Juni 2015

Während schon länger die Verzahnung von Sport und Lifestyle als Trend übersehbar ist und Sneaker immer modetauglicher designt werden – die aktuelle „All white/All black“-Welle ist sicherlich das sichtbarste Zeichen hierfür –, gibt es doch immer noch einige Modelle, die in diesen Zeitgeist partout nicht reinpassen wollen. Bei Nike ist das neben dem mächtigen Air Max 95 vor allem der Air Max Plus oder Tuned 1 (TN). Seit seiner „Geburt“ vor inzwischen 17 Jahren war dieser immer das Schmuddelkind in Nikes Air-Familie. Diese Einordnung stammt nicht von uns und ist keinesfalls abwertend gemeint. Immerhin kann man mit den bösen Jungs bekanntlich mehr Spaß haben. Zumindest eilt dem TN1 bis heute ein durchaus zweifelhafter Ruf voraus, der weniger mit seinen Qualitäten als mit seiner Verbreitung in bestimmten Stadtvierteln und Subkulturen zu tun hat.

Das wirklich Revolutionäre am Air Max Plus bzw. TN1 befindet sich jedoch in seinem Inneren. Dort, wo Nike einst das Air-System einsetzte, besitzt dieser die für die damalige Zeit revolutionäre Tuned Air-Dämpfung. Dabei wurde in die Sohle ein mechanisches Gummielement eingesetzt, was einerseits für zusätzliche Stabilität sorgen sollte und andererseits ein weicheres Laufgefühl ermöglichte. Gerade letzteres merkt man sofort, was den Schuh bis heute zu einem der bequemsten mit Air-System macht. Natürlich überragt seine äußere Erscheinung diese inneren Qualitäten in praktisch jeder nur erdenklichen Farbkombination. Der TN1 lässt sich eigentlich kaum übersehen. Daran hat sich selbst nach all diesen Jahren nichts geändert.

Allein seine gewaltige Midsole mit ihren farbigen Air Bubbles belegt sein extrovertiertes Design. Hinzu kommen die geschwungenen Linien, die den TN1 wie ein Skelett oder Käfig überziehen. Hinter dieser Außenhaut schimmert bei den meisten TNs ein ebenso auffälliger, kräftiger Farbverlauf durch. Ein tiefes Blau oder Orange zählen dann auch zu den Klassikern auf dieser ziemlich aggressiven Silhouette, die keine Zurückhaltung kennt. Da seinerzeit Foot Locker an der Entwicklung der Tuned Air-Technologie beteiligt war (man besitzt sogar das Patent), war der TN1 lange Jahre ein „Foot Locker exclusive“. Vor unserer Kamera befand sich zuletzt der ebenfalls nur bei Foot Locker erhältliche schwarz-orangene Colorway, der erkennbar die manchmal etwas missverstandene TN1-Tradition aufgreift.

So viele Sneaker sollen heute jedem Gefallen und den Massengeschmack abbilden. Der TN1 ist da ganz anders. Und gerade das bleibt hoffentlich auch so. Hier findet Ihr alle aktuellen TN1-Modelle bei Foot Locker.

M.               

Am Freitag Abend gab es mal wieder nach längerer Zeit ein kleines, entspanntes Release-Event im The Good Will Out. Der Anlass war der für Mitternacht geplante Release des Sneaker Freaker x Saucony Grid SD „Kushwhacker“. Damit setzten Sneaker Freaker ihre Zusammenarbeit mit Saucony fort (2012 gab es ja bereits den Grid 9000 „Bushwhacker“). Dieses Mal hat man sich beim Colorway von einem bestimmten Naturmittel mit Namen „Purple Haze“ inspirieren lassen. You wanna get high? In diesen Saucony bestimmt.

Aufgrund der sehr limitierten Paare wurde von Sneaker Freaker Germany ein Raffle organisiert, bei dem man mit etwas Losglück gleich ab Mitternacht die SF-Collab kaufen und mit nach Hause nehmen konnte. Schon vorher gab es kühle Getränke, was bei den sommerlichen Temperaturen nicht die schlechteste Idee war. Natürlich bleib ich als Kölner beim Kölsch! Ein Highlight war zudem der riesige Kushwhacker-Kuchen mit dem Cover der letzten Sneaker Freaker. Sah nicht nur super aus, sondern schmeckte auch ziemlich gut (high wurde man davon aber nicht haha). Weil zeitgleich auch noch das Campout für den Yeezy Boost 350 stattfand und manch einer auf den Air Jordan 1 „Shattered Backboard“ hoffte, war das Publikum – wie sagen wir es am besten? – durchaus gemischt.

Da prallten schon Welten aufeinander, wobei nicht nur ich mir manchmal ziemlich alt vorkam. Scheint so, als habe längst eine neue Generation von „Sneakerheads“ dieses Campen-für-Schuhe-Ding übernommen. Aber zurück zum „Kushwhacker“. Auf den durfte man sich wirklich freuen. Vor allem gefällt uns, dass mal eine andere Saucony-Silhouette für einen solchen Release ausgewählt wurde. Wie die Fotos zeigen, kommt der „Kushwhacker“ am Fuß verdammt stark. Und auf die Idee mit Towelie muss man auch erst einmal kommen! Alles zusammen war es ein entspannter, schöner Release, bei dem man auch mal wieder mit ein paar „alten Säcken“ etwas quatschen konnte. Gegen eine Wiederholung hätte ich nichts einzuwenden.

