Kalifornien Tag

Für Los Angeles gilt, was auch für andere Großstädte wie New York und London gilt: Möglichkeiten, sein Geld auszugeben, gibt es (zu) viele. Die Sneaker-Szene ist wohl ähnlich groß wie die in New York. Zahlreiche Brands und Stores sind hier Zuhause oder haben zumindest eine Filiale. Das macht das Angebot vor allem im Bereich Streetwear, Streetfashion und Sneakers zunächst ziemlich überwältigend und unüberschaubar. Wir versuchen etwas Ordnung in das gefühlte Chaos zu bringen. Einige sehr bekannte Namen haben wir ganz bewusst rausgelassen. Ihr werdet sicher merken, wer damit gemeint ist! Ohnehin ist dieser Guide nicht unter dem Aspekt der Vollständigkeit zu verstehen. So würde allein die Zahl der Consignment-Stores ganze Seiten füllen. Da Euch das genauso langweilen dürfte wie uns, haben wir uns jeweils auf eine Auswahl beschränkt.

Los Angeles Store Guide-65

***

Nice Kicks (Downtown)

Was einst in Austin als Online-Magazin für Sneakers seinen Anfang nahm, hat es längst auch ins Retail-Geschäft geschafft. Dass es sich bei dem Store in Downtown um ein Franchise-Konzept handelt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Für den Kunden, der auf der Suche nach neuen Kicks ist, mag dieser Hintergrund eher nebensächlich sein. Streetart schmückt das Innere wie Äußere des zweigeschossigen Shops, der bereits aus der Ferne kaum zu übersehen ist. Während im unteren Level verschiedenen Brands mit ihren neuen Releases vertreten sind, ist die obere Etage ausschließlich adidas vorbehalten. Die Marke mit den drei Streifen präsentiert hier ihre Schuhe (ja auch Yeezys) und die dazu passende Apparel.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Undefeated (mehrere Locations)

Man kann trefflich darüber streiten, ob eine Größe wie Undefeated in einem solchen Guide überhaupt noch Erwähnung finden soll. Im Fall von Supreme haben wir uns gegen einen eigenen Eintrag entschieden, schließlich macht uns der Supreme-Hype ziemlich müde. Undefeated, die in LA zu Hause sind, wollen wir aber dennoch kurz erwähnen. Immerhin findet man in den einzelnen Stores oft noch Modelle und Releases, die online meist schon länger ausverkauft sind. Das ist dann auch meist der einzige Grund, warum wir zu Undefeated gehen. Ein paar der Klamotten sind auch ganz nett und zuletzt brauchten wir einen Regenschirm (bitte keine Häme, ja es regnet manchmal in LA). Die Mitarbeiter in Glendale und in Santa Monica waren bei unseren Besuchen immer besonders freundlich, keine Ahnung wieso. Manchmal stehen die Undftd-Jungs und Mädels aber auch nur gelangweilt rum.

Los Angeles Store Guide-85 Los Angeles Store Guide-4

Kith (West Hollywood)

Das Fieg-Imperium ist nun seit über einem Jahr auch in Los Angeles angekommen. Eigentlich musste man sich fragen, wieso das so lange gedauert hat. Es war offenbar schwer, eine gute Location zu finden. Dass der Kith-Store nun am einst blühenden Sunset Strip in West Hollywood in einer Tiefgarage zu finden ist, muss man aber nicht verstehen. Vielleicht wollte Ronnie einfach mal etwas Anderes machen und hatte dabei The Park-ing aus Tokio im Sinn. Das Design des Kith-Hausbauers Snarkitecture ist natürlich erneut bis in das kleineste Detail perfekt. Auch in LA findet Ihr eine Kith-Treats-Ecke mit süßen Versuchungen und jede Menge Kith-Merchandising zusätzlich zu den üblichen Sneaker-Releases und Apparel-Marken. Der LA-Filiale haben wir bereits einen eigenen Store-Guide gewidmet.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Juice (Arts District)

Los Angeles besitzt den ersten Juice-Store außerhalb Asiens. Das ist angesichts der Bedeutung der Stadt als Streetwear- und Fashion-Metropole natürlich keine Überraschung. Das Retail-Konzept von CLOT funktioniert auch in LA mit der für Juice/CLOT gewohnten Mischung aus Lifestyle, Streetwear und Fashion. Von den geliebten Be@rbricks über Kaws-Releases, Marken wie Fear of God und ACW bis hin zu den eigenen Releases bietet der Store eine schöne aber auch teure Auswahl. Sneakers spielen hier nur eine Nebenrolle, das sollte man wissen. Aber dafür gibt es schließlich genug andere Shops.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Dover Street Market (Arts District)

Unsere Schwäche für das Konzept von Dover Street Market ist hinlänglich bekannt. Daran ändert sich auch in Los Angeles nichts. Der neu eröffnete LA-Shop im Arts District, der doch mehr Kunstgalerie und Concept Store ist, reiht sich nahtlos ein in unsere Begeisterung. DSM bieten ein ganz eigenes Einkaufserlebnis und selbst wenn wir mal nichts finden, was uns gefällt (kommt eigentlich nie vor), bereuen wir unseren Besuch nicht im Geringsten. Labels wie Noah und Undercover oder online ausverkaufte Nike-Releases sind weitere gute Gründe, um bei DSM vorbeizuschauen. Wer hier nicht aufpasst, ist ganz schnell eine Monatsmiete los. Also sagt später bloß nicht, wir hätten Euch nicht gewarnt! Da sich im LA-Store alles auf einer Ebene befindet (inklusive Café), spart man sich das nervige Treppenlaufen/Aufzug fahren.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store GuideLos Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

RSVP Gallery (Downtown)

