Drinking Tag

Fortsetzungen sind ja meist eher eine Enttäuschung. Wir versuchen es dennoch, Euch mit unserem zweiten Dining & Drinking-Guide über Los Angeles Lust auf eine Reise dorthin zu machen. Natürlich bildet auch dieser nur einen Bruchteil von dem ab, was man in dieser Stadt kulinarisch erleben kann. Viel Spaß mit dem Guide und get Hungry!

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Millie’s Cafe (Silver Lake)

3524 Sunset Blvd

Wenn ein Café seit über 90 Jahren an gleicher Stelle geöffnet hat, dann ist das schon eine Rarität. Tatsächlich erinnert Millie’s Café im trendigen Silver Lake an jene Zeit, in der die Gegend noch wenig hip war. Hier läuft noch alles nach dem Oldschool-Prinzip: Ehrliche Diner-Küche, Frühstück und Brunch. Um 16 Uhr schließt das Millie’s nämlich. Die Menü-Optionen halten sich an Klassiker wie Egg Benedict, verschiedene Omeletts oder die Huevos á la Mexicana. Davor oder danach darf es gerne etwas süßer zugehen, wofür wir die Waffles empfehlen. Wer Glück hat, bekommt einen Platz direkt am Tresen mit Blick auf die Küche. Ansonsten lässt es sich gut bei kalifornischem Wetter an einem der Tische vor dem Millie’s aushalten. Besonders beliebt ist der Brunch am Wochenende, für den auch gerne mal Schlange gestanden wird (trendige Brunch-Gerichte sucht man hier aber vergebens). Eigentlich ist das Millie’s aber immer sehr gut besucht, der Service mehr als auf zack und das Essen bodenständig und sehr lecker.

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Honey Hi (Echo Park)

1620 Sunset Blvd

Von außen wirkt das kleine Honey Hi Café in Echo Park ziemlich unscheinbar und so läuft man vielleicht zunächst achtlos an ihm vorbei. Das wäre aber mehr als schade, denn das Frühstück hier ist unglaublich lecker. Dazu gibt es strikte Grundprinzipien wie der Verzicht auf Gluten und raffiniertem Zucker. So weit es geht versucht man biologisch angebautes Gemüse und Obst zu verwenden. Gleiches gilt für die Eier, die Milch und das Fleisch. Die Frühstückskarte wartet mit einem wirklich tollen Shakshuka auf, es gibt verschiedene Bowls und Klassiker wie Avocado Toast und den Breakfast Sandwich. Wir kommen gerne wieder!

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Ostrich Farm (Echo Park)

1525 Sunset Blvd

Noch gar nicht lange öffnet die Ostrich Farm in Echo Park ihre Türen für ein kulinarisches Highlight. Das kleine Restaurant wird von einem Ehepaar geführt: Jaime Turrey und Brooke Fruchtman haben sich mit der Ostrich Farm einen Traum verwirklicht. Sie bieten moderne amerikanische Küche an, eine kleine aber feine Karte mit Gerichten, die man am besten immer teilt. Dann kann man nämlich umso mehr bestellen. Als Vorspeise empfehlen wir eines der Flatbreads (probiert am besten das ganz einfache nur mit Öl und Meersalz), später dann gibt es verschiedene kleinere und größere Teller (Risotto, gegrillter Lachs, Kräuterhähnchen und vieles mehr), von denen uns einer besser als der andere schmeckte. Wir würden uns nicht wundern, wenn bei unserem nächsten Besuch schon ein Michelin-Stern in der Küche hängt.

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Alimento (Silver Lake)

1710 Silver Lake Blvd

In der Nähe des Silver Lake Reservoirs versteckt sich das Alimento. Das Restaurant von Küchenchef Zach Pollack hat sich schnell als neuer kulinarischer Hotspot in SIlver Lake etabliert. Das wundert uns nicht. Die von der italienischen Küche inspirierte Karte (ein Pasta-Gericht ist im Alimento Pflicht) setzt auf den beliebten Gerichte-zum-Teilen-Trend. Aber Vorsicht: Die Portionen sind gar nicht mal so klein! Mit insgesamt 5 Gerichten waren wir jedenfalls mehr als satt. Richtig gut schmeckten uns hier neben den hausgemachten Tortelloni vor allem der gegrillte Oktopus und die Pork Meatballs. Eine Reservierung ist aber sehr zu empfehlen, denn das Alimento ist längst weit über Silver Lake hinaus bekannt.