M.                       

Auf den „Bushwhacker“ folgt der „Kushwhacker“. Knapp drei Jahre nach ihrer ersten Saucony-Collab hat sich das australische Stammhaus von Sneaker Freaker wieder mit Saucony zusammen getan. An diesem Samstag erscheint nun mit einer kleinen Verzögerung der violett-graue Grid SD auch hierzulande. Die verfügbaren Stückzahlen sind bei den einzelnen Stores aber wie wir hören recht limitiert, weshalb der Schuh zunächst meist instore verkauft wird. Bei 43einhalb soll der Online-Release in der kommenden Woche folgen (falls noch Paare vorhanden sind). Overkill kündigte den Online-Release für Samstag 12 Uhr an. Bei TGWO, wo am Freitag Abend ein kleines Release-Event stattfindet, hat man sich für ein Instore-Raffle entschieden. Ihr könnt die Tickets, die zum Kauf eines Paares berechtigen, während des Abends gewinnen. 140 Euro müsst Ihr für den von der medizinischen Marijuana-Züchtung „Purple Haze“ inspirierten Schuh anlegen.

Recht kurzfristig wurde für Samstag der Release der NikeLab x Pigalle-Kollektion bestätigt. Diese umfasst neben von traditionellen Basketball-Styles beeinflusste Klamotten auch den NikeLab x Pigalle Dunk Lux, der mit Premium-Materialien, Pigalle-Branding, einer zusätzlichen Verstärkung aus Gummi und einer recht auffälligen, transparenten Mudguard ausgestattet wurde. Der Clou: Hinten ist der Schuh offen. Ab 9 Uhr sollte die gesamte Kollektion auf NikeLab erhältlich sein. Daneben werdet Ihr auch bei SOTO Berlin und END fündig.

Schon am Freitag dürfte ein weiterer „umkämpfter“ Release viele Sneakerfans nervös auf Smartphone, Tablet oder Computer starren lassen. Dann nämlich geht der lang erwartete Flyknit Racer „Multicolor 2.0“ aka „Rainbow“ an den Start. Im Online-Store von Nike wird der Racer für 9 Uhr erwartet. Wie lange es dieses Mal dauert, bis die erste Ladung ausverkauft ist, wissen wir nicht. Vermutlich werden die meisten Größen aber schon nach wenigen Minuten wieder aus dem Store verschwunden sein. Dann heißt es wieder einmal warten auf den Restock oder den Re-Restock. 160 Euro soll der „Multicolor 2.0“ kosten – ein noch vertretbarer Kurs.

Wer heute beim Sock Dart „Independence Day“-Pack leer ausgegangen ist oder den amerikanischen Unabhängigkeitstag nur zu gerne in einer etwas anderen Fußbekleidung verbringen möchte, für den hat Nike den Bennassi JDI-Slipper in den drei Farben Rot, Blau und Weiß als limitierter Quickstrike im Angebot – 3D-Sterne-Aufdruck inklusive. Um 0.01 Uhr geht das patriotische Slipper-Trio bei 43einhalb online. Bei Nike sollte es wieder der morgendliche 9 Uhr-Termin werden (zeitgleich zum Flyknit Racer). Ebenfalls ganz auf den „Stars & Stripes“-Fan zugeschnitten scheint die Nike „Basketball-USA-Collection“. Diese umfasst den Kyrie 1, KD8, Kobe X und LeBron XII. Foot Patrol und Nike führen alle Modelle ab Samstag Morgen.

Eigentlich berichten wir nur selten über Vans. In dieser Woche gibt es dafür aber einen mehr als guten Grund. Immerhin präsentiert Vault by Vans und das japanische Multitalent Takashi Murakami eine im typischen Stil des Künstlers designte Slip-On-Kollektion bestehend aus insgesamt 6 unterschiedlichen Colorways/Prints. Die sommerlichen Modelle kommen am Samstag in erwartungsgemäß geringer Auflage u.a. zu Uebervart, END und Dover Street Market (dort auch in den E-Shop).

Ein schickes Doppel in edlem Leder bringt Puma in dieser Woche heraus. Die beiden Blaze of Glory NL aus dem „DKNSTRKT“-Pack, zu dem auch zwei XS850 gehören, kommen verpackt in schwarzes bzw. braunes Glattleder. Diese Premium-Ausführung erklärt auch den im Vergleich zu anderen BoG-Releases etwas höheren Verkaufspreis von 160 Euro. Dass der Blaze of Glory zu unseren Lieblingssilhouetten von Puma zählt, dürfte längst kein Geheimnis mehr sein und so sind wir gespannt, ob das Pack den guten ersten Eindruck bestätigen kann. Die On-Feet-Bilder von asphaltgold, wo die beiden BoG in der Nacht zu Freitag als Mitternachts-Release angekündigt sind, machen jedenfalls so richtig Lust auf den Schuh. Auch zu 43einhalb und Titelhelden kommen beide BoG bereits heute Nacht.

