Food Guide Tag

Die Pandemie dürfte bei vielen die Urlaubsplanungen in den vergangenen Jahren ordentlich durcheinander gebracht haben – so auch bei uns. Eigentlich wollten wir nämlich schon im Sommer 2020 die norwegische Hauptstadt Oslo besuchen, doch aus recht naheliegenden Gründen wurde daraus nichts. Knapp zwei Jahre später ging es dann doch los und wir können sagen: Das Warten hat sich gelohnt! Oslo hat uns von Anfang an begeistert. Die Stadt ist wunderbar zu Fuß zu erkunden, sie ist abwechslungsreich, modern, sehr sauber und auch ziemlich grün. Und natürlich ist die Lage am Wasser auch ein großes Plus. In diesem Guide möchten wir Euch unsere Lieblings-Restaurants/Cafés/Bars vorstellen. Grundsätzlich stimmt es, dass Oslo ein teures Pflaster ist. Das solltet Ihr berücksichtigen, bevor Ihr Euch zu einem Städtetrip entscheidet. Als Ausgangsbasis diente uns ein Airbnb im Stadtteil Grünerløkka. Wir würden beim nächsten Oslo-Besuch auf jeden Fall wieder hier wohnen und nicht im eigentlichen Stadtzentrum. Schließlich ist die Auswahl an schönen Bars, Restaurants und Cafés in Grünerløkka besonders groß.

Food Bar Guide Oslo Grünerlokka 4 Food Bar Guide Oslo Munch Museum Food Bar Guide Oslo Hanshaugen

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Nedre Foss Gård (Grünerløkka)

 

Food Bar Guide Oslo Neider Foss Gard 1

Gleich nach unserer Ankunft waren wir zum Abendessen bei Nedre Foss Gård, einem tollen Restaurant mit norwegischer Küche. Das Restaurant befindet sich in einem alten, sehr gepflegten Gebäude mit großzügigem Außenbereich unweit des Flusses Akerselva, der quer durch Oslo fließt. Zum Komplex des Restaurants gehören auch noch eine eigene Brauerei, eine Weinbar (Radegast) und eine Cocktailbar (Krongods, doch dazu später mehr). Ihr könnt hier zwischen einem Menü und à la carte wählen, wobei jedes Gericht, was wir hier bestellt hatten, wirklich ausgezeichnet war. Dazu sitzt man gerade im Sommer in einem wirklich schönen Innenhof. Das Preisniveau ist gehoben aber noch (für Oslo) durchaus angemessen. Und vielleicht macht Ihr ja auch Bekanntschaft eines echt kölschen Türken, der nun seit ein paar Jahren in Oslo lebt und im Nedre Foos Gård den Service schmeißt. Da merkten wir wieder einmal, wie klein doch die Welt ist.

Food Bar Guide Oslo Neider Foss Gard

 

Krongods (Grünerløkka)

 

Food Bar Guide Oslo Krongods 2

Und weil wir am ersten Abend keine Lust auf weite Wege zu einer Bar hatten, war es ziemlich praktisch, dass sich die Krongods Cocktailbar direkt neben dem Restaurant befand. Man teil sich sogar das gleiche Gebäude. Bei schönem Wetter kann man auch hier draußen sitzen und noch etwas die Osloer bei ihrem Abendspaziergang oder Workout beobachten. Beides lenkt aber nicht von den großartigen Drinks des Krongods ab. Neben den Klassikern, die man hier in höchster Qualität bekommt, weist die Karte eine Abteilung „Signature Drinks“ aus. Von diesem können wir den „Dwarf“ empfehlen, der uns mit seiner Mischung aus Gin, Absinth, Zitrone und gesalzenem Karamell sofort überzeugte.

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Café Laundromat (Hegdehaugen)

 

Food Bar Guide Oslo Cafe Laundromat

Das Konzept „Café+Waschsalon“ ist sicher nicht neu. Auch das Café Laundromat setzt auf diese Kombination, von der wir aber nur einen Teil – nämlich das Café – genutzt haben. Aber vielleicht wollt Ihr auch Eure Wäsche hier waschen lassen. Zum Frühstück bekommt man im Café Laundromat diverse Backwaren, Klassiker wie Egg Benedict und Avocado-Toast sowie ein sehr leckeres „Full English Breakfast“ für Oslo-typische Preise von rund 18 Euro. Später am Tag serviert man u.a. Burger (jeweils für ca. 20 Euro), Pizzen und Salate. Es gibt sowohl einen Außenbereich mit vielen Tischen und einen großzügigen Innenbereich. Zumindest in der Woche geht es hier sehr entspannt zu.

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Zarathustra Meyhane (Grünerløkka)

 

Food Bar Guide Oslo Zarathustra

Die levantinische Mittelmeerküche und ihre beliebten Meze werden im Zarathustra mit viel Liebe auf den Tisch gebracht. Das Restaurant ist fast immer gut besucht, weshalb sich eine Reservierung lohnt (für den Außenbereich kann man leider nicht reservieren). Unsere Vorliebe für Hummus hat sich vielleicht schon herumgesprochen. Ansonsten finden sich diverse Meze auf der Karte wie Feta mit Oliven, Halloumi, Falafel und Fattoush-Salat. Vom Grill kommen dazu täglich wechselnde Fleisch- und Fischgerichte, die mit frischem Pitabrot, Salat und verschiedenen Saucen serviert werden. Neben dem Geschmack und dem Service hat uns im Zarathustra auch das Preis-/Leistungsverhältnis überzeugt.

 

The Conservatory (Gamle Oslo)

 

Food Bar Guide Oslo The Conservatory 1

Mehr als nur den perfekten Drink gibt es im The Conservatory. Diese recht neue Bar im sehr modernen, sehr stylischen Hafenviertel von Oslo zelebriert Cocktailkunst auf einem ganz hohen Niveau, das sich mit den besten Bars aus New York, London oder Hongkong messen kann. Verantwortlich dafür ist Head Mixologist Carl Wiman, der mit seinem kleinen Team Drinks von herausragender Qualität kreiert. Das beginnt schon bei der Zusammenstellung der einzelnen Zutaten. Auch die Präsentation der Drinks und das Storytelling sucht seinesgleichen. Der mit einem Löffel Fischkaviar servierte „Gibson“ ist dafür nur ein Beispiel. Dazu kommt die sehr elegante (aber nie steife) Atmosphäre dieser doch recht kleinen Bar mit ihren ca. 20 Plätzen. Eine Reservierung ist daher dringend zu empfehlen. Wir würden immer einen der Plätze direkt an der Bar auswählen, weil man so wunderbar ins Gespräch mit den Bartendern kommt. In der Zeit, die man im The Conservatory verbringt, taucht man ein in eine ganz andere Welt – ein Paradies für alle Barflys.