Auch in der RSVP Gallery verschmelzen klassischer Retail Store und Kunstgalerie. Ursprünglich aus Chicago ist der LA-Außenposten dem gleichen exklusiven Mix aus Kunst, Streetwear und Fashion verpflichtet. Leider sind in beiden Städten keine Fotos erlaubt, schade. Dass man hier neben Brands wie Stone Island, Bape, Sacai und Human Made auch so ziemlich alles von Off-White bekommt, ist angesichts der Rolle von Virgil Abloh bei RSVP kein Wunder. Die Bedeutung des RSVP-Konzepts für die Branche geht ohnehin schon lange über das rein Wirtschaftliche hinaus. Hier werden Trends gesetzt oder zumindest ziemlich intelligent „weiterentwickelt“.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

RipnDip (Fairfax)

Auch wenn RipnDip seinerzeit in Florida gegründet wurde, so passt das Streetwear-Label doch perfekt zu Los Angeles. Inmitten des Hype-Zentrums auf der Fairfax Avenue befindet sich RipnDips Flagship-Store, der uns mit seinen vielen Details immer wieder zum Schmunzeln bringt. Das auch bei Skatern beliebte Label hat zudem echt geniale Gadgets und ironische Designs im Sortiment. Ihr sucht eine Tote Bag mit Bob Ross? Oder eine ganz besondere Urlaubspostkarte? Oder Socken mit Fuck-Off-Attitüde? Bei RipnDip werdet Ihr garantiert fündig! Während nebenan brav in der Schlange gewartet wird, kann man hier noch ganz entspannt einkaufen.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Flight Club (Fairfax)

Wenn auch längst nicht so schick herausgeputzt wie in New York so bleiben Flight Club doch auch in LA eine echte Institution im Consignment-Geschäft. Das inzwischen unzählige Male kopierte Geschäftsmodell scheint noch immer bestens zu funktionieren, obwohl die meisten Besucher vermutlich nur Fotos von den teuren Hype-Releases machen. Aber auch deshalb kann man bei Flight Club immer mal wieder reinschauen und angesichts mancher Preise mit dem Kopf schütteln. Was nicht gerade sehr gefragt ist, wird zudem oft zu einem durchaus fairen Kurs angeboten. In LA gibt es darüber hinaus noch gefühlt Tausende Consignment-Adressen wie Cool Kicks, Solestage oder RIF. Zum Teil befinden sich diese wie Solestage sogar gleich nebenan.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store GuideLos Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Stampd (La Brea)

Zu den Labels, bei denen wir noch das Gefühl haben, dass Preis und Qualität in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, gehören Stampd. Die Entwürfe von Chris Stamp überzeugen meist durch ihre Einfachheit, durchdachte Details und ihre Materialqualität. Stampd-Shirts fühlen sich zum Beispiel auf der Haut einfach gut an. Manches ist uns zwar selbst bei Stampd etwas zu wild oder überzogen, doch auch weil man hier noch in Ruhe shoppen kann, gehen wir an dem Laden auf der La Brea Avenue nur sehr selten vorbei. Ein besonderes Lob gibt es für das immer wirklich bemühte Store-Team. Davon können sich andere Möchtegern-Brands viel abschauen.

Los Angeles Store Guide-62 Los Angeles Store Guide-61

Stüssy (La Brea)

Kaum ein Brand verbinden wir so sehr mit LA und Kalifornien wie Stüssy. Den meisten dürfte es nicht viel anders gehen. Stüssy stehen für kalifornische Streetwear-Kultur wie nur wenige andere Marken. Und bis heute sind viele der Designs und Klamotten einfach zeitlos. Vermutlich kommen Stüssy nie aus der Mode. Neben einem Shop-in-Shop bei DSM lohnt auch der Besuch des Flagship-Stores. Über das Sortiment gibt es nicht wirklich viel Neues zu berichten. Da bleiben sich Stüssy treu, was gut ist. Die besonderen Stüssy-Klamotten mit Los Angeles-Print sind zudem ein nettes und wirklich erschwingliches Souvenir.

Los Angeles Store Guide-101 Los Angeles Store Guide-100

Blends (mehrere Locations)

In und um Los Angeles sind Blends ebenfalls eine feste Größe im Sneaker-Geschäft. Neben dem Store in Downtown finden sich im noblen Beverly Hills und im Larchmont Village weitere Blends-Filialen. Das Sortiment besteht aus praktisch allen aktuellen Releases, auch die meisten Collabs und limitierten Sneaker finden sich hier. Die Apparel-Auswahl ist eher überschaubar und konzentriert sich auf Marken wie CdG, Brain Dead und Carhartt WIP. „Understanding of Nothing“ lautet die Blends-Tagline. Das ist natürlich ironisch gemeint. In Wahrheit kennen sich die Jungs und Mädels ziemlich gut im „Game“ aus.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Bodega (Downtown)

Wer den Bodega-Store in Los Angeles sucht, der begibt sich zumindest beim ersten Besuch auf eine kleine Schatzsuche. Versteckt in der hintersten Ecke des recht neuen Row-Einkaufszentrums in Downtown deutet bei der angegebenen Adresse von außen alles auf eine Lagerhalle für Obst und Gemüse (das war es früher auch einmal). Wer dann dort hineingeht, steht in einem großen, lichtdurchfluteten Sneaker- und Streetwear-Store. Dieses Prinzip des versteckten Eingangs kennt man ja bereits aus Bodegas Heimat Boston. Da uns das Store-Konzept so gut gefallen hat, haben wir Euch Bodega schon in einem eigenen Store-Guide vorgestellt. Bei unserem zweiten Besuch war das Apparel-Sortiment im Obergeschoss deutlich umfangreicher. Sport-Freaks finden dort nun auch eine Tischtennisplatte.

