06 Aug TGWO x Saucony Shadow 5000 VHS
Wir schreiben hier über Schuhe, meist über schöne Schuhe. Dabei haben wir natürlich auch ein paar andere Interessen. Mein Herz gehört seitdem ich denken kann dem Kino. Mit 6 oder 7 Jahren sah ich „Der Bär“ und „E.T.“ – wie kann man sich da nicht ins Kino verlieben? Der Dank gilt meinem Vater, der mich damals begleitete und mir so meine Filmbegeisterung schenkte. Ab den späten 80ern und vor allem in den frühen 90ern nahm ich immer mehr Filme auf VHS auf. Manche Aufnahmen waren von der Qualität ziemlich schlecht, manchmal fehlte das Ende – danke Hörzu für die falschen Angaben – und manchmal nahm unser betriebsfaule Videorekorder auch aus unerklärlichen Gründen einfach gar nichts auf. Mit dem tollen ShowView-System (wer kennt es noch?) wurde es dann etwas besser. Ich schaute am liebsten B-Movies wie „Im Land der Raketenwürmer“, „Quatermain“ oder „Die Nacht der reitenden Leichen“.

Warum ich das hier schreibe? Der ganze VHS-Hustle scheint auch bei The Good Will Out bis heute in guter Erinnerung zu sein. Ihre Leidenschaft für’s Kino haben Alex und seine Mannschaft zudem in den letzten Jahren regelmäßig unter Beweis gestellt. Ich erinnere nur an ihre legendäre „Kicks on Film“-Ausstellung im Sneakermusem oder das TGWO-Hoverboard, mit dem man sich wie Marty McFly fühlen durfte. Nun folgt der erste TGWO-Sneaker mit dunklen VHS-Genen. So steckt in dem auf den ersten Blick unauffällig schwarzen Saucony Shadow 5000 VHS sehr viel Detailliebe. Fast könnte man dazu auch Versessenheit sagen, schließlich ist es ein Gefühl, was Film- und Sneakerfreunde gleichermaßen nur zu gut kennen. Diese Versessenheit für die kleinen Dinge fällt schon bei der Box des Shadow 5000 VHS ins Auge. Diese ist einem alten VHS-Videorekorder nachempfunden. Sogar die alten Anschlüsse sind darauf zu finden. Besonders gefallen mir die aufgedruckten Sticker mit alten Video- und Film-Weisheiten wie „Excellent!“ und „Please be kind & rewind“. Eingewickelt ist der Sneaker natürlich nicht in einfaches weißes Papier sondern in eine wunderbare Grafik von Hollis Brown Thornton, die alte VHS-Kassetten zeigt und bei mir gleich den nächsten Nostalgie-Flashback auslöst (das Design der Box stammt auch von ihm).

Der Shadow 5000 VHS schreit nicht nach Aufmerksamkeit. Und genau das zeichnet ihn aus. Er steht für Understatement, Zurückhaltung und die bereits erwähnte Liebe zu vielen Details. Eine VHS-Kassette war schließlich auch eher ein unscheinbares schwarzes Ding, bei dem es vor allem auf den Inhalt ankam. Etwas ganz Ähnliches könnte man über das TGWO-Design sagen, das von der Materialseite auf einen starken Mix aus Velourleder, Mesh und Glattleder setzt. Unter der transparenten Außensohle versteckt sich der verhasste Bilderschnee, den ich von zu vielen schlechten Videoaufnahmen nur zu gut kenne. Die neben dem eingeprägten TGWO-Logo auf der Ferse befindliche Farbanordnung des Testbilds werden ohnehin nur noch die Älteren kennen. Es gab tatsächlich mal eine Zeit, da war um 0 oder 1 Uhr Sendeschluss. Der Schuh lebt von seiner konsequenten Umsetzung der VHS-Symbolik. Wenn man ihn auszieht, so blickt man auf die Auswurftaste am Videorekorder. Weitere Tastensymbole zieren den Schaft des rechten Schuhs – ein besonderer Eyecatcher. Die Ösen ähneln nicht ganz zufällig den Spulen der schwarzen Videotapes.