Food Bar Guide Oslo The Conservatory 2 Food Bar Guide Oslo The Conservatory

 

Villa Paradiso (Grünerløkka)

 

Food Bar Guide Oslo Villa Paradiso

Das italienische Restaurant Villa Paradiso liegt zentral in Grünerløkka am Olaf Ryes plass. Während ab Mittag hier vor allem die Pizzen von den Gästen bestellt werden, kann man schon vorher sehr entspannt frühstücken. Neben unterschiedlich belegten Paninis bietet man auch zwei Frühstück-Combos mit Omelette, Brot und Wurst sowie einem kleinen Müsli und Saft/Kaffee an. Letztere haben uns so gut geschmeckt, dass wir im Villa Paradiso gleich mehrfach zum Frühstück vorbeigeschaut haben. Für die Pizza müssen wir dagegen noch einmal wiederkommen – bei unserem nächsten Oslo-Besuch.

Food Bar Guide Oslo Villa Paradiso 1

 

Svanen (Sentrum)

 

Food Bar Guide Oslo Svanen 3

Oslo hat uns bislang mit guten Drinks ziemlich verwöhnt. Und doch war der Besuch in der Cocktailbar Svanen im Zentrum Oslos ein weiteres Highlight. Besitzer Yunus Yildiz hat aus einer alten Apotheke einen wunderschönen Trinkpalast gemacht. Da nimmt man gerne die etwas unschöne Lage mitten in der Fußgängerzone in Kauf, zumal der Gast davon nichts mehr mitbekommt, wenn er/sie hier an der Bar Platz nimmt. Wir haben im Svanen den vielleicht besten Whiskey Sour unseres Lebens getrunken, aber auch die anderen Drinks – darunter eine sehr aromatische Old Fashioned-Variante auf Bourbon-Basis mit Namen „Smørbukk 2.0“ – konnten geschmacklich voll überzeugen. Hier werden ohnehin nur die besten Spirituosen und Zutaten verwendet. Dass Yunus einst schon das „Himkok“ aufgebaut hat, soll nicht unerwähnt bleiben. Wir erwarten, dass auch sein neues „Baby“ schon bald unter den besten Bars der Welt zu finden sein wird.

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Generasjonsbaren (Sentrum)

 

Food Bar Guide Oslo Generasjonsbaren 2

Mit einer lässigen Attitüde und nicht ohne Selbstironie präsentiert das Team im Generasjonsbaren seine Version einer modernen skandinavischen Küche. Das fängt schon beim Design des Restaurants an, in dem es viel zu entdecken gibt. Aber auch das Essen schmeckte uns hier außerordentlich gut. Wie bei immer mehr Restaurants orientiert sich die Abfolge der Speisen an keinem klassischen Menüplan, vielmehr sollen die Gerichte geteilt werden. Das hat den Vorteil, dass man selbst mehr als nur 2-3 Teller probieren kann. Neben vegetarischen Gerichten wie dem Tomaten-Carpaccio hat die zugegeben recht übersichtliche Karte auch Fisch- und Fleischgerichte zu bieten. Wir bestellten den Skrei (Winterkabeljau) auf fermentierten Kohl und das zarte Skirtsteak mit Chimchurri. Das Highlight war für uns jedoch die Fisch-Tostada – so muss Fusionsküche schmecken!

Food Bar Guide Oslo Generasjonsbaren 1 Food Bar Guide Oslo Generasjonsbaren

 

Restaurant Hot Shop (Grünerløkka)

 

Food Bar Guide Oslo Hot Shop 3

Kommen wir zu einem echten Highlight unseres Oslo-Trips. Das war das Abendessen im Restaurant Hot Shop. Wer sich wundert, was der seltsame Name zu bedeuten soll, dem sei gesagt, dass in den Räumlichkeiten früher einmal ein Erotikgeschäft ansässig war. So einfach kann die Erklärung manchmal sein. Das Team um Restaurant-Manager Erlend Lehland (dem wir für die Last-Minute-Tisch-Reservierung danken müssen) serviert hier ein exzellentes Tasting Menü mit der – falls gewünscht – passenden Weinbegleitung. Dabei geht das Ganze in einer wunderbar lockeren, ungezwungenen Atmosphäre über die Bühne – Casual Dining wie es besser kaum sein könnte. Auch preislich sind die umgerechnet rund 100 Euro für Osloer Verhältnisse wirklich fair. Man setzt auf saisonale und fast ausschließlich regionale Zutaten, was an Gerichten wie den Jakobsmuscheln mit getrockneten Tomaten oder der Spargel-Vorspeise deutlich wird. Geradezu Suchtpotenzial hatte das selbstgebackene Brot und das Dessert. Aber eigentlich war jeder Gang im Hot Shop auf Sterne-Niveau, was nun auch der Michelin-Guide offiziell bestätigte. Das einzige Problem ist hier, rechtzeitig an einen Tisch zu kommen. Denn oft ist das kleine Restaurant nämlich den ganzen Monat im Voraus schon ausgebucht.

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Galgen (Jordal)

 

Food Bar Guide Oslo Jordal

Etwas abseits des Zentrums liegt das Viertel Jordal. Die Wahrscheinlichkeit, hier auf Touristen zu treffen, ist recht gering. Wir fühlten uns jedenfalls nur von Osloer umgeben. Das gilt auch für unseren Besuch im Galgen. Das gemütliche Restaurant bietet an den Wochenenden einen äußerst beliebten Brunch an (Reservierung dringend empfohlen). Bei gutem Wetter kann man auch draußen im Garten des Restaurants an langen Tischen Platz nehmen. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und ungezwungen. Wir finden, dass sich der vielleicht etwas weitere Weg ins Galgen lohnt. Zumindest der Brunch mit seiner abwechslungsreichen Karte (von herzhaft bis süß) dürfte kaum Wünsche offen lassen. Und außerdem isst und trinkt man hier inmitten der Locals.