Los Angeles Store GuideLos Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Cool Kicks (Melrose)

Als Alternative zum übermächtigen Flight Club versuchen sich Cool Kicks interessant zu machen. Natürlich sind die angebotenen Sneaker in ihrer Auswahl und in ihrem Preis mit denen der Konkurrenz durchaus vergleichbar. Es gibt Unmengen an Yeezys, Off-White x Nike und viele Jordans. Das Übliche halt. Alle, die bereits von Flight Club genervt sind, müssen also Cool Kicks nicht unbedingt besuchen. Vergleichbar einer Lotterie versteckt sich inmitten dieses ganzen Hype-Wahnsinns aber auch mal ein Sneaker zu einem vernünftigen Preis. Leider handelte es sich dabei nie um ein Modell in unserer Größe. Man braucht also unbedingt etwas Glück. Am besten nimmt man sich vor, nichts zu kaufen. Dann wird man vielleicht fündig.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Round Two & Round Two Vintage (Melrose)

Einer unserer Lieblings-Stores in LA sind zweifellos Round Two des allseits bekannten Sean Wotherspoon, wobei man hier zwischen dem klassischen Consignment-Store und dem Vintage-Store nebenan unterscheiden muss. Letzterer ist doch um einiges schöner und bietet neben Vintage-Sneakers auch eine große Auswahl an Krimskrams aus unserer Jugend. Auch die vielen 90er-Jahre-Shirts lassen unser Herz schneller schlagen. Insgesamt wartet hier auf jedes 90er-Jahre-Kind eine wunderschöne Zeitreise! Im „normalen“ RoundTwo geht es dagegen weitaus nüchterner zu. Hier ist das Sortiment durchaus mit anderen Consignment-Stores vergleichbar. Nur die Zahl der angebotenen Air Max 1/97 SW scheint doch etwas größer zu sein. Auf der anderen Straßenseite befindet sich schließlich Round Two Store Nr. 3, der einst als Galerie eröffnet wurde und in dem es heute vor allem Round Two-Merch zu kaufen gibt.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide Los Angeles Store GuideLos Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Cactus Store (Echo Park)

Nach soviel Sneakers und Streetwear tut etwas Abwechslung richtig gut. Für den Sneaker-Detox empfehlen wir einen besuch im winzig kleinen Cactus Store in Echo Park. Der Name sagt schon alles. Hier gibt es Kakteen, von ganz klein bis ganz groß! Seltene, teure, ziemlich unscheinbare und ganz seltsame Exemplare. Aber selbst wenn man am Ende keinen grünen Freund mit nach Hause nimmt, haben Kakteen offenbar eine sehr beruhigende Wirkung auf uns. Oder sie machen einfach glücklich. Könnte auch sein. Der Cactus Store ist für uns jedenfalls einer der wunderbarsten Orte in ganz LA.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Taschen Store (Beverly Hills)

Von Köln in die ganze Welt: So lässt sich in einem Satz die Geschichte des Taschen-Verlags beschreiben. Bekannt geworden mit provokanten Bildbänden, Coffee Table Books und limitierten Sondereditionen (zuletzt u.a. über Mickey Mouse, Stan Lee und David LaChapelle) sind die Bücher ein weltweiter Erfolg. Auch wir lieben die Taschen-Publikationen, die sich oft mit Popkultur, Kunst, Design, Reisen und Erotik beschäftigen. Für Sneakerheads gibt es das „Ultimate Sneaker Book“ des Sneaker Freaker Magazins. Das Auge liest hier jedenfalls immer mit. In Los Angeles findet sich im noblen Beverly Hills ein ziemlich stylisch eingerichteter Taschen-Store mit nahezu allen aktuellen und limitierten Releases.

Los Angeles Store Guide-94 Los Angeles Store Guide-93

Mohawk General Store (Silver Lake)

Ein weiterer Ort für die schönen und zugegeben manchmal etwas überflüssigen Dinge des Lebens. Der Mohawk General Store ist ein Concept Store wie er sicher auch in Berlin oder New York funktionieren würde. In LA findet man ihn im schönen Silver Lake, unserem Lieblingsviertel. Neben einer feinen Auswahl an nicht ganz preiswerter Designer-Mode für Männer und Frauen (Maison Margiela, Dries Van Noten, Jil Sander, Issey Miyake, Universal Works, John Elliott) gibt es auch jede Menge Home Goods, Accessoires und Designer-Chic – das meiste davon stammt von kleinen, unabhängigen Labels aus den USA, Asien und Europa. Das Shopping-Erlebnis hier ist gefühlt Lichtjahre entfernt von der Hektik einer amerikanischen Shopping-Mall.

Los Angeles Store Guide-87 Los Angeles Store Guide-86

Sneakersnstuff (Venice)

Ein prominenter Neuzugang für LAs Sneakerszene sind Sneakersnstuff. Nachdem die Schweden bereits in New York eine erste Filiale auf der anderen Seite des Atlantiks eröffnet haben, zog es sie nun an die Westküste. Im etwas heruntergerockten Venice Beach direkt am Strand ist der türkisblaue Store kaum zu übersehen. Neben vielen tollen Details im Store-Design, welche die Lage am Muscle Beach aufgreifen, besitzt der SNS-Shop auch eine Souvenir-Abteilung. Ein kluger Schachzug angesichts der vielen Touristen, die Tag für Tag am Laden vorbeilaufen und die vielleicht gar nicht wissen, wer SNS überhaupt sind. Das Sortiment unterschiedet sich hingegen nicht von dem anderer Sneaker-Shops – wie sollte es auch? Alle großen Brands sind hier zu finden. Für die besonders heißen Releases muss man sich vorher online auf der SNS-Seite beim jeweiligen Raffle eintragen und kann dann mit etwas Glück den Schuh später instore kaufen. „Viel Erfolg“ muss man Erik und Peter für ihr neues „Baby“ wohl kaum wünschen. Das wird ein Selbstläufer!