Manchmal ist ganz einfach Geduld gefragt. Auf eine harte Probe wurde diese zuletzt bei allen gestellt, die auf das „Adventurer Pack“ von Puma und Solebox warteten. Seit den ersten Bildern ist inzwischen eine kleine Ewigkeit vergangen. An diesem Freitag ist es nun aber endlich soweit. Dann werden die beiden XS850 zunächst im Berliner Solebox-Store verkauft und noch am gleichen Tag voraussichtlich ab 13 Uhr auch online. Bleibt nur die Frage: Schwarz/Blau oder Hellblau? Wer noch etwas mehr Bedenkzeit braucht, bitte sehr! Einen Tag später kommt das Pack auch zu Sneakers 76 und Foot Patrol.

Ziemlich gute Nerven und mehr als nur etwas Glück wird man brachen, möchte man einen AJ1 „Shattered Backboard“ erwischen. Mit diesem Schuh ehrt das Jordan-Brand einen legendären Dunk von „His Airness“ aus dem Jahr 1985, als MJ bei einem Dunk nicht nur den gegnerischen Spielern sondern auch dem Basketballkorb keine Chance ließ. Das daraufhin zersplitternde Glas sieht noch heute wahnsinnig spektakulär aus (den Clip findet man auf Youtube). Der „Shattered Backboard“ wurde in die Farben von Jordans damaliger Spielkleidung verpackt. Release ist Samstag Morgen 9 Uhr bei Nike.

Ein echter Kampf – das war eigentlich schon seit seiner Ankündigung klar – wird auch das Vorhaben, auf irgendwelchen Wegen an einen Yeezy Boost 350 heranzukommen. Aufgrund des gewaltigen Interesses und um tagelanges Campout zu vermeiden werden viele Stores Kanyes neue Wunderwaffe nur über Raffles verkaufen. Auch wenn der Schuh zu erstaunlich vielen Läden kommt, ist die Chance doch eher gering, tatsächlich an ein Paar zu kommen. Trotz des ambitionierten Preises von 200 Euro (inkl. Kanye-Aufschlag) ist der Yeezy Boost 350 schon jetzt ein gewaltiger Erfolg für adidas. Auch uns gefällt dieser um Welten besser als sein Boot-artiger Vorgänger, mit dem wir so gar nichts anfangen konnten. Allen Yeezy Boost-Jägern wünschen wir viel Erfolg! Hoffentlich seid Ihr erfolgreich!

Viele weitere Links zu den Releases dieser Woche findet Ihr wie immer zu gegebener Zeit unter unserem Twitter-Account @sneakerzimmer.

Fotos: Overkill, Nike, Hanon, Vans/DSM, Foot Patrol, asphaltgold, Solebox, Ubiq

Die Sneaker-Community wächst unaufhaltsam und mit ihr alles, was rund um den geliebten Turnschuh möglich ist. Sneaker-Kunst zum Beispiel. Zusammen mit den Münsteraner Turnschuhfreunden von Need More möchten wir 3 Fineart Prints von Grafikkünstler Björn von Scholz verlosen.

Need More sind nicht nur in einem positiven Sinn absolut „sneakerverrückt“ – davon konnten wir uns zuletzt bei der Sneakerness Amsterdam wieder überzeugen –, einer Ihrer größten Leidenschaften gilt den Vintage-Modellen. Das zeigt auch Ihre zusammen mit K’LEKT herausgebrachte „Vintage Love Collection“. Die großartigen Prints im Format 70x100cm verschönern jedes Sneakerzimmer und sind hier erhältlich.

Was müsst Ihr nun tun, um an der Verlosung der 3 Einzeldrucke (Format 30x40cm) teilzunehmen? Ganz einfach: Hinterlasst unter diesem Blogpost einen kurzen Kommentar, welcher der drei Prints Euer Favorit ist. Zur Auswahl stehen der Nike Equator, der Nike Air Pegasus 89 sowie der Nike Air Pegasus Racer.

Einsendeschluss ist der kommende Freitag (26. Juni) 23:59 Uhr. Spätere Einträge können ebenso wie Mehrfachteilnahmen nicht berücksichtigt werden. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Die Jungs würden sich zudem sehr freuen, wenn Ihr deren Instagram– und/oder Facebook-Kanal abonnieren würdet (nicht verpflichtend für die Teilnahme).

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Need More & Sneakerzimmer wünschen Euch viel Glück!

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UPDATE! Die Gewinner der Prints stehen fest!

Der Equator-Print geht an:

Venomazn

Den Pegasus89-Print gewinnt:

Ben

Und der Pegasus Racer-Druck:

Lisa

Checkt bitte Euer Email-Post (und auch den Spam-Ordner). Ihr werdet schon bald von NEED MORE kontaktiert!

Manche Schuhe haben bei ihrer „Geburt“ einen eher mittelmäßigen Start. Als Nike seinerzeit die Flyknit-Technologie auf dem Trainer und dem noch leichteren Racer vorstellte, stand aus meiner Wahrnehmung eher der Trainer im Mittelpunkt. Mit einem Abstand von über 3 Jahren hat sich dieses Bild doch merklich gewandelt. Während der Trainer zumindest bei neuen Releases vom Radar komplett verschwunden ist, umgibt den Racer einen damals kaum für möglich gehaltenen Hype. Insbesondere trifft das auf die Multicolor-Version zu (am Freitag erscheint endlich der neue Multicolor Racer) und mit einigen Abstrichen auch auf den schwarz-weißen „Oreo“.