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Bettola (Grünerløkka)

 

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Schon vor dem Dinner – und natürlich auch danach – ist das Bettola immer einen Besuch wert. Die mit Ausnahme von Montags bereits ab 16 Uhr geöffnete Nachbarschaftsbar folgt der Philosophie einer von Italien inspirierten Aperitivo-Bar, die mit ihren Drinks auch über Oslo hinaus schon länger bekannt ist. Natürlich bekommt man im Bettola einen sehr guten Negroni oder einen erfrischenden Aperol Spritz. Aber auch die zahlreichen Eigenkreationen wie den süßlich nach Pistazien schmeckenden „Green Gold“ können so einiges. Dazu kommt eine sehr relaxte Wohnfühlatmosphäre, welche die kleine, für ihre Gastgeberqualitäten ausgezeichnete Bar für viele Einheimische zu einem zweiten Wohnzimmer macht. Der große Außenbereich ist vor allem im Sommer meist sehr gut besucht und ein Treffpunkt für junge wie alte Aperitivo-Liebhaber.

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Restaurant Einer (Sentrum)

 

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Wir hatten Euch ja schon mit dem Hot Shop ein kulinarisches Ausnahmerestaurant vorgestellt. Doch mit dem Einer kommt noch ein zweites dazu. Schon die Location in einem alten Haus aus dem 17. Jahrhundert mit einer zum Gastraum offenen Küche ist beeindruckend. In dem mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant Einer feiert Küchenchef Svein Tradem die Kochkunst seiner norwegischen Heimat. Dazu kommen auch besondere Techniken wie das Kochen mit offenem Feuer oder die Kunst der Fermentation zum Einsatz. Die Küche serviert ein von den Aromen nahezu perfektes Tasting Menü aus rund 10 Gängen (plus „First“ und „Final bites“), welches sich mit den Jahreszeiten immer leicht wandelt. Erdbeeren aus Norwegen? Einen derart intensiven Geschmack hatten wir kaum für möglich gehalten. Aber das lässt sich fast über jeden Gang sagen, der hier mit sehr viel Liebe zum Produkt serviert wird. Die Philosophie, nicht bloß das Filet sondern auch andere Teile eines Tieres in das Menü einzubauen – in unserem Fall war es Lamm – liegt ebenfalls im Trend. Dabei muss sich das Einer überhaupt nicht mit anderen Sterne-Restaurants vergleichen. Das Einer steht für sich selbst.

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Kumi (Oslobukta, Gamle Oslo)

 

Food Bar Guide Oslo Kumi

Das Kumi folgt dem Trend vegetarischer/veganer Küche auf Basis möglichst naturbelassener Produkte. Was jetzt im ersten Moment zu „gesund“ klingt als das es schmecken würde, ist dennoch genau das: ziemlich lecker. Das Kumi besuchten wir am Wochenende zur Brunch-Zeit. Wie wir aber gesehen haben, ist es auch abends mit Aussicht auf den hyper-modernen Hafen und das Munch-Museum sehr gut besucht (es gibt auch noch eine zweite Location, die nur am Wochenende geöffnet hat). Die Brunch-Karte ist zwar nicht besonders groß, dafür sind die einzelnen Gerichte wie die Spinat-Crepes mit Frischkäse oder die sehr leckeren Turkish Eggs weit entfernt vom 08/15-Standard. Auch die Inneneinrichtung im skandinavisch-minimalistischen Stil ist ein echter Hingucker. Das Kumi ist „instagrammable“ wenn man das so nennen will.

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Brutus (Tøyen)

 

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Eigentlich eine Weinbar gibt es im Brutus aber auch erstklassiges Essen. Das kann man wahlweise als Tasting Menu oder á la carte in Form kleiner Gerichte zum Teilen genießen. Wir haben uns für letzteres entschieden und die Wahl nicht bereut. Jeder einzelne Teller war ein echtes Highlight. Aus scheinbar simplen Kombinationen wie „Pilze mit Ei“ oder „Lauch mit Senf“ holt Küchenchef Arnar das Maximum an Geschmack heraus. Die Gerichte auf der Karte wechseln regelmäßig, wobei man auch hier das saisonale Angebot nutzt. Da es sich um eine Weinbar handelt, ist natürlich die Weinbegleitung viel mehr als nur ein nettes Extra. Ein Besuch lohnt sich daher auch für Weinliebhaber. Und wer genau hinsieht, entdeckt vielleicht auch unseren Sneakerzimmer-Sticker.

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Perla Bar (Grünerløkka)

 

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Wir haben bis hierhin schon einige tolle Bars in Oslo besucht. Ganz besonders wohl haben wir uns aber auch in der Perla Bar gefühlt. Hierbei handelt es sich um eine echte Perle (sorry für das Wortspiel) und eine in das Viertel fest verankerte Nachbarschaftsbar. Abseits aller Touristenpfade erscheint dieser Ort vor allem für die Osloer selbst und die Bewohner Grünerløkkas fast wie ein zweites Zuhause. Nicht nur in Sachen Gastfreundschaft legt das Team der Perla Bar die Messlatte ziemlich hoch. Als eine auf lateinamerikanische Spirituosen spezialisierte Bar findet man hier vor allem erstklassige Mezcal-, Tequila- und Rum-Drinks. Der Pisco Sour schmeckt so, als wäre man nicht in Oslo sondern in Peru (behaupten wir einfach mal so, auch wenn wir noch nie in Peru waren). Der leicht feurige „Don Pepe“ ist ein zwischen Säure, Schärfe und dem typischen Mezcal-Aroma perfekt ausbalancierter Drink. Wir hätten am liebsten die gesamte Karte einmal rauf und runter bestellt. Bleibt uns also nichts anders übrig, als unbedingt wiederzukommen. Am liebsten schon morgen.