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Wild Style (Melrose)

Zwischen Fairfax und La Brea sind die meisten Streetwear-/Sneaker-/Streetfashion-Stores zu Hause so auch Wild Style, die Labels wie Cav Empt, Rokit, Pleasures, 424, Nana-Nana, Maharishi und Y-3 im Sortiment führen. Das ist durch die Bank recht hochpreisig und geht schon deutlich in die Fashion-Ecke (so genau lassen sich Streetwear und Fashion ohnehin nicht mehr unterscheiden). Hierzu passen auch Kollektionen von Raf Simons und Philipp Lim. Neben besonderen adidas-Releases werden auch alle Yeezys-Fans bei Wild Style fündig.

Los Angeles Store Guide-29

Opening Ceremony (West Hollywood)

Ein Beleg für die Fusion von Fashion und Streetwear sind sicherlich auch Opening Ceremony. Das Mode-Label aus New York ist in LA mit einem recht verwinkelten Concept Store vertreten, in dem neben den eigenen Kollektionen auch zahlreiche andere Labels wie Carne Bollente und Helmut Lang zu finden sind. Die Sneaker-Ecke ist dagegen eher überschaubar und nicht wirklich erwähnenswert. Die heimlichen Stars bei Opening Ceremony sind ohnehin die extravaganten Verkäufer, die allenfalls noch von der DSM-Crew übertroffen werden. Auch hier sollte man besser nicht ohne das entsprechende Budget den Store betreten. Oder man schaut erst am letzten Urlaubstag vorbei, wenn man weiß, was die Kreditkarte noch hergibt.

Los Angeles Store Guide-66 Los Angeles Store Guide-68

Poketo (Little Tokyo/Downtown/Koreatown/Culver City)

Solche Orte lieben wir. Poketo sind das Musterbeispiel für einen Store, der all die wunderschönen Dinge des Lebens zusammenträgt. Hochwertige und meist auch nachhaltige Designer-Accessoires für das eigene Zuhause, zum Verschenken und einfach nur zum Ansehen bietet dieser Lifestyle-Concept Store, von dem es in Los Angeles inzwischen mehrere Filialen (darunter eine im The Line-Hotel) gibt. Wir schauen hier immer gerne vorbei und werden dabei eigentlich immer fündig. Es gibt Kalender, in Leder eingebundene Notebooks, Pflanzen, Duftkerzen, Schmuck oder auch ganz besondere Postkarten. Das umfangreiche Sortiment reicht von Blumenvasen über Lampen bis hin zu Geschirr und Kinderspielzeug. Regelmäßig finden in den stilvoll eingerichteten Poketo-Stores auch Workshops und Kunst-Events statt.

Los Angeles Store Guide Los Angeles Store Guide

Bait (Melrose)

Es ist zugegeben eher eine Chronistenpflicht, dass wir Bait in diesem Store Guide auflisten. Der Sneaker-Retailer ist schließlich in einem Dutzend US-Städte zu finden und fast schon eine Kette mit einem doch überall fast identischen Sortiment. Der Store auf der Melrose Avenue liegt recht zentral und bekommt die meisten limitierten Releases. Diese werden dann aber normalerweise über Instore-Raffles oder mittels klassischem Campout (First Come, First Served) vergeben. Man sollte hier also besser nichts Spektakuläres erwarten.

Los Angeles Store Guide-10 Los Angeles Store Guide-7

The Last Bookstore (Downtown)

Der Name ist sicherlich nicht frei von Ironie gewählt. Denn natürlich ist The Last Bookstore nicht der Letzte seiner Art. In Zeiten eines übermächtigen Online-Konkurrenten freut es uns aber dennoch, dass auch ein solcher Ort weiterhin existiert. Denn das hier ist kein normaler Buchladen. Mit seiner riesigen Auswahl, den ruhigen Leseecken und einer Reihe besonderer Features (lasst Euch überraschen) gehört The Last Bookstore fast schon zum Kulturprogramm von Los Angeles. Wir würden daher selbst Nicht-Bücherfans einen Besuch empfehlen.

Los Angeles Store Guide-72 Los Angeles Store Guide-71

Sumi’s (Los Feliz)

Zu den eher versteckten Shops zählen Sumi’s in Los Feliz. Hier findet man die Entwürfe junger Designer aus Los Angeles und der Umgebung. Es gibt Schmuck, Home Accessoires, Taschen (aus Leder bis hin zu klassischen Tote Bags) und Kinderspielsachen. Auch wer nur ein kleines Geschenk sucht, ist bei Sumi’s richtig. Die Poster und Postkarten sind besonders originell. Wer sich fragt, was auf dem ersten Bild zu sehen ist, so glauben wir zumindest, dass es sich um Handpuppen handelte. So ganz sicher sind wir uns aber nicht!

Los Angeles Store Guide-81 Los Angeles Store Guide-82

Nachdem wir schon unseren Store-Guide zu Nice Kicks veröffentlicht haben, möchten wir Euch noch ein paar Ideen und Tipps für einen San Francisco-Besuch im Schnelldurchgang vorstellen. Dabei gilt auch für San Francisco: Je mehr Zeit man hat, umso besser. Ganz gut sind 5 bis 6 Tage, vor allem wenn man auch noch ein paar Ausflüge ins Umland (Napa Valley, Nationalparks, Berkeley) unternehmen möchte. Für unseren San Francisco-Quickie beginnen wir nun aber mit der wichtigsten Mahlzeit des Tages, dem Frühstück. Wir möchten schließlich nicht mit einem hungrigen Magen die Stadt erkunden.