Mit dem Etikett „Oreo 2.0“ erschien nun kürzlich die Fortsetzung oder das Sequel zum ersten Oreo, wobei der Colorway trotz prompten Restock inzwischen wieder nahezu ausverkauft ist. Auch wenn ein Teil dieser Nachfrage sicherlich auf Reseller und Kids, die damit ihr Taschengeld aufbessern wollen, zurückführen ist, so war auch die Nachfrage von ansonsten eher wenig Sneakerbegeisterten deutlich spürbar. Ganz offenbar löst dieser einfache, schwarz-weiße Farbcode auf dem filigranen Flyknit-Upper doch einen regelrechten Habenwollen-Reflex aus. Mir ging es da nicht anders. Da ich ohnehin eher dezente Colorways bevorzuge, war dieser Racer für mich ein Pflichtkauf. Die Frage, ob ich noch einen weiteren Racer wirklich brauche, habe ich mir erst gar nicht gestellt.

Die farbliche Textur des 2.0 unterscheidet sich deutlich von seinem Vorgänger. Es dominiert Schwarz, wobei der Swoosh dieses Mal in Weiß gehalten wurde, was den Kontrast zum eher dunklen Upper erhöht. Die genaue Musterung unterscheidet sich dabei von Paar zu Paar. Ich hatte leider eines erwischt, bei dem sich ein nicht ganz so schöner schwarzer „Klumpen“ auf der rechten Toebox breit gemacht hat. Darin aber gleich einen Produktionsfehler zu sehen, dürfte wohl wenig Aussicht auf Erfolg haben. Wie es mit dem Racer weitergehen könnte, ließen ja bereits einige geleakte Aufnahmen von einem möglichen neuen Flyknit-Release erahnen (Google findet alles). Natürlich wäre ein „Oreo 3.0“ schon so gut wie gekauft. Sneaker & Cookies – was kann es Schöneres geben?

E.                 

Auf gleich mehrere, großartige Sneaker-Comebacks dürfen wir uns in dieser Woche freuen. Das erste betrifft dabei den Gel-Respector, den Asics aus den Archiven zurückholte. Natürlich bildet ein OG-Colorway den Startschuss für die Neuauflage, für die wir uns weitere Farbvarianten in den kommenden Monaten wünschen würden. Auf den ersten On-Feet-Bildern macht der „ge-retrote“ 90er-Jahre-Klassiker schon einmal einen starken Eindruck. Schon in der Nacht zu Freitag wird der Gel-Respector „Platinum“ bei Titelhelden, asphaltgold und Afew online erhältlich sein. Bei Sneakers 76 folgt der Online-Release dann am Freitag Vormittag gegen 11 Uhr.

Einen weiteren heißen, freitäglichen Sneaker-Release bescheren uns Mr. Ronnie Fieg und Skatelabel Diamond Supply. Die beiden wie immer hochprofessionell „angeteaserten“ Asics-Modelle im unübersehbaren Diamond-/Fieg-Look werden bei Diamond bzw. Kith sowohl Instore als auch online erhältlich sein. Um 17 Uhr deutscher Zeit sollen der Gel Saga (Preis 165 USD, US4 bis 13) sowie der Gel-Lyte V (175 USD, US5 bis 13) im Kith-Webstore auftauchen. Das Special Packaging wird es allerdings nur Instore geben – hierfür muss man also seine Kontakte nach New York bzw. Los Angeles spielen lassen. Die Kollektion wird darüber hinaus nur noch bei DSM London & NY, Colette sowie United Arrows ab Samstag erhältlich sein.

Comeback Nr. 2 betrifft den Air Presto, den Nike am Samstag gleich in zwei klassischen Colorways wieder verfügbar macht. In den „Lightning“ und „Brutal Honey“ darf die zuletzt deutlich angewachsene Presto-Fanbase den einen oder anderen Euro anlegen. Auch wir werden wir hier sicher zuschlagen. Merke: Bedruckte Upper sind eben nicht erst seit dem ZX Flux gefragt. Während beide CWs am Samstagmorgen um 9 Uhr im Nike-Store online gehen sollen, kann man auch bereits in der Nacht bei END und Hanon zuschlagen (wäre da nur nicht dieser dumme Pfundkurs). Auch unsere Freunde von Eleven werden beide Prestos ab Samstag in ihrem Webstore verkaufen.

2012 erschien mit dem Woei x Asics Gel-Lyte III „Cervidae“ einer der bis heute schönsten Collabs auf diesem Modell. Welche Idee läge näher, als diesen Erfolg nun mit Onitsuka Tiger auf dem Colorado 85 noch einmal zu wiederholen? Eine Woche nach dem Release bei Woei in Rotterdam kommt der „Cervidae II“ nun auch zu den weiteren Ontsuka Tiger-Partnerstores. Zum 30. Geburtstag des Colorado 85 ist dieser Release ganz klar ein Volltreffer. In recht limitierten Stückzahlen kommt dieses Collab-Sequel hierzulande am Samstag u.a. zu Overkill, Titelhelden, TGWO und asphaltgold.