Und weil man bei TGWO keine halben Sachen macht, hat man passend zum Shadow 5000 VHS auch noch ein T-Shirt mit Testbild-Backprint und eine Cap entworfen. Macht die ganze Story noch runder. Ich bin gespannt, welchen Platz in der langen Reihe an Saucony-Collabos der TGWO-VHS-Sneaker einnehmen wird. Bis heute ist der „Invictus“ von Acht immer noch mein unangefochtener Liebling. Daran wird sich nichts ändern. Aber dank seiner nostalgischen Story, die bei mir als Filmfan voll ins Schwarze trifft, des hochwertigen Materialmixes und der vielen zuvor beschriebenen Details muss sich der Shadow 5000 VHS keinesfalls verstecken.

Ein großes Danke geht an Karin und das Team der Kölner Traumathek, wo die Fotos entstanden sind. Wer sich für Filme abseits des Mainstreams interessiert – oder wer nur ein kleines, gemütliches Café samt Videothek sucht -, sollte in der Traumathek unbedingt mal vorbeischauen. Es ist einfach großartig, dass es im Netflix-Zeitalter auch noch solche Orte gibt, an dem das Kino und die Filmkultur gelebt wird.
M.


















































Auch wenn es manchmal so aussieht, nicht immer dreht sich bei mir alles um Sneaker. Zu den schönen Seiten des Lebens gehört für mich auch das Kino. Seitdem ich damals mit meinem Vater im Alter von vier oder vielleicht fünf Jahren Filme wie „Feivel der Mauswanderer“ oder „Ronja Räubertochter“ im Kino gesehen habe, bin ich vermutlich mit dem Filmvirus infiziert. Später änderten sich zugegeben etwas die Genres, der Spaß am „ins Kino gehen“ blieb aber bis heute. Selbst in Zeiten von Netflix und Co. ist der regelmäßige Kinobesuch ein absolutes Muss. Als ein besonderes Glück empfinde ich es, dass ich aus dieser Leidenschaft schon seit vielen Jahren einen Nebenberuf machen durfte und meine Meinungen zu Kinofilmen auf verschiedenen Filmseiten nachzulesen sind (wobei ich diese Arbeit zuletzt etwas vernachlässigt habe).
Als ich von
Den Unterschied zur „Poly Fleece“-Option kann ich bislang leider noch nicht beurteilen. Wie ich aber von Nike gehört habe, sollten sich Prime und Poly Fleece vom Material praktisch nicht unterscheiden, lediglich die Verarbeitung sei eine andere und bei „Prime Fleece“ wäre diese etwas aufwändiger. Letzteres scheint dabei mit dem aus dem Apparel-Bereich bekannten Tech Fleece identisch zu sein. Zu verwirrend? Ich bin in jedem Fall mit meiner Wahl ziemlich zufrieden. Vielleicht bringt Nike die „Prime Fleece“-Variante demnächst ja noch einmal als ID zurück. Wer dazu nähere Infos hat, kann uns gerne eine Nachricht schicken.
So ganz nebenbei schließt mein „Old Boy“ eine farbliche Lücke im Sneakerzimmer. Aus irgendwelchen Gründen scheint die Farbe bei den Brands derzeit nicht so beliebt zu sein. Dabei haben beispielsweise Hikmet und New Balance schon vor vielen Jahren bewiesen, wie gut ein „Purple Devil“ aussehen kann. Aber wie alles in der Mode wechseln Trends schneller als man denkt. Eine echte Überraschung war dann noch das Paket, was Nike zusammen mit dem Presto an mich rausschickte. So gestaltete Mago (IG @iammago) eine herrliche, weil sehr ironische Oldboy-Illustration, die auf Poster, T-Shirt und mehrere Postkarten gedruckt wurde. Ein großes Danke dafür noch einmal an Mago und Nike (Corinna)! Das Poster wird natürlich noch gerahmt und bekommt einen Ehrenplatz.