San Francisco-72 San Francisco-8San Francisco-33

Tag 1

Diese Gefahr besteht in den Cafés von The Grove zugegeben nicht. Es gibt gleich mehrere dieser gemütlichen Restaurants mit großer Frühstücksauwahl (bis in den Nachmittag) in San Francisco. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Adresse im Hayes Valley oder das Lokal an der Fillmore Street besucht. Beide bieten amerikanische Breakfast-Spezialitäten, eine gute Auswahl an Kaffeespezialitäten und süße Snacks von Cookies bis Kuchen. Für uns war das immer eine gute Basis für den weiteren Tag.

San Francisco-9 San Francisco-6 San Francisco-7

Wenn man im The Grove im Hayes Valley gefrühstückt hat, kann man danach gleich mal bei Undefeated vorbeischauen. Der Store liegt schließlich nur wenige Gehminuten entfernt. Vorstellen muss man Undefeated, eine Institution an der Westküste, ohnehin nicht. Trotz des großen Namens geht es in den Shops immer erfreulich uneitel zu. Die Crews sind sehr hilfsbereit und freundlich, man kann die Sneakerauswahl in Ruhe checken und am Ende vielleicht noch ein paar Undefeated-Goodies wie Socken oder T-Shirts mitnehmen. Mit etwas Glück findet ja auch gerade ein interessanter Release statt. Zumindest führen Undefeated nahezu alle aktuellen Collabos.

San Francisco-5 San Francisco-49 San Francisco-50 San Francisco-48

Ungefähr auf halben Weg zwischen The Grove und Undefeated liegen zudem zwei weitere durchaus interessante Stores. Zum einen sind damit Aether Apparel gemeint, die Outdoor-Bekleidung für eine anspruchsvolle, urbane Zielgruppe entwerfen. Die hohe Qualität der Aether-Kollektionen hat natürlich ihren Preis. Am besten probiert man gleich vor Ort einmal etwas an. Spätestens dann relativiert sich auch der auf den ersten Blick vielleicht ambitionierte Preis (wobei man bedenken muss, was vergleichbare Kleidung anderer Labels kostet). Ein anderer Fashion-Store im Hayes Valley sind Acrimony. Hier dürften Liebhaber von Luxus-Streetwear mit Sicherheit etwas Passendes finden. Acrimony führen Labels wie Aime Leon Dore, Stampd, OAMC, Y-3 und Reigning Champ. Auch die Yeezy-Kollektionen sind hier erhältlich.

San Francisco-10 San Francisco-51 San Francisco-52

Als nächstes nehmen wir uns etwas Zeit für eine kleine Touristen-Exkursion. Wir gehen die Hayes Street Richtung Westen und werden dann sicher schon bald auf andere Touris treffen, die das gleiche Ziel haben. Gemeint sind die weltbekannten Painted Ladies, die eine Straße am Alamo Square Park „bewohnen“. Diese für San Francisco typischen Wohnhäuser sind zusammen mit der Golden Gate Bridge und Alcatraz eines der beliebtesten Fotomotive. Was die Bewohner wohl davon halten, wenn ihre Häuser jeden Tag hunderte Male fotografiert werden?

San Francisco-11

Über die Fillmore Street gehen wir danach ins gleichnamige Viertel. Vom Alamo Square aus braucht man dafür knapp 20 Minuten. Man sollte allerdings das besondere Höhenprofil der Stadt nicht unterschätzen. Es geht oft recht steil nach oben und dann auch wieder recht steil nach unten. Spätestens am nächsten Morgen merkt man, jeden Kilometer in den Beinen. Entlang der Fillmore Street findet man jede Menge Restaurants und Cafés. Beliebt sind auch die Farmer’s Markets. In der La Boulangerie gibt es ziemlich leckere Pastries und guten Kaffee, mit denen wir fast jeden Morgen in den Tag gestartet sind. Eis-Liebhaber sollten unbedingt im Salt & Straw vorbeischauen.

San Francisco-4San Francisco-13 San Francisco-61 San Francisco-15

Im Osten grenzt Fillmore an Japantown. Hier findet man viele japanische und koreanische Restaurants. Im Japantown Peace Plaza sind die Stores mit japanischem Kitsch besonders dicht gedrängt. Ein Highlight und beliebtes Instagram-Motiv sind die Eis- und Crepes-Kreationen vom Belly Good Cafe. Ein Bild sagt hier mehr als 1000 Worte, wobei wir zugeben müssen, dass die Eiscrepes nicht nur hinreißend bekloppt aussehen sondern auch verdammt lecker sind.

San Francisco San Francisco-79 San Francisco-78

Zum Lunch zieht es uns in den Mission District. Wir nehmen dieses Mal Uber, was uns von Japantown aus zwischen 12 und 15 Dollar kostet. Unser Ziel ist das gemütliche jüdische Deli von Wise Sons, wo wir uns für einen Pastrami-Sandwich mit Cole Slaw und Kartoffelsalat entscheiden. Danach brauchen wir erst einmal eine kleine Verdauungspause. Und danach etwas Süßes. Letzteres bekommen wir bei Humphry Slocombe. Deren Eis ist längst weit über San Francisco hinaus bekannt. Die kreativen Rezepturen reichen von Matchadoodle über Secret Breakfast (Mit Müsli und Whiskey) bis Hong Kong Milk Tea. Wer länger in San Francisco bleibt, wird bei Humphry Slocombe garantiert zum Wiederholungstäter.