Springen wir noch einmal kurz zurück auf den Freitag. Wieder einmal recht kurzfristig erscheint da im NikeLab ein ziemlich interessanter Release, der wohl die Meinungen spalten dürfte. Der NikeLab Free Huarache Carnivore ist ein neuer Hybrid, der sich bei zwei großen Nike-Silhouetten bedient und diese in ein „All White“ bzw. „All Back“ mit einem schlanken Free-Unterbau übersetzt. Dass es schon lange, lange vor dem Yeezy Sneaker mit einem auffälligen Strap-System gab, mag nicht jeder gewusst haben. Ist vielleicht auch nicht so wichtig. Jedenfalls geht Nike mit diesem neuen Modellmix und den beiden, derzeit allgegenwärtigen Farboptionen wieder stark in die Fashion-Richtung. Wir erwarten den Release am Freitag zur gewohnten NikeLab-Zeit um 10 Uhr.

Bei adidas verfolgt man den Weg, alten Klassiker ein an die heutige Zeit angepasste Facelifting zu verpassen. Diese Formel hat schon beim ZX Flux und zuletzt beim Tubular funktioniert. Als nächstes bekommt der L.A. Trainer ein neues Gesicht. Sein 2015er-Verwandter nennt sich „Los Angeles“. Neben der schlanken, reduzierten Form fallen vor allem die fehlenden Plugs ins Auge. Zusammen mit Undefeated erscheint zum Start des neuen Modells am Samstag eine Camo-Version als Consortium-Release u.a. bei TGWO, Uebervart, END und Overkill. Nicht-Militaristen bekommen den Los Angeles praktisch zeitgleich aber auch in mehreren anderen Colorways. Von Schwarz über Blau, Rot, Türkis bis hin zu einem Off-White und sogar einem pinken CW hofft man bei adidas für jeden das Passende im Angebot zu haben. Für je 99 Euro gibt es sämtliche Farbvarianten bei 43einhalb und asphaltgold.

In dieser Woche gibt es auch bei Puma wieder über eine feine, exklusive Collab zu berichten. Erneut fiel die Wahl dabei auf den R698, der zuletzt schon von Alife mit auffälligen Prints und in einen silbernen Hingucker verwandelt wurde. Dieses Mal hat sich das kalifornische Modelabel Stampd an einer eher dezenten Interpretation versucht. Ihr einfarbiger, in einem eleganten Cremeton verpackter Entwurf mit Namen „Desert Storm“ passt sehr gut zum Image der eigenen Marke. Hochwertiges Leder und ein schlichtes Branding auf der Zunge sprechen für Understatement und Eleganz. Aufgrund der nur sehr geringen Paare, die jeder Store erhielt, sollte man sich mit einem Kauf nicht allzu lange Zeit lassen. Overkill hat den „Desert Storm“ für Samstag als Mitternachts-Release angekündigt. Bei Sneakers 76 sollte die Collab im Laufe des Vormittags online erhältlich sein.

Wer „G.I. Joe“-Fan ist, der kommt um diesen Bait x New Balance-Release eigentlich kaum herum. An diesem Wochenende erscheint sowohl der 574 „Cobra Commander“ als auch der ebenfalls militärisch angehauchte 710 „Roadblock“ exklusiv bei Bait. Treue Bait-Kunden bekamen in den letzten Tagen bereits die Chance, über ihren Account ein oder beide Paare zu reservieren. Die schicke Militärbox wird es leider aber nur Instore bei Bait in L.A. geben.

Die Strategie für einen Brand-Restart muss gut überlegt sein. Den Weg über Collabs mit renommierten Partnern ist sicherlich nicht der Schlechteste. Das haben zuletzt Diadora bewiesen. Nun wollen Karhu aus Finnland dieses Kunststück wiederholen. Dazu haben sie Concepts aus Boston mit ins Boot geholt. Diese präsentieren nun ihren Entwurf auf dem Aria-Runner, der von den Farben und der Ästhetik des Hauptbahnhofs in Helsinki inspiriert sein soll (das glauben wir jetzt einfach mal, wir waren leider noch nie in Finnland). Die farbliche Dreiteilung in Türkis, Blau und Navy mit dem dazu konstrastierenden Lining in Orange macht in jedem Fall einiges her. Auch das Suede sieht hochwertig aus. Der Concepts x Karhu Aria soll am Samstag online auf der Concepts-Seite erhältlich sein.

Parallel dazu kommen noch weitere Colorways des Aria als General Release in die Läden. Neben dem Aria OG in seinen typischen 90er-Jahre-Farben (White/Fuchsia) wird es zum Karhu-Reboot noch zwei ähnlich starke Colorways geben. Diese sind ab Samstag bei Titelhelden, TGWO und Overkill erhältlich. Unsere Freunde von MATE haben den Aria OG am Samstag ab Mitternacht in ihrem Online-Store zum Preis von 120 Euro auf Lager.