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Maru Coffee (Los Feliz)

1936 Hillhurst Ave

Fast wie einer Zen-Kapsel fühlt man sich im wunderbar entspannten Maru Coffee. Mitten in Los Feliz (es gibt noch einen zweiten Maru in Downtown) steht hier seit 2 Jahren eine kleine Oase der Ruhe für alle Liebhaber von Kaffee und Tee. Passend zur asiatisch-minimalistischen Einrichtung bekommt man hier bestes Barista-Handwerk geboten. Die hohe Qualität der Kaffeespezialitäten liegt gleich mehrere Lichtjahre von den üblichen Kaffeehausketten entfernt. Allein schon das Design der Kaffeetassen ist bei Maru wirklich etwas Besonderes. Die verarbeiteten Bohnen stammen von Stereoscope Coffee, ein weiteres Qualitätsmerkmal.

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Birds and Bees (Downtown)

207 South Broadway

Man mag zunächst glauben, man sei an der falschen Adresse. Tatsächlich sollte man in der hinteren Ecke eines Parkplatzes nach einer Treppe Ausschau halten. Unten am Ende eines langen Gangs wartet dann der Eingang ins „Birds and Bees“, einer wunderbar gemütlichen Cocktailbar mit langer Theke, vielen Tischen und Sitzmöglichkeiten. Unter der Woche geht es hier recht entspannt zu, so dass man nicht Schlange stehen muss. Die Drinks sind wirklich stark und abwechslungsreich. Für 14 bis 16 Dollar (Los Angeles typische Preise) kann man dies aber auch durchaus erwarten. Wir haben den Patsy Cline und den Rome with a View getestet. Für alle Fans von Campari-Cocktails ist letztgenannter fast schon ein Muss!

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Cliff’s Edge (Silver Lake)

3626 Sunset Blvd

Zum Cliff’s Edge gehört die vielleicht schönste Außen-Gastronomie in Silver Lake. Auch wenn das Restaurant gerne als romantischer Date-Sport am Abend empfohlen wird, so haben wir hier doch am Wochenende gebruncht. Und auch dieser ist sehr beliebt, so dass eine Reservierung absolut notwendig ist. Das Pork Belly Hash war eines der besten, das wir jemals in den USA gegessen haben. Kaum weniger lecker waren die Ricotta Pancakes, von denen echte Suchtgefahr ausgeht. Wer auf der Suche nach einem Top-Brunch in schöner Atmosphäre ist, der kommt am Cliff’s Edge in LA eigentlich nicht vorbei.

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Good Luck Bar (Los Feliz)

1514 Hillhurst Ave

Die Good Luck Bar ist ein Phänomen: Hier sieht alles zunächst nach chinesischer Spelunke aus. Die Einrichtung spart nicht mit China-Kitsch und doch sind weder die Besitzer noch die Drinks wirklich „chinesisch“. Man könnte diese hinter einer unscheinbaren Tür versteckte Fake-China-Bar auch als augenzwinkernde Täuschung umschreiben. Serviert werden ordentliche Tiki-Drinks, Bier und Hochprozentiges. Die Kombination aus Whisky-Shot und Tsing Tao-Bier nennt man hier „Double Happiness“ – eine schöne Umschreibung. Vor oder nach dem Barbesuch kann man gleich nebenan das wunderschöne Vista Theatre-Kino besuchen.