San Francisco-16 San Francisco-17 San Francisco-22 San Francisco-23

Direkt gegenüber von Humphry Slocombe gehen wir nun in die kleine Balmy Alley. Was es dort zu sehen gibt, ist kein Geheimnis. Beide Seiten der kleinen Gasse schmückt kreative und sehr bunte Streetart. Auch andere Kunstinstallationen lassen sich nebenbei entdecken. Es gibt noch ein paar weitere kleine Straßen im Mission District, die ähnlich bunt bemalt sind. Wer schon mal in Miami war, dem kommt vermutlich gleich Wynwood in den Sinn. Ok, in diesem Fall müsste man eher von einem Mini-Wynwood sprechen. Schön ist es nichtsdestoweniger.

San Francisco-19 San Francisco-20 San Francisco-21

Über die Mission Street gehen wir als nächstes Richtung Norden bis an die 16th Street. Das dauert zu Fuß eine knappe halbe Stunde. Unser Ziel ist der Bait-Store, wobei wir auf dem Weg dorthin erst noch einmal im Therapy-Shop reinschauen. Der ist tatsächlich mit einer Therapie zu vergleichen. Hier gibt es allerlei Geschenkartikel, Souvenirs und Krimskrams, den man garantiert nicht braucht. Und dennoch gehen wir jede Wette ein, dass auch Ihr ein paar Dollar raushaut. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kanye-Malbuch? Oder warum müssen es immer diese langweiligen Postkarten sein, die man der Verwandtschaft aus dem Urlaub schickt? Der Therapy-Store hilft Euch, beim Pimpen der Urlaubspost.

San Francisco-24San Francisco-30San Francisco-29

Bei Bait angekommen erwartet uns der bekannte Mix aus Sneakers, Klamotten und Collector’s Toys. Auch viele online längst ausverkaufte „Bait exclusives“ sind in den Stores meist noch erhältlich. Und selbst wenn man einmal nichts findet, so sind die großen Be@rbricks immer ein Hingucker. Man kann schließlich nicht alle in den eigenen vier Wänden unterbringen. Und praktischerweise ist direkt neben Bait mit ABV eine der besten Mission District-Bars zuhause. Diese ist täglich bereits ab 14 Uhr geöffnet. Am besten nimmt man hier gleich an der Bar Platz.

San Francisco-25 San Francisco-26 San Francisco-27 San Francisco-28

Rund 800 Meter westlich von ABV schließt sich das für seine queere Subkultur weltbekannte Castro-Viertel an. Hier gingen in den 1970ern Jahren Schwule und Lesben für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung auf die Straße. Auch Harvey Milk, der erste offen schwule Politiker in den USA, lebte seinerzeit im Castro-Viertel. Heute sind viele Straßen im Castro in bunten Regenbogenfarben angemalt. Als essbares Souvenir eignet sich hier ein Einkauf bei Hot Cookie, die unterem allerlei Süßkram in Penisform verkaufen (hihi).

San Francisco-46 San Francisco-47

So langsam können wir uns jetzt auf unser Abendessen vorbereiten (wer den Eindruck hat, in diesem Guide ginge es eigentlich nur ums Essen, dem geben wir Recht). Es gibt viele Spitzen-Restaurants in San Francisco, doch ein Erlebnis wie im Lazy Bear wird man so schnell nicht zu finden. Entstanden ist das Restaurant von David Barzelay (der Name Lazy Bear ist ein Anagramm aus seinem Nachnamen) aus einer privaten Dinner-Reihe. Inzwischen kann Barzelay auf Gäste aus aller Welt und zwei Michelin-Sterne stolz sein. Einen so perfekten Service in einer absolut entspannten Atmosphäre haben wir selten erlebt. Das Lazy Bear verkauft nicht bloß ein Dinner-Menü (ca. 12 Gänge!) sondern auch ein Erlebnis. Dazu gehört, dass man mit den anderen Gästen zuvor in einer Art Wohnzimmer einen Aperitif serviert bekommt. Es gibt Fingerfood und ein kleines Notizbuch, in dem man noch mal das gesamte Menü nachschlagen kann. An zwei langen Tischen wird danach das Essen serviert. Die Gäste werden dazu ermuntert, Fragen zu stellen und die offene Küche zu besuchen. Für einen Abend im Lazy Bear muss man im Vorfeld online Tickets kaufen. Das klingt leichter gesagt als getan. Aber wie sagt man auf Englisch so schön? Ein Once-in-a-Lifetime-Erlebnis!

San Francisco-34San FranciscoSan Francisco

Tag 2

Am nächsten Morgen wachen wir mit den Gedanken an den letzten Abend im Lazy Bear auf. Fühlt sich irgendwie unwirklich an. Haben wir das tatsächlich erlebt? Noch etwas verwundert machen wir uns auf den Weg zu unserem Frühstück. Dafür fahren wir von unserem Hotel in Japantown aus mit dem Bus (Linie 2 oder 3) ins Jane auf die Larkin Street (es gibt auch noch ein Jane auf der Fillmore Street). Erst einmal brauchen wir einen Kaffee und dazu ein Avocado-Toast. Wer keine Avocados mag, wird hier natürlich auch mit Croissants, Granola, Sandwiches und Frühstückseier bestens versorgt. Am besten hält man sich mit dem Essen noch etwas zurück, denn gleich in der Nähe befindet sich Mr. Holmes Bakehouse, die vor allem für ihre süchtig machenden „Cruffins“ (ein Mix aus Croissant und Muffin) bekannt sind.