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Arts Restaurant (Tjuvholmen)

 

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Der Name verrät es schon. Im Arts dreht sich nicht nur alles um gutes Essen, dabei wird dem Gast auch mit moderner Kunst ordentlich Eyecandy geboten. Wer will, kann vor oder nach seinem Essen auch die Kunstgalerie des Restaurants besuchen. In einer modernen, aber nie kühlen Atmosphäre serviert die mediterran inspirierte Küche zu Lunch und Dinner leichte Snacks (Focaccia, Pimentos, Austern), klassische Vorspeisen, Pasta-Gerichte und Klassiker wie „Moules frites“, Rinder-Tartar oder Lammkarree. Wir haben hier unser Frühstück nachgeholt und uns daher für ein Luxus-Omelette und einen Ceasar Salat entschieden. Beides schmeckte großartig. Auch der Michelin-Guide hat hier schon – vollkommen zu Recht – vorbeigeschaut.

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Tim Wendelboe (Grünerløkka)

 

Food Bar Guide Oslo Tim Wendelboe

Als Kaffeejunkie in Oslo muss man Tim Wendelboe wohl niemanden mehr vorstellen. Die Rösterei und Espresso Bar in Grünerløkka ist eine echte Institution. Gute Restaurants servieren ihren Gästen natürlich Kaffeeröstungen von Tim Wendelboe. Hier kommen echte Liebhaber der dunklen Bohne voll auf ihre Kosten. Wer will, kann man den Barista über Sorten und Zubereitungen fachsimplen oder einfach den perfekt zubereiteten Kaffee genießen. Von Cold Brew oder besondere Iced-Varianten bis zum klassischen Americano oder Flat White muss niemand hier auf seinen Lieblingskaffee verzichten. Und natürlich haben wir auch gleich eine Röstung für Zuhause mitgenommen (die leider im verschollenen Koffer war, danke Lufthansa).

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Fuglen (Sentrum)

 

Food Bar Guide Oslo Fuglen

Das Fuglen steht für eine einzigartige Mischung aus entspanntem Café und Cocktailbar mit sehr viel nordischem Retro-Charme. Wir haben hier gleich mehrfach unseren Kaffee getrunken, für die Drinks müssen wir hingegen noch einmal wiederkommen. Das Fuglen bietet auch eigene Röstungen an, die man statt irgendwelchen Nonsens als Souvenir mit nach Hause nehmen kann (an dieser Stelle noch einmal „Danke Lufthansa“ für den noch immer verschwundenen Koffer). Da es auf halbem Weg zwischen Stadtzentrum und Grünerløkka liegt, war es für uns der ideale Zwischenstopp. „Noch mal eben kurz zu Fuglen?“ Keine Ahnung wie oft wir diesen Satz gesagt haben. Die Antwort auf die Frage war natürlich immer „Ja!“.

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Dapper (Grünerløkka)

 

Food Bar Guide Oslo Dapper 1

Bei Dapper handelt es sich eigentlich zunächst um einen Streetfashion-Store und erst in zweiter Linie um ein Café. Man kann hier also den Kaffeegenuss mit etwas Shopping verbinden. Zu den Brands, die Teil des Dapper-Sortiments sind, gehören unter anderem A.P.C., Libertine-Libertine, Asics, Suicoke, Veja, Maison Kitsune, Carne Bollente, Acne und Wood Wood. Das Sortiment ist nicht riesig dafür qualitativ sehr hochwertig. Von einer Top-Qualität sind auch die von den Baristas zubereiteten Kaffee-Spezialitäten. Dazu gibt es im Dapper auch süßes Gebäck zum Frühstück oder ein hausgemachtes Granola. Wer in Oslo nach dem „Dapper“ googelt, der landet unter Umständen bei Dappers zweiter Location in der neuen Hafencity (Dapper Bistro).

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Wer unsere Reisen in den letzten Jahren verfolgt hat, dem wird nicht entgangen sein, dass wir ziemlich oft in Los Angeles waren. Das hängt zum Teil auch mit dem Essen dort zusammen. Und damit meinen wir nicht bloß Burger oder Hot Dogs, wobei es davon in LA auch verdammt gute gibt. Überhaupt ist die Stadt auch in kulinarischer Hinsicht so bunt und vielfältig wie ihre Bewohner. Durch die Nähe zu Mexiko trifft man vor allem auf die mexikanische Küche an jeder Ecke. Neben den vielen erstklassigen Restaurants lohnen sich auch die sehr unterschiedlichen Food Trucks und Pop-Up-Restaurants. Für aktuelle Events folgt man am besten IG Accounts wie @Eater_la und @happeningindtla. Vielleicht werden Ihr in dieser Auflistung die von uns besuchten Bars vermissen. Das hat einen einfachen Grund: Unserer Bar-Odyssee durch LA werden wir demnächst einen eigenen Blogpost widmen („30 Bars in 30 Days“). Hier geht es dagegen absolut jungendfrei zur Sache. Wir wünschen Euch einen guten Appetit!

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Brite Spot (Echo Park)

Seit kurzem führen die Inhaber des nahegelegenen Fine Dining-Restaurants Ostrich Farm das alteingesessene Brite Spot Diner. Doch keine Sorge! An den Grundzutaten eines guten Diners ändert das nichts. Das Essen ist noch immer bodenständig und manchmal sogar etwas überraschend wie beim „Brussels Sprouts Hash“, das wir so in dieser Form noch auf keiner Karte gefunden haben. Omeletts, Sandwiches, Pancakes, hausgemachte Kuchen und andere Kalorienbomben warten hier auf den hungrigen Gast, der satt und zufrieden das Brite Spot verlassen dürfte. Zuletzt wurde das Angebot auch auf den Abend ausgeweitet.

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Dayglow (Silver Lake)

Einen guten Kaffee in LA zu bekommen, ist leichter als gedacht. Das liegt vor allem an den vielen kleinen Röstereien und Cafés, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Es gibt wirklich keinen Grund mehr, bestimmte Kaffeehaus-Ketten zu besuchen. Zu diesen kleinen, unabhängigen Spots zählt auch das sehr „instagramm-taugliche“ Dayglow in Silver Lake. Hier findet der Kaffeeliebhaber ganz verschiedene Bohnensorten aus unterschiedlichen Röstereien. Die Inhaber begeben sich regelmäßig auf die Suche nach den besten Röstern. Wer länger in LA bleibt, kann hier sogar so eine Art Club-Mitgliedschaft inklusive Kaffee-Abo abschließen.