Viele weitere Links zu den Releases dieser Woche findet Ihr wie immer zu gegebener Zeit unter unserem Twitter-Account @sneakerzimmer.

 

Fotos: Kith, asphaltgold, Nike, Overkill, Puma, Concepts/Karhu, Titelhelden, Bait/New Balance

 

Mit dem Beginn des Sommers, der in diesen Tagen endlich so richtig aufdreht, stellt sich jedes Jahr die Frage nach der besten Schuhwahl für die heißen Tage. Abgesehen von naheliegenden Favoriten wie der besonders leichten und bequemen Flyknit-Serie oder dem strandtauglichen Sock Racer ist für uns vor allem ein Sneaker der absolute Sommer-König. Dabei handelt es sich um Nikes Mayfly Woven. Schon die Nicht-Woven-Variante ist ein unfassbar reduzierter und somit sehr leichter Schuh, den man beim Tragen kaum spürt oder wahrnimmt. Dass man bei Nike diesem von der Masse übersehenen Runner im Sommer 2012 einen Woven-Release spendierte, freut uns noch heute.

Damals erschien der Mayfly Woven zunächst als recht limitiertes Tier-Zero-Doppel in den Farben Hellgrau und Schwarz und in einer hierzu passenden Premium-Nike-Sportswear (NSW)-Ausführung. Ein knappes Jahr später folgte dann der Quickstrike-Release, bei dem Nike vier Colorways zeitgleich an den Start brachte. Neben den schon bekannten beiden TZ-Farboptionen wurde der Mayfly Woven QS auch in navy- und bronzefarbenes Suede verpackt. Weitere Unterschiede zwischen den knapp 1 Jahr auseinander liegenden Woven-Modellen ergeben sich beim Lining bzw. Schuhrücken (beides wurde bei den TZ-Mayflys farblich in hellbraunem Leder abgesetzt) sowie bei der Zunge und den Innensohlen. Dort besitzen die Tier Zeros statt Nike-Logo und Swoosh einen einfachen „NSW“-Aufdruck. Unsere Fotostrecke zeigt den Quickstrike aus 2013 und den hellgrauen Tier-Zero-Release aus 2012. Ob man die offene Woven-Konstruktion gleich barfuss erleben möchte oder doch lieber mit dünnen Sneakersocken, ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks (und der Außentemperaturen). Auch ohne Socken trägt sich der Mayfly jedenfalls sehr komfortabel, ganz ohne Druckstellen oder Fußschmerzen.

Zum Schluss noch ein kleiner Aufruf in eigener Sache: Wir sind immer noch auf der Suche nach dem bronzefarbenen Quickstrike in einer US 7,5. Für sachdienliche Hinweise wären wir sehr dankbar!

E. & M.        Nike Mayfly Woven              

In der langen Reihe an Air Max-Modellen und Releases wurde der Air Max 94 lange Zeit etwas vernachlässigt. Das ist nun endlich vorbei. Ab Freitag ist der Runner mit dem typischen 180-Grad-Airfenster wieder bei size? erhältlich (Ja, es gibt ihn zuletzt auch schon mal bei Nike selbst). Und das gleich vom Start in 2 OG-Colorways. Wir würden uns wünschen, dass es Nike gelungen ist, einen detailgetreuen Retro abzuliefern. Ganz sicher können wir uns aber erst sein, wenn wir den AM94 erstmals in Händen halten. Ab 9 Uhr wird es beide Farben auf der size?-Homepage wie üblich via Twitterlink zu kaufen geben.

Ansonsten herrscht am Freitag in dieser Woche die Ruhe vor dem Sturm. Die meisten, für uns spannenden Schuhe erscheinen erst am Samstag. Den Anfang machen dann Packer Shoes aus New Jersey und Reebok. In der Jubiläumsreihe für den beliebten Ventilator designte man bei Packer einen frischen, sommerlichen Colorway des 90er-Jahre-Runners („Four Seasons“), der zumindest auf den ersten Blick nicht ganz mit einem „Hotstepper“ oder „Street Meat“ mithalten kann. Natürlich ist auch dieser Ventilator ein mehr als solider Release. Für 95 Pfund geht der Schuh u.a. bei END und Hanon in der Nacht zu Samstag online. In Deutschland wird man einzig bei Solebox fündig.

Ziemlich im Trend liegen atmos mit ihrem neuen Reebok Insta Pump Fury. Immerhin kommt dieser in der angesagten „All White“-Verpackung daher. Wir schwanken bei dieser Collabo einerseits zwischen Bewunderung für soviel Minimalismus, zum anderen zeugt das Ergebnis nur bedingt von Kreativität. Selbst wenn die Materialwahl etwas hermacht und natürlich das atmos-Branding nicht fehlen darf, stellt sich die Frage, ob man nicht mehr aus diesem großartigen Schuh hätte rausholen können. Hinzu kommt, dass der Insta Pump Fury natürlich kein Schnäppchen ist (bei END kostet er stolze 159 Pfund, bei Solebox 190 Euro). Auch hier findet der Release am Samstag statt.