San Francisco-14 San Francisco-67 San Francisco-68 San Francisco-69San Francisco-70San Francisco-71

Sollte Ihr an einem Wochenende in San Francisco sein, dann gehört ein Brunch fast schon zum Pflichtprogramm (quasi die kulinarische Golden Gate-/Alcatraz-Tour). Einen der besten findet Ihr im Nopa auf der Divisadero Street (nahe dem Alamo Square Park mit den Painted Ladies). Dort solltet Ihr am besten aber einen Tisch reservieren, ansonsten kann es zu sehr langen Wartezeiten kommen. Wir empfehlen gleich zu Beginn des Brunches um 11 Uhr dort zu sein. Später wird es im Nopa nämlich sehr voll und dementsprechend laut.

San Francisco-35 San Francisco-36 San Francisco-37

Vom Nopa aus ist es nicht weit bis ins Hippie-Viertel Haight Ashbury. Zu Fuß braucht man vielleicht eine Viertelstunde bis ins alternative Flower Power-Paradies. Oder was davon übrig geblieben ist. Denn natürlich pflegt man hier seine bunte Vergangenheit, die als Touristenmagnet immer noch funktioniert. Auf der Haight Street sind zudem bis heute noch viele alternative Shops vertreten. Aber neben einer gut konservierten Nostalgie gibt es auch ein neues, modernes Haight-Ashbury.

San Francisco-42 San Francisco-41

Zu diesem „Neuen“ gehören auch seit Anfang 2016 Nice Kicks. Viele kennen mit Sicherheit deren News-Seite. Nice Kicks betreiben daneben auch drei Stores, wovon der in San Francisco ganz klar der schönste ist. Auf zwei Ebenen werden hier alle Sneakersüchtigen garantiert glücklich gemacht. Der Shop führt alle großen Sneaker-Labels, limitierte Releases und Collabos. Den Nice Kicks-Store in San Francisco haben wir erst zuletzt in einem ausführlichen Store Guide vorgestellt. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall!

San Francisco-40 San Francisco-38 San Francisco-39

Am westlichen Ende der Haight Street wartet bei den Flywheel Coffee Roasters ein neuer Koffein-Shot auf uns. Die Rösterei befindet sich im gleichen Haus. Wer will, kann sogar beim Rösten der Mischungen zusehen. Dass die Qualität des Kaffees hier erstklassig ist, muss man eigentlich nicht mehr erwähnen. Die Angestellten sind aber nicht gute Baristas sondern auch sehr entspannte, freundliche Gastgeber. Selbst wenn es mal etwas voller wird, geht man seiner Kaffeekunst noch immer mit der gleichen Leidenschaft nach.

San Francisco-43 San Francisco-44

Mit dem Bus (Linie 8, umsteigen an der Powell Street in die Linie N Richtung Ocean Beach) fahren wir als Nächstes ins Viertel North Bay im Nordosten. Das dauert knapp 40 Minuten. Ein kleiner Tipp zum Bus- und Bahnfahren in San Francisco: Das geht mit der MuniMobile-App ziemlich problemlos und bargeldlos. Ihr baucht nur eine Kreditkarte oder einen Paypal-Account. Ihr könnt mit der App verschiedene Tickets kaufen und diese dann vor dem ersten Fahrtantritt mit nur einem Klick aktivieren. Einfacher geht es kaum!

San Francisco-12 San Francisco-45

Perfekt getimt zur Lunch-Zeit besuchen wir Molinari Delicatessen, eine Institution in der von vielen italienischen Einwanderern bewohnten North Bay. Wer den Laden betritt, glaubt sofort in Italien zu sein. Fast alle Produkte stammen von dort (leider lassen sich Gerüche nicht digital übermitteln). Man zieht eine Nummer, wählt aus dem Brotkasten sein Brot und lässt es sich dann reichhaltig belegen. Käse, Wurst, Saucen – alles zusammen ergibt das perfekte Sandwich. Das genießt man dann am besten auf einer Bank mit Blick auf den Washington Square.

San Francisco-60 San Francisco-53 San Francisco-54 San Francisco-55

Es stimmt schon, dass Essen glücklich macht. Aber auch Shoppen kann glücklich machen. Den Beweis liefern The Darkside Initiative auf der anderen Seite des Washington Squares. Der Store besitzt eine feine Sneaker-Auswahl und einen NikeLab-Account. Daneben pflegt man eine besondere Liebe für japanische Brands wie Neighborhood und Wtaps. Mit dieser Ausrichtung lässt sich der Store durchaus mit Firmament vergleichen. Zumindest war das unser erster Gedanke. Auf dem Rückweg nach Japantown kann man noch die weltberühmten Serpentinen der Lombard Street besuchen. Mit dem Auto würden wir dort nicht runterfahren, was aber weniger an den engen Kurven als an den mitunter sehr unverschämten Touristen liegt, die für ein Foto scheinbar alle Regeln des Anstands vergessen.

San Francisco-59 San Francisco-56 San Francisco-57 San Francisco-58

Wir sind bekanntlich keine Liebhaber der meist unpersönlichen Downtown-Büro/Shopping-Ghettos in vielen amerikanischen Großstädten. San Francisco ist in dieser Hinsicht leider keine Ausnahme. Ein Besuch im fünfgeschossigen Niketown gehört da bereits zu den interessanteren Dingen, die Downtown zu bieten hat. Überraschungen sollte man aber besser keine erwarten. Dafür ist der neue Acne Store in der Geary Street schon ein kleines Designjuwel. Selbst wer mit der Mode der Skandinavier wenig anfangen kann, dürfte vom Shop beeindruckt sein. Dieser funktioniert als durchgestylte Hommage an San Franciscos weltberühmte Golden Gate Bridge.

San Francisco-62 San Francisco-63 San Francisco-64 San Francisco-65

Nach dem gestrigen Gourmet-Dinner im Lazy Bear schonen wir heute das Urlaubsbudget mit einem Essen bei der Flying Falafel. Dabei sind die Kirchererbsen-Spezialitäten dieses unscheinbaren Fast-Food-Spots an der Market Street kaum weniger lecker. Wir empfehlen die Flying Falafel Pocket im Pita-Brot inklusive Salat und Pommes (!). Einfach reinbeißen und genießen! Die Falafel gibt es auch in einer scharfen Variante.