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Original Tommy’s (Historic Filipinotown)

Natürlich kann man in LA unzählige Burger-Brater finden. Doch nur wenige sind derart legendär wie Tommy’s. Wir empfehlen die Original-Location, gemeint ist die Erste überhaupt von Tommy’s, in Filipinotown. Diese hat nicht nur rund um die Uhr geöffnet sondern besitzt auch noch den ganz besonderen Tommy’s-Charme. Was man hier bestellen muss, erklärt sich von selbst. Tommy’s Spezialität ist neben dem Burger das cremige Chili, das wahlweise auf die Burger oder die Pommes gegeben wird. Man kann aber auch das Chili pur probieren, wobei man hier aber schon eine gewisse Schärfe mögen muss. Zu jeder Tages- und Nachtzeit ist auf den guten Tommy Verlass!

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Millie’s Cafe (Silver Lake)

Dieser Ort war bei unserem letzten LA-Urlaub so etwas wie unser zweites Wohnzimmer. Fragt uns lieber nicht, wie oft wir bei Millie’s Cafe gefrühstückt haben. Wir wissen es nicht! Seit fast 100 Jahren gibt es Millie’s an der gleichen Stelle nun schon, natürlich mit wechselnden Besitzern und wechselnden Designs. Geblieben ist der schon legendäre Ruf dieses Frühstücklokals, das eigentlich an jedem Tag gut besucht ist. Am Wochenende muss man zu den beliebten Brunch-Zeiten schon mal etwas länger auf einen Tisch warten (wer die Ruhe sucht, kommt vor 9 Uhr vorbei). Ansonsten ist die Millie’s-Crew aber ziemlich fix unterwegs. Wie im Diner wird auch hier der Kaffee unendlich nachgeschüttet. Die Frühstücks-/Brunch-Karte lässt zudem keine Wünsche offen. Probiert unbedingt das Spanish Omelett mit Bohnen und Avocado, das „Neptun’s Mess“-Omelett mit Lachs, Frühlingszwiebeln und Cream Cheese, die Huevos Rancheros und die Pancakes! Und ein paar Scheiben Bacon oder die gebratene Chorizo als Beilage dürfen im Millie’s ebenfalls nie fehlen.

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Freedman’s (Silver Lake)

Wir hatten zugegeben hohe Erwartungen an dieses relativ neue Restaurant in Silver Lake. Entsprechend wäre es auch möglich gewesen, dass wir Freedman’s mit einer gewissen Enttäuschung verlassen hätten. Allerdings war das genaue Gegenteil der Fall. Das Freedman’s – vom Bon Appetit-Magazin 2018 immerhin unter die „10 Best New Restaurants“ in den USA gewählt – bietet eine jüdisch inspirierte Soulfood-Küche, die wir mit dem ersten Bissen in unser Herz geschlossen haben (und in unseren Magen). Sowohl mittags zum Lunch als auch am Wochenende zum Brunch oder abends zum Dinner haben Jonah Freedman und seine Crew unverschämt köstliche Gerichte wie ihren berühmten Reuben Signature Sandwich, den Lachs Bagel mit hausgemachtem Eiersalat, die Matzoh Ball-Suppe oder die Smoked Fish-Platte auf der Karte. Auch kann man nach dem „Baukastenprinzip“ seinen eigenen Bagel zusammenstellen. Aber lasst noch etwas Platz für den Guava Cheesecake! Noch so eine Freedman’s Spezialität. Dazu verbreitet das gesamte Restaurant einen hinreißenden Retro-Charme inklusiver gemusterter Tapeten und einem Haus-Telefon (!). Dort würde Jonah so gerne mal einen Anruf annehmen und ganz wie Moe Szyslak einen Gast ausrufen lassen. Wir kommen ganz bestimmt wieder! Und sei es nur für die Drinks an der Bar.

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Bowery Bungalow (Silver Lake)

Der Bowery Bungalow steht nicht in New York sondern in SIlver Lake. Und es ist auch kein Bungalow sondern ein Restaurant mit einem leicht mediterranen/orientalischen Einschlag. Zum Brunch gibt es hier zum Beispiel ein sehr gutes Shakshuka oder eine Blue Crab Benedict-Variante. Ok, das ist zugegeben weniger orientalisch aber nichtsdestoweniger sehr lecker. Auch lässt es sich hier im Gegensatz zu manch überfüllten Cafés am Wochenende noch recht entspannt brunchen. Definitiv (noch) ein echter Geheimtipp in Silver Lake!

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Yeastie Boys (Food Truck)

Hier kommen die neuen Bagel-Shooting Stars von LA! Die Yeastie Boys machen mit ihren beiden Food Trucks täglich woanders Station. Oft findet man sie in Silver Lake und Los Feliz. Um zu wissen, wo sich die Trucks an einem Tag genau befinden, folgt Ihr den Yeastie Boys am besten auf Instagram. Dort wird der Zeitplan immer am Vorabend bekannt gegeben. Außerdem werdet Ihr dann auch mit den vielleicht lustigsten/skurrilsten IG-Stories überhaupt versorgt. Schon dafür lohnt sich das Folgen! Aber bei aller Social Media-Brillanz stimmt bei den Yeastie Boys auch das, wofür die Leute regelmäßig vor den Trucks in der Schlange anstehen. Die verschiedenen Bagels und die dazu hausgemachten Schmears (Aufstriche) kommen der Definition von Food Porn schon sehr nahe. Wir würden uns immer wieder für den „Lox Deluxe“ entscheiden. Wie fast überall in LA gibt es aber auch eine vegane Option!

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Scout (Silver Lake)

Wir waren eben ja schon mal kurz bei den kleinen, schönen Cafés. Scout gehört auch in diese Kategorie. Für einen leckeren Cappuccino oder Americano haben wir hier gerne mal reingeschaut. Es gibt auch süßes Gebäck und einige Sandwiches sowie Müsli und Salate (alles auch zum Mitnehmen, was angesichts der wenigen Plätze recht praktisch ist). Wer mehr Hunger mitbringt, kann gleich nebenan im Schwester-Restaurant Sawyer etwas bestellen. Der Kaffee kommt dann auch von Scout, die Bohnen stammen von bekannten Röstern wie Stumptown. Auch das spricht für die Qualität des Scout-Kaffees.