Noch ein paar Euro mehr (genauer gesagt 400 Euro) muss man für den weißen Jordan 1 „Pinnacle“ anlegen. Der von Nike recht kurzfristig aufgeteilte Release des Luxus-Jordans mit seinen 24k-Gold-Applikationen erfährt in dieser Woche seine Fortsetzung. Das nicht wirklich weiße, sondern eher cremefarbene Upper macht auf den Fotos bislang einen überragenden Eindruck. Aufgrund der sehr limitierten Paare und des ambitionierten Preises wird der „Pinnacle“ aber mit Sicherheit nicht zu einem Jedermann-Jordan. 08/15 ist definitiv anders. Bei Nike sollte der „Pinnacle“ ab 9 Uhr erhältlich sein (und ab 9.01 Uhr ausverkauft).

Als Nike den Roshe Run 2012 erstmals vorstellte, ahnte wohl kaum einer, welche Wellen das neue Modell schlagen sollte. Heute ist der Roshe aus Nikes Sortiment praktisch nicht mehr wegzudenken. Es gibt inzwischen unzählige Materialvarianten Colorways und Kopien. Zu den allerersten, seinerzeit nur in den USA bzw. Asien erhältlichen Colorways zählte der „Pure Platinum“. Mit einer kleinen Verzögerung von 2,5 Jahren bringt Nike diesen nun als Quickstrike auch nach Europa. Graues Upper, türkisblaue Sohle – perfekt! Bei Hanon und END geht der „Pure Platinum“ in der Nacht zu Samstag (1 Uhr deutscher Zeit) online.

Eine weitere Chance auf den ZX Flux „Aged Copper“ aus dem Brewery-Pack von Sneakersnstuff bietet sich in dieser Woche bei 43einhalb und Overkill. Über die starke Umsetzung des mit rostigen Kupfertönen überzogenen ZX Flux, mit dem man bei SNS an eine alte Brauerei aus der Stockholmer Nachbarschaft erinnert, haben wir schon mehrfach hier an dieser Stelle berichtet. Am vergangenen Wochenende fand ja bereits der Release bei einigen Stores wie TGWO statt. Wer diesen verpasst hat, sollte nun möglichst schnell die neue Chance ergreifen. 89 Euro sind für diesen besonderen ZX Flux ein unschlagbarer Kurs. Sowohl Overkill als auch 43einhalb haben den „Aged Copper“ als Mitternachts-Online-Release angekündigt.

Eine gefühlte Ewigkeit ließ uns adidas wiederum auf den Deutschland-Release des ZX Flux „Xeneopeltis-Pack“ warten. Während die beiden Modelle in den USA schon seit dem Frühjahr erhältlich sind (ok, sie waren in den meisten Stores beide ziemlich schnell vergriffen), brauchte man als deutscher ZX Flux-Fan schon sehr viel Geduld. Am Samstag ist es nun aber endlich, endlich soweit! Das bei Lichteinfall in schillernden Farben reflektierende Upper des Xeno-Flux ist schon auf Fotos beeindruckend und dennoch live nochmals um einiges stärker. Überhaupt ist der Farbeffekt nicht das einzige Highlight an diesem ZX Flux. Das besonders strukturierte Obermaterial erinnert an Schlangen-/Reptilienhaut, die Form ist tadellos. Wer nun Lust auf mehr Bilder vom Xeno hat, der sollte sich unseren Blogeintrag hierzu anschauen. 120 Euro kostet dieses Schmuckstück, das ab Samstag u.a. bei MATE, 43einhalb, The Upper Club und Overkill erhältlich sein wird.

Overkill:

Xeno grey

Xeno black

43einhalb:

Xeno grey

Xeno black

The Upper Club:

Xeno grey

Xeno black

MATE:

Xeno black

Als bekennende Film- und Kinojunkies haben wir für den von monkey time aus Japan gestalteten Asics Gel-Lyte V „Lights & Shadow“ schon sehr viel Sympathie. Vom amerikanischen Film Noir und dem dort perfektionierten Spiel mit Licht und Schatten ist ihr minimalistischer, schwarz-weißer Entwurf inspiriert. Warum weniger manchmal einfach mehr ist, zeigt sich hier sehr gut. Nachdem der GLV zuletzt schon bei einigen europäischen Stores auftauchte, findet an diesem Wochenende nun der Release in den USA bzw. Australien statt. Unsere Freunde von Highs and Lows aus Perth werden den „Lights & Shadow“ nicht nur Instore sondern auch online verkaufen.

Zum Ende gibt es dann noch eine echte Überraschung. Foot Patrol aus London bringen im Zuge eines sogenannten „Deadstock-Releases“ ihren 2008 erstmals erschienenen adidas ZX 800 AZX zurück. Der Colorway in Aqua Navy ist ein Klassiker und dürfte das Herz vieler adidas-Liebhaber höher schlagen lassen. Leider wird es die Collab zunächst (?) nur Instore geben (Sizerun UK6 bis UK12 inkl. halbe Größen). Wer gerade in London ist oder dort Freunde hat, sollte diese einmalige Chance nutzen.

Viele weitere Links zu den Releases dieser Woche findet Ihr wie immer zu gegebener Zeit unter unserem Twitter-Account @sneakerzimmer.