San Francisco-66

Nach dem Fastfood-Dinner zieht es uns ins Bourbon & Branch in der Jones Street. Dabei kann die Gegend im Dunklen schon etwas unheimlich wirken. Viele düstere Ecken und die Drogenproblematik sind dafür verantwortlich. Wer etwas ängstlich ist, fährt am besten gleich per Uber/Taxi bis zur angegebenen Adresse. Diese Fahrt lohnt sich. Das Bourbon & Branch zählt zu den weltbesten Speakeasy-Bars, was angesichts der Lage sicherlich etwas verwundert. Von außen deutet nämlich nichts darauf hin. Man klingelt und nennt seinen Namen. Wichtig ist, dass man eine Reservierung hat (diese lässt sich über Yelp vereinbaren). Ansonsten kann man es auch in der Library nebenan versuchen, die ebenfalls einige Drinks der exzellenten Bourbon & Branch-Karte anbietet.

Als Alternative bietet sich ein Besuch der Polk Street mit ihren vielen Bars an. Wir haben das Harper & Rye besucht. Hier gibt es starke Longdrinks, eine große Auswahl an Bieren und Weinen. Eine ehrliche, unprätentiöse Neighborhood-Bar, in die es – ebenfalls sehr angenehm – kaum Touristen und dafür vor allem Einheimische zieht. Und nur einen Steinwurf davon entfernt kann man im Miller’s East Coast Deli den ganzen Tag über leckeres jüdisches Essen genießen. So schmeckt bestes Soul Food!

San Francisco-76 San Francisco-77 San Francisco-73 San Francisco-75

Damit endet unser San Francisco-Schnelldurchlauf. Wer noch weitere Empfehlungen benötigt, kann uns gerne schreiben. Es lohnt sich in jedem Fall, ein paar Tage mehr für einen Besuch einzuplanen.

Can you smell the weed? The belief that San Francisco’s romantic hippie outpost Haight-Ashbury is always covered in a cloud of this specific substance is obviously cliché. Of course there is weed but there is even more nostalgia around: Some of it due to tourists like us, who try to catch a glimpse of the days gone by when Haight-Ashbury was the epicenter of love, peace and – you got it – weed. But as Dylan said, the times they are a changin’ and a during the last two decades a different type crowd has moved to San Francisco. Many of these folks work for tech companies and start-ups in the Silicon Valley. They are part of the new generation, whose parents probably once joined the flower power movement or came from outside the US. Many of the younger residents (and some of the older too) are not into politics – even though they feel pretty embarrassed by Trump and his actions. They like buying, collecting and wearing sneakers. You might call them sneakerheads if you wish.

Nice Kicks SF-9379 Nice Kicks SF-9375 Nice Kicks SF-9301Nice Kicks SF-9281

For all these people, the doors to a new “church“ opened on Super Bowl weekend of 2016: On Haight Street, where the heart of a liberal America beats, you’ll find Nice Kicks. Born and raised in Austin the guys came to the West Coast last year with an ambitious agenda and their impressive, two level store conveys the impression that they had big things in mind. Along with the opening Nice Kicks launched their NMD collab as part of the adidas Consortium world tour. This modern classic with its black-red tie-dye pattern pays homage to Haight Ashburys flower-power heritage. While the NMD hype seems to be fading a bit, you still have to pay 1k or more for these beauties. The good news: Looking at of the artwork comes at no charge. You’ll notice a big mural and other memorabilia from the release throughout the store.

Nice Kicks SF-9315 Nice Kicks SF-9260 Nice Kicks SF-9246Nice Kicks SF-9305

Frankly speaking we were quite impressed (and surprised) by the size and the selection of the San Francisco store. Perhaps we just expected a normal sneaker boutique. Behind a glass door you’ll find selected premium releases and apparel from designers like Alexander Wang and Raf Simons and other collabs like the latest TGWO City Sock. They call this room „The Mint“. In the back they have more shoes and clothes also for the female sneakerhead. Take for example the Puma x Fenty drops or the popular Iniki by adidas. Right next to the entrance a long wall of Nike and Jordan shoes will please all swoosh lovers. But there’s another design element that will certainly grab your attention upon entering the store: The golden Jordans in plexiglass boxes suspended from the ceiling remind us a little bit of Kith’s sneaker installation. It’s nevertheless an eye catcher, hands down!

Nice Kicks SF-9308 Nice Kicks SF-9266 Nice Kicks SF-9275 Nice Kicks SF-9248 Nice Kicks SF-9259 Nice Kicks SF-9250

„Take it to another level“ – in this case you can take the red neon sign literally. The upper floor is home to more fine footwear and apparel. If running/lifestyle shoes from Asics or Saucony are y our thing or if you prefer oldschool styles from Puma and Vans, in either case their selection won’t disappoint. Ok that’s an understatement! Nice Kicks usually receives all limited drops and many of the latest (general) releases. Their claim „We are Sneakers“ might sound like a catchy promise. Yes, it is for sure, but we saw with our own eyes that those guys do what they do with real passion and knowledge. Treating your customers right is one thing, but leaving your own footprints in the game is something different. Nice Kicks has achieved both. If you spend some days in beautiful San Francisco (a Sneaker City Guide will follow asap), make sure to come around and buy some nice kicks on Haight.

Nice Kicks SF-9325 Nice Kicks SF-9324 Nice Kicks SF-9360 Nice Kicks SF-9350 Nice Kicks SF-9337 Nice Kicks SF-9342