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Blu Jam Café (Melrose & Downtown)

Obwohl wir uns schon lange vorgenommen hatten, einmal im Blu Jam Café zu frühstücken, haben wir uns damit doch ganz schön Zeit gelassen. Das lag auch daran, dass vor dem Café immer eine mehr oder weniger lange Warteschlange zu sehen war. Denn der Ruf des Blu Jam, das nach dem alten Jazz-Club im Keller der Melrose Location benannt ist, geht weit über LA hinaus. Gründer und Chef Kamil Mejer hat 2006 das erste Blu Jam Café eröffnet. Zu der damaligen Zeit war die Idee, ausschließlich auf frische Zutaten und regionale Erzeuger zu setzen, nicht sehr weit verbreitet. Wie wir hören, hat das Blu Jam Café noch nicht mal einen Tiefkühler. Alles wird stattdessen frisch zubereitet und verarbeitet. Man sollte zudem besser nicht in Eile sein, denn auf das Frühstück wartet man hier schon mal eine halbe Stunde. Das Warten lohnt sich. Wir würden aufgrund des großen Andrangs jedoch eher unter der Woche hier frühstücken.

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Manuela (Arts District)

Im Zentrum das wiederbelebten Arts District reiht sich Kunstgalerie an Kunstgalerie. Hauser & Wirth ist eine der bekanntesten. In deren Gebäude befindet sich nicht nur jede Menge Kunst, ein Geschenkeladen und ein schöner Innenhof sondern auch das Restaurant Manuela. Eingebunden in den Gebäudekomplex der Galerie lässt sich hier in einem stilvollen Ambiente großartig essen. Das großzügig gestaltete Restaurant bietet moderne amerikanische Küche und kleine Gerichte zum Teilen. Umsonst erhält der Gast auch noch einen Blick auf reichlich Kunst an den Wänden. Und welches Restaurant hält sich schon Hühner mit einem eigenen Instagram-Account (@chicksofManuela)?

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Kismet (Los Feliz)

Wir sind generell eher vorsichtig, was gehypte Restaurants angeht. Die Enttäuschung folgt oft ziemlich schnell. Auch bei Kismet hatten wir das Gefühl, dass hier manch einer vielleicht zu große Worte gewählt hat. Keine Frage, unser Frühstück war wirklich gut. Das Pita-Brot als Beilage war hausgemacht und wunderbar frisch, das Granola ebenso. Das moderne aber keinesfalls kühl eingerichtete Restaurant bietet Gerichte aus dem Mittleren Osten, die man am besten im Family-Style genießt. Aber dennoch haben wir uns angesichts der Vorschusslorbeeren (James Beard-Nominierung) noch etwas mehr erhofft. Die beiden Kismet-Gründerinnen Sara Kramer und Sarah Hymanson dürften so oder so ihren Weg gehen. Als Teil einer neuen Generation an Restaurant-Besitzern, die auf Nachhaltigkeit und lokale Erzeuger setzen, stehen sie für ein absolut zukunftsweisendes Konzept.

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Here’s Looking at You (Koreatown)

Wenn Ihr nur einen Brunch in Los Angeles macht, dann kommt hierher! Denn Here’s Looking at You (HLAY) hat einfach den besten Brunch der Stadt. Ende Der Geschichte. Und das ist absolut kein Zufall. Denn HLAY-Chef Jonathan Whitener hat schon beim Animal-Restaurant in der Küche gestanden und dort den großartigen Brunch gemanagt. Wer also schon bei Animal war, wird hier gewisse Parallelen bei den Gerichten und deren Zusammenstellung erkennen. Selbst was sich auf der Karte wenig spektakulär liest –wie zum Beispiel ein scheinbar einfacher Tomatensalat – löst eine echte Geschmacksexplosion aus. Der von uns gleich mehrfach besuchte Brunch folgt dem „Sharing is caring!“-Prinzip. Es fehlt uns schwer einzelne Gerichte zu empfehlen, weil alles so sensationell lecker ist. Wir versuchen es dennoch mal mit einer kleinen Rangliste: Auf dieser dürfen das Okonomiyaki, das Green Shakshuka und das verboten leckere Zucchini Brot nicht fehlen. Bagel-Fans bestellen natürlich den Jerusalem Bagel. Auch die Bar im HLAY gehört zu den Besten und Kreativsten von LA (schaut mal in unseren Bar Guide rein). Hinzu kommt, dass Jonathan ein unglaublich sympathischer Typ ist. Er hat eine Schwäche für Streetwear und ein ganz bestimmtes Label. Wer einmal in seinem Restaurant war, wird wissen, was damit gemeint ist.

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Jones (West Hollywood)

Bei Jones handelt es sich um einen Liebling der Bartender und Küchenchefs. Das liegt zum einen an den langen Öffnungszeiten der Küche bis 2 Uhr nachts. Dazu ist das Jones einer dieser Orte, die noch an das „alte“ Los Angeles erinnern. Vieles ist hier übertrieben, kitschig und somit ganz Hollywood. Das Essen und die Drinks sind guter Durchschnitt, doch dieses kleine Defizit macht Jones mit seiner besonderen Atmosphäre und Geschichte weg. Es fällt schwer das kurz und knapp in wenige Worte zu packen. Am besten schaut Ihr hier selbst einmal vorbei, dann werdet Ihr sofort wissen, was damit gemeint ist. Es gibt darüber hinaus so einige Parallelen zum ebenfalls herrlich verkitschten, leicht trashigen HMS Bounty-Restaurant in Koreatown. Doch dazu später mehr!

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Canter’s (Fairfax)

Das hier ist nicht unser erster Los Angeles-Guide. Wer unsere älteren Guides gelesen hat, dem wird dieser Name bekannt vorkommen: Canter’s. Das jüdische Restaurant/Deli/Café in Sichtweit von Supreme und Flight Club ist ganz klar einer unserer absoluten Lieblinge. Geöffnet 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr ist das Canter’s zu jeder Tages- und Nachtzeit für Euch da (Frühstück wird ebenfalls rund um die Uhr serviert)! Hier gibt es echtes Soulfood, große Portionen und die Canter’s typische Gastfreundschaft. Beliebt bei Einheimischen, Promis und Touristen kommen hier alle Generationen zusammen. Das Canter’s ist so wunderbar direkt und ehrlich. Kein Design-Mist, keine Marketing-Labels, nur verdammt gutes Essen! Ein Los Angeles ohne Canter’s können und wollen wir uns nicht vorstellen.