 

Fotos: Nike, atmos/Reebok, Packer/Reebok, size?, adidas/SNS, Hanon

Sneaker mit reflektierendem Upper sind 2015 nicht unbedingt etwas Besonderes mehr. Die bekannten 3M-Elemente finden sich längst bei allen Herstellern auf ganz unterschiedlichen Modellen – manchmal als eher dezentes Highlight eingesetzt, manchmal aber auch ziemlich aufdringlich und unübersehbar. Bei adidas ging man jetzt aber noch einen Schritt weiter. Denn ihr neuer ZX Flux reflektiert nicht einfach Licht, das auf ihn fällt. Der ZX Flux „Xeno“ strahlt dank der gleichnamigen Technologie bei Lichteinfall beinahe wie ein Regenbogen. Das Farbspektrum reicht von Gelb über Grün, Blau bis hin zu Lila und sogar Pink. Dagegen wirkt er ohne Lichteinfall fast schon unauffällig.

Wirklich übersehen kann man den ZX Flux „Xeno“ aber selbst dann nicht. Das liegt nicht zuletzt an dem besonders strukturierten Obermaterial, dessen Muster wiederum sehr an Schlangenhaut erinnert. Diese Ähnlichkeit ist sicherlich gewollt, haben sich die adidas-Designer das Farbspiel doch bei der Natur abgeguckt. Die in Südostasien beheimatete Xenopeltis-Schlange ist ein echter Farbkünstler und ab sofort auch ein Reptil mit eigener Sneakerkollektion. Auf der Innenseite der Zunge befindet sich sogar ein kleines Portrait des schillernden Reptils.

In den beiden Farbvarianten Schwarz und Hellgrau erscheint das ZX Flux „Xenopeltis-Pack“ am nächsten Samstag (13. Juni) endlich auch hierzulande u.a. bei 43einhalb und MATE. 120 Euro müssen Reptilienfreunde für ein Paar anlegen – der Aufpreis zu den meisten normalen ZX Flux-Releases ist aufgrund der Xeno-Innovation absolut in Ordnung.

Was wohl Snake Plissken zu diesem ZX Flux gesagt hätte?

M.                 

Gibt es überhaupt noch so etwas wie den typischen Mädels-Sneaker bzw. den Schuh für Jungs? Oder sind Turnschuhe nicht per Definition ziemlich unisex? Man muss kein Anhänger von Gender-Mainstreaming sein, um dieser Meinung zu sein. Wir denken ebenso – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen. So finden wir beispielsweise den Air Rift ehrlich gesagt nur an Damenfüßen wirklich schön. Abseits solcher ästhetischer Ausnahmen kann man(n) bzw. frau eigentlich so ziemlich alles tragen. Wäre da nicht der von den Herstellern erdachte Größenverlauf bei so manchen Modellen, mit denen man die Zielgruppe mit zu kleinen bzw. zu großen Füßen praktisch schon ab Werk aussortiert.

Mit Schuhgröße 40 (Daniela) bzw. 43 (Marcus) sind wir in der glücklichen Lage, dass uns fast alle Schuhe passen. Und was nicht passt, wird eben passend gemacht. So einfach ist das. Folgt man aber der Logik von Nike, so ist der relativ neue Free Viritous ein Frauenmodell, das demzufolge nur bis zu einer 44,5 produziert wird. Vielleicht soll dieser leichte Runner mit seiner schlanken Form an eher schmale Frauenfüße erinnern. Das synthetische, Mesh-artige Obermaterial bedient zumindest den Wunsch nach einem perfekten Sommersneaker. Für zusätzliche Luftzirkulation sorgt der auffällige Heel Cage mit seiner seitlichen Öffnung, dank derer der Viritous wie ein entfernter Verwandter des Huarache Trainer wirkt. Gleichzeitig sorgt diese Konstruktion bei einem ansonsten eher flexiblen, leichten Schuh für eine gewisse Stabilität. Die gleiche Idee steckte hinter den Flywire-Fasern, die darüber hinaus noch ein schickes Designelement abgeben. Und das alles hat auf Nikes Allzweckwaffe, der bewährten Free-Midsole, Platz.

Rein optisch könnte der „alte“ Air Max 95 vom neuen Free Viritous kaum weiter entfernt sein. Die Silhouette des AM95 wirkt wuchtig, hart und – wenn man den Vergleich zulässt – beinahe muskulös. Dazu leuchten die mächtigen Air Bubbles schon aus der Ferne. Dieses Monster von einem Sneaker kann man eigentlich nicht ignorieren. „Love or leave it“ war schon immer der Reflex, den der AM95 auslöste. Und obwohl andere Air Max-Modelle im Sneakerzimmer öfter vorkommen, so schlägt auch unser Herz schon sehr lange für ihn. Ist das jetzt aber ein Schuh ausschließlich für Männer oder große Jungs? Auf diese rhetorische Frage kann es nur eine Antwort geben. Statt einen Thea oder Roshe sollten die Mädels ruhig öfter mal einen 95er anziehen.

Der hier abgebildete Colorway ist bei JD Sports, die uns beide Modelle dankenswerterweise zur Verfügung gestellt haben, ab Größe 40 erhältlich. Und auch den Free Viritous gibt es dort zurzeit für einen fairen Kurs.

E. & M.