Saucony Tag

Der Weihnachtsmann kommt dieses Jahr aus Berlin. Unser Freund Marc von Overkill schickte zuletzt ein Paket auf die Reise, worüber sich vermutlich viele Sneaker-Verrückte sehr gefreut hätten. Inhalt: Die jüngste Collabo zwischen West NYC und Saucony. Wieder einmal beschäftigte sich also ein limitierter Release mit dem Shadow 5000. Schon das erfreut mein Herz. Im Gegensatz zu den letzten eher einfallslosen Bodega-Kreationen hat das West-Team jedoch ein richtiges Schwergewicht ausgepackt.

Hier geht die Rechnung „Saucony+Sneakerstore=Musthave“ für mich gleich aus mehreren Gründen wieder auf. Fangen wir bei der Idee zum Schuh an. Wie sich schon an der Special-Box zeigt, steckte eine genaue Vorstellung hinter der Zusammenarbeit. Der Schuh soll zunächst die Herbststimmung einfangen und zugleich als robuster Allrounder für Strasse und Gelände punkten. Der erdige, eher dunkle CW betont dabei das für diese Jahreszeit typische Farbspektrum, das auf die markante Silhouette des Shadow 5000 sehr gut abgestimmt worden ist. Schwarz, Oliv sowie Dunkelgrün sind die dominierenden Farben, aufgelockert durch weiße und rote Akzente. Besonders gefallen mir die roten Sprenkel auf der Midsole, die Blutspritzer ähneln und damit in Verbindung mit der Namensgebung nicht ganz zufällig an Eli Roths gleichnamigen Horrorkult von 2002 (so lange ist das schon her???) erinnern. In einer einsamen Hütte im Wald dezimieren fleischfressende Bakterien eine Gruppe herrlich naiver/dummer College-Studenten. Wer den Film nicht kennt, sollte das schnell nachholen – ein großer Spaß mit dem gewissen Trash-Faktor!

Die letzte Zusammenarbeit zwischen West und Saucony brachte den sommerlichen „Tequila Sunrise“ hervor, den ich aber nicht sonderlich mochte. Ein Grund hierfür war neben dem Farbverlauf zwischen Blau und Orange auch der Materialmix. Eine Toebox aus perforiertem Glattleder ziehe ich beim Shadow 5000 einer aus Mesh oder Nylon vor. Würde man beide Schuhe nebeneinander stellen, dann würde umso deutlicher, dass der „Sunrise“ schon recht langweilig ist. An der Verarbeitung habe ich außer 1-2 eher schlecht vernähten Fäden rund um das seitliche Saucony-Emblem nichts zu bemängeln. Gerade die raue Struktur des Suede-Stoffes passt ziemlich gut zum eher robusten Erscheinungsbild des „Cabin Fever“, der mit diesen Eigenschaften vor allem Männer ansprechen dürfte (die kleinste Größe war meines Wissens passend dazu eine US7).

Für Saucony geht mit der erneuten West NYC-Zusammenarbeit ein wirklich starkes Jahr zu Ende. Erst vor wenigen Wochen hatte man mit Foot Patrol den mehr als heißen „Only in Soho“ herausgebracht. So gut mir dieser auch gefällt – vielleicht finde ich noch Zeit für ein ausführliches Recap –, am Ende würde ich dem „Cabin Fever“ bei einer Entweder-Oder-Entscheidung sicher den Vorzug geben. Für den totalen Zurück-zur-Natur-Overkill muss ich jetzt nur noch meine alte „Cabin Fever“-DVD finden.

M.

Release of the ACHT Amsterdam x Pony M100  31. Januar 2013

Wenn Sneaker-Freunde an Amsterdam denken, dann fällt ihnen zuerst meist der Name Patta auch. Doch die Stadt hat Sneaker-mäßig weit mehr zu bieten. Während Patta seinen Heiligenstatus bei jeder Gelegenheit ziemlich offensiv zelebriert, kommt ein anderer Sneaker-Laden deutlich bescheidener (und sympathischer) daher. Die Rede ist von ACHT Sneakers, deren kleiner, feiner Shop in der Vijzelstraat von uns immer gerne bei einem Amsterdam-Trip besucht wird. Nachdem Philip von ACHT vor knapp zwei Jahren eine der bis heuten besten Saucony-Collabos entwarf – die Rede ist natürlich vom „Invictus“, der einen Ehrenplatz im Sneaker-Zimmer beansprucht –, kommt er nun mit einem neuen Projekt um die Ecke. Dieses Mal haben sich er und die legendäre New Yorker Sportmarke Pony für einen ganz besonderen Sneaker-Release zusammengetan.

Das  Ergebnis des kreativen Austauschs ist eine streng limitierte Version des M100, eines von Ponys populärsten Mid-Top-Sneakern. Die Farbwahl ist ein direkter Link zur alten niederländischen Flagge mit ihrem blau, orange und weiß. Es sind die gleichen Farben, die Hollands Siedler einst nach New Amsterdam brachten und die noch heute von zahlreichen New Yorker Mannschaften wie den Knicks und den Mets getragen werden. Damit ist der Schuh zugleich eine Verbeugung vor dieser großartigen Stadt und ihrer bewegten Geschichte. Bei der Wahl des Materials entschied sich Philip für robustes Denim. So soll der Schuh auch lange Partynächte in Clubs heil überstehen. Schon der „Invictus“ besaß ein recht ähnliches Denim-Upper. Offenbar ist Philip ein besonderer Liebhaber von Sneakern im Denim-Look.

Pony, was für „Product of New York“ steht, ist einer der ganz großen und leider etwas in Vergessenheit geratenen Marken der Turnschuhwelt. Nachdem sich das Unternehmen in den letzten Jahren in einer schwierigen Turnaround-Phase befand, könnte nun gerade das Comeback dank solcher Collabos gelingen. Zu wünschen wäre es dem Unternehmen, das einst Sportlergrößen wie Pelé, Spud Webb, Dan Marino und sogar Muhammed Ali mit seinen Schuhen ausstattete.

Der ACHT x Pony M100 wird außer bei ACHT in Amsterdam, die insgesamt 80 Paare verkaufen werden, nur noch bei Foot Patrol in London und dem New Yorker Sneakerstore West erhältlich sein. Der Preis sollte bei 150 EUR liegen, was für den Schuh wirklich in Ordnung geht. Release-Tag ist der 31. Januar. Der Sizerun reicht von 37 bis 48 und richtet sich somit sowohl an männliche als auch weibliche Pony-Fans. Passend zum Schuh haben ACHT und Pony ein schickes und ebenfalls streng limitiertes Crewneck designt. Da Amsterdam ja immer eine Reise wert ist, lässt sich ein spontaner Kurztrip gleich mit einem Sneaker-Release verbinden.

M.

Pony-Fotos by ACHT