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The Original Pantry Cafe (Downtown)

Wir bleiben noch etwas bei Traditionen und deren Bewahrer. Das Original Pantry Cafe muss man absolut dieser Kategorie zuordnen. Ununterbrochen (!) geöffnet seit den 1920er Jahren hat sich dieser Ort erfolgreich gegen jeden Zeitgeist und gegen jede Modernisierung durchgesetzt. Es handelt sich um ein typisch amerikanisches Diner der alten Schule. Fotos an den Wänden erinnern an die wechselvolle Geschichte des Diners und der Stadt. Man akzeptiert nur Barzahlung und kommt schnell zur Sache. Das Menü ist übersichtlich und das Gegenteil von Low Carb. Einen Berg Pommes und Brot gibt es praktisch zu jedem Gericht dazu. Bereits ab 4 Uhr morgens serviert das Original Pantry Cafe Frühstück. Wer zu gewissen Zeiten am Vormittag vorbeischaut, muss auch schon mal länger auf einen freien Tisch warten. Doch das ist es wert. Schnörkelloser kann amerikanische Diner-Geschichte kaum sein!

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Tsubaki (Echo Park)

Die kulinarische Weltreise, die sich in einer Metropole wie Los Angeles machen lässt, wurde dank des Tsubaki noch ein kleines bisschen aufregender. Das recht neue Restaurant in Echo Park nennt sich ganz bescheiden und schlicht „A Japanese restaurant“. Tatsächlich ist das Tsubaki ein echtes Highlight für alle, die gutes (japanisches) Essen lieben. Das fängt bereits beim Service und der Gastgeberqualitäten von Chefin Courtney an, für die das Tsubaki spürbar ein echtes Herzensprojekt ist. Ihr Mann Charles ist hier der Küchenchef und zusammen sind beide ein fast unschlagbares Team. Für Sake-Liebhaber ist dieser Ort der Himmel auf Erden (gleich nebenan öffnet in diesen Tagen die Sake-Bar des Tsubaki). Egal ob das Sashimi, das Wagyu Tataki, der Tempura-Oktopus oder die gegrillten Lamm-Koteletts, jedes einzelne Gericht hat im Tsubaki die Höchstnote verdient.

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Mustard Seed Cafe (Los Feliz)

So sehr wir Viertel wie Silver Lake und Los Feliz für ihren entspannten kalifornischen „Lifestyle“ schätzen, so sehr lieben wir Orte wie das Mustard Seed Café, in dem vor allem Einheimische anzutreffen sind und in denen die Hektik manch anderer gehypter Cafés ganz weit weg zu sein scheint. Wer beim Frühstück seine Ruhe haben möchte und dennoch nicht auf eine frische Frühstücksauswahl verzichten will, sollte unbedingt hier mal reinschauen. Die Qualität stimmt, das Preis-/ Leistungsverhältnis umso mehr. Ein echter Geheimtipp!

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Mh Zh (Silver Lake)

Gemütlich geht es im Mh Zh zu, was auch an dem winzig kleinen Raum mit gerade einmal 2-3 Tischen liegt. Bei gutem Wetter – Gottseidank ist das in LA fast immer der Fall – kann man auch draußen an einem der kleinen Tische und Holzbänke Platz nehmen. Das Essen schmeckt in beiden Fällen grandios gut. Die israelisch/nahöstliche Küche des Mh Zh hat sich längst in ganz LA herumgesprochen und so sollte man am Abend möglichst frühzeitig dort sein, um lange Wartezeiten zu umgehen. Die angenehm schnörkellose Speisekarte kommt auf einem einfachen Blatt Papier daher. Neben wechselnden Specials gibt es einige Mh Zh-Favoriten wie das cremige Hummus Bling, der Bohneneintopf oder die Grillgerichte (probiert das Lamm). Viel besser geht es kaum! Das Mh Zh ist ein echtes Neighborhood-Juwel.

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Wexler’s Deli (Santa Monica & Century City)

Wo Deli draufsteht, ist Deli drin. Auf diesen einfacher Nenner lässt sich das Angebot des Wexler’s bringen. Man erwartet hier Bagel mit Cream Cheese, geräucherten Fisch, Sandwiches mit Pastrami und Corned Beef. Und genau das soll der Gast auch bekommen. Der Fisch wird bei Wexler’s noch selbst geräuchert und die Qualität des Pastrami muss sich nicht vor der anderer Delis verstecken. Wer lieber Lust auf was Süßes hat, bestellt den Black-and-White-Cookie oder einen Schokoladen-Babka. Und keine Sorge wegen der Kalorien: Wir sind schließlich im Urlaub!

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Norah (West Hollywood)

Auch das Norah in West Hollywood bietet einen Einblick in die moderne kalifornische Küche. Das im Wochenrhythmus wechselnde Abend-Menü erhält am Wochenende Unterstützung von einem nicht weniger empfehlenswerten Brunch, der dank Klassiker wie das Avocado Toast, über Egg Benedict und Granola bis zu Pancakes und French Toast eigentlich kaum Wünsche offen lässt. Einen weiteren Pluspunkt erhält das Norah für seine elegante aber keinesfalls prätentiöse Atmosphäre und Einrichtung. Beides war vielmehr genau nach unserem Geschmack. Allein die Portionen könnten angesichts der doch recht gehobenen Preise etwas größer sein. Aber schließlich befinden wir uns in West Hollywood, was zumindest die Preisgestaltung teilweise erklärt.

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Redbird (Downtown)

Schon lange wollten wir einmal ins Redbird. Das Restaurant von Küchenchef Neal Fraser besitzt einen tadellosen Ruf, dem ihm weit vorauseilt. Bereits die Location ist durchaus beeindruckend. Neben einer gemütlichen Lounge mit Barbetrieb gibt es den eigentlichen Dining Room mit einer zweiten Bar, in dem wir zum Brunch verabredet waren. Beim Blick auf das Menü steht man schnell vor existenziellen Entscheidungen: Nehme ich die Basque Baked Eggs oder doch lieber das Lamb Belly Hash? Sollen es die klassischen Shrimp & Grits sein oder eher die Ricotta Blueberry Pancakes? Morgens um 11 Uhr, wenn man noch auf seinen ersten Kaffee wartet (der Service könnte etwas schneller sein), fällt eine Entscheidung nicht gerade leicht. Vermutlich verlässt hier aber jedes einzelne Gericht nahezu perfekt zubereitet die Küche. Für die ebenfalls viel gelobte Bar des Redbird müssen wir ohnehin noch einmal wiederkommen.

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Doubting Thomas (Historic Filipinotown)

Eigentlich hätten wir ein derart hippes Café eher in Silver Lake oder Berlin-Mitte vermutet, doch mit seiner Lage in Filipinotown überrascht das Doubting Thomas wohl nicht nur uns. Frühstück, Brunch und Lunch sind die Angebote dieses perfekt durchdesignten Cafés, in dem großen Wert auf die Qualität der Röstungen und möglichst naturbelassene Zutaten gelegt wird. Letzteres schmeckt man besonders beim hausgemachten Granola. Das Doubting Thomas beweist außerdem, dass auch ein gutes Shakshuka einfach seine Zeit braucht. Doch das Warten lohnt sich, das können wir Euch versichern! Schneller geht es, wenn man nur einen Coffee-to-go und dazu ein süßes Gebäck bestellt.

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Hatchet Hall (Culver City)

Was Hatchet Hall auszeichnet, klingt zunächst nach einem Widerspruch: Rustic Fine Dining. Chef Brian Dunsmoor, der bereits mit seinem Pop-up-Restaurant „Wolf in Sheep’s Clothing“ und als Küchenchef des „Hart and the Hunter“ im Palihotel auf sich aufmerksam machte, hat es geschafft, diesen Widerspruch aufzulösen. In seiner Küche wird mit alten Techniken, viel offenem Feuer und qualitativ besten Lebensmitteln gearbeitet. Das Ergebnis ist eine amerikanische Küche, die das Vergangene in die Gegenwart holt. „Finding beauty in imperfection“ lautet einer der Leitlinien von Dunsmoor, der mit Hatchet Hall und der angeschlossenen Old Man Bar das ansonsten etwas verschlafene Culver City (West) wirklich bereichert hat. Allein Veganer oder Kalorienzähler dürften vielleicht mit dem recht fleischlastigen (viel Wild) und gehaltvollen Menü ihre Probleme haben.

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Gracias Madre (West Hollywood)

Während vegane Ernährung für viele nur ein gehypter Trend oder Lifestyle ist, bei dem Fleisch durch Fleischersatz ersetzt wird, so lässt sich an vielen Orten in LA das genaue Gegenteil beobachten. Dort wird vegane Küche nicht über Verzicht sondern über ihren Genuss definiert. Das elegante Gracias Madre ist einer dieser Vorreiter des veganen Essens und auch veganer Drinks. Stark beeinflusst von der mexikanischen Küche fällt es manch einem wohl erst hinterher auf, dass er/sie soeben einen veganen Lunch oder ein veganes Dinner hatte. Am besten lässt man das Wort „vegan“ in der Beschreibung des Gracias Madre einfach ganz weg, löst es bei den meisten doch nur falsche Assoziationen aus. Promis wie Beyoncé, so heißt es, seien hier öfters zu Gast. Die Nähe zum mondänen Beverly Hills macht das Gracias Madre dann auch zu einem echten Celebrity-Hotspot (Gossip Modus aus).

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101 Coffee Shop (Hollywood)

Auf den 101 Coffee Shop wurden wir durch eine Episode der Jerry Seinfeld-Serie „Comedians in Cars Getting Coffee“ aufmerksam. Etwas abseits des nicht sehr glamourösen Hollywood „Walk of Fame“ gelegen ist dieser ein klassisches Diner, das fast rund um die Uhr geöffnet hat. Auch sonst kann man sich hier schnell wie Zuhause fühlen, woran nicht zuletzt das Essen seinen Anteil hat. Die gemütlichen Leder-Bänke im klassischen Diner-Style wollten wir nach unserem Frühstück am liebsten gar nicht mehr verlassen. Gutes Essen, große Portionen, so einfach kann es manchmal sein.

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Bavel (Arts District)

Bavel ist ein Phänomen. Es befindet sich derzeit vermutlich auf nahezu jeder Foodie-List über Los Angeles. Entsprechend gut besucht (voller geht es nicht) ist das in einem alten Lagerhaus im Arts District untergebrachte Restaurant. Der Hype um Bavel scheint keine Grenzen zu kennen. Das erklärt sich nicht nur mit dem von der Küche des Nahen Osten inspirierten Essen sondern auch mit der Vita der Bavel-Chefs, die bereits mit dem Bestia eines der Top-Restaurants von LA betreiben. In beiden Fällen sollte man unbedingt frühzeitig (am besten 1 Monat im voraus) reservieren. Wer sich nicht an der immensen Hektik und Lautstärke eines vollbesetzten Restaurants stört, kann hier sein Dinner genießen. Das Hummus ist unglaublich cremig, die Garnelen sind richtig gut gewürzt. Das Highlight im Bavel ist aber sicherlich das Lamm-Shawarma, das praktisch vom Knochen abfällt so zart ist es.

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HMS Bounty (Koreatown)

Der Übergang vom Bavel zum HMS Bounty-Restaurant fällt uns nicht leicht. Wir versuchen es trotzdem. Ähnlich wie das Jones ist auch das kurioserweise mitten in Koreatown gelegene HMS Bounty ein Liebling vieler Küchenchefs und Bartender (danke an Jonathan von HLAY für den Tip). Die absolut trashige Innenausstattung, die sich am besagten Segelschiff orientiert, lenkt aber nur kurz von der bodenständigen Küche ab. Die täglich wechselnden Specials für 12 Dollar bieten ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis. Hier gibt es weder fancy Schnickschnack noch läuft man irgendwelchen Trends hinterher. Das HMS Bounty scheint sich vielmehr ein eigenes Paralleluniversum geschaffen zu haben, in dem der Genuss eines guten Steaks oder von knusprig frittierten Fish & Chips alles andere vergessen lässt. Eine Oldschool-Kaschemme mit sehr viel Seele!

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