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Jaffa (Fairfax)

8048 W 3rd S

Die israelische Küche scheint derzeit in Los Angeles sehr angesagt zu sein. Es gibt viele gute neue Restaurants, so dass uns eine Auswahl wirklich schwer fiel. Unser Tipp ist das Jaffa auf der 3rd Street, das in einem hellen, sonnigen Restaurant beste israelische Speisen serviert. Auch zum Brunch gibt es hier Hummus mit Pita-Brot, Shakshuka, Fattoush-Salat, Flatbread und andere besondere Frühstücks-Varianten mit orientalischer Note. Bei nächsten Mal werden wir in jedem Fall auch die Abendkarte testen. Eine Enttäuschung scheint dabei so gut wie ausgeschlossen.

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The Butcher, the Baker, The Cappucino Maker (Sunset Strip)

8653 Sunset Blvd

Den längsten uns bekannten Café-Namen haben The Butcher, the Baker, The Cappucino Maker, die damit praktischerweise schon verraten, was man bei ihnen erwarten darf. Frische Backwaren und süßes Gebäck, eine vielfältige Frühstückskarte, Kaffee und sogar Lunch/Dinner mit Bratwurst und Bone-In New York Steak bekommt man an diesem recht neuen Spot am Sunset Strip, der gerne auch schon mal von Promis besucht wird (ok wir sind in Los Angeles). BBCM verbinden ein stylisches Ambiente mit gut zubereiteten Frühstücks-/Lunch-Klassikern. Nur in Sachen Service kann man vielleicht noch eine Schippe drauflegen. Der war bei unserem Besuch nämlich etwas schläfrig.

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Verve Coffee (West Hollywood)

8925 Melrose Ave

Praktisch in Sichtweite des neuen Bape-Stores liegt die Melrose-Location der Verve Coffee Roasters. Dass hier nur beste Bohnen geröstet werden, versteht sich eigentlich fast von selbst. Immerhin ist die Kundschaft in dieser Gegend durchaus anspruchsvoll. Wir mochten das Café aber auch, weil es dort angenehm ruhig und entspannt zuging. Kostenloses Wifi und einige süße Versuchungen warten hier ebenfalls auf Euch. Während einer Einkaufstour rund um den Melrose Place ist ein Besuch in dieser schönen Kaffeebar eine echte Wohltat.

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Here’s Looking at you (Koreatown)

3901 W 6th St

Hip, hipper, Here’s Looking at You! Dieses Restaurant in Koreatown ist ein neuer Hot Spot der Gastro-Szene. Wenn man schon am Eingang vom Supreme-Sticker begrüßt wird und später dann das Morrissey-Bild entdeckt, glauben wir das gerne. Aber natürlich wollen wir es nicht bei solchen, zugegeben hübschen Äußerlichkeiten belassen. Denn das Essen wurde von uns selbstverständlich auch getestet (für die Drinks müssen wir noch einmal wiederkommen). Die meist kleinen Teller sind wieder mal zum Teilen gedacht. Gerichte wie Octopus Hushpuppies oder Monkfish Schnitzel klingen nicht nur interessant, sie sind es auch. Mutige versuchen die Froschschenkel.

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Destroyer (Culver City)

3578 Hayden Ave

Die Dekonstruktion eines Cafés und Frühstückslokals erlebt man im Destroyer. Das ganze Ding wirkt wie eine von Designstudenten eingerichtete Kathedrale des modernen Minimalismus. Bereits der Schriftzug an der Tür und die Präsensation der Menükarte machen neugierig. Das Avocado-Toast, was wir hier gegessen haben, kommt in einem Do-it-Yourself-Baukasten daher. Am liebsten hätten wir Teller, Bestecke und Tassen gleich mit nach Hause genommen. Hinter der überstylischen Fassade stecken aber auch richtig leckere Frühstücksvarianten. Den Besuch im Destroyer vergisst man garantiert nicht.

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Plant Food + Wine (Venice)

1009 Abbot Kinney Blvd

Kann vegetarische Küche auch Nicht-Vegetariern schmecken? Was für eine dumme Frage! Das wird einem spätestens im Plant Food + Wine bewusst. Matthew Kenney hat inzwischen ein Imperium der Veggie-Küche aufgebaut, mit mehreren Restaurants. Das Plant Food + Wine in Venice Beach liegt zwar am hippen Abbot Kinney Boulevard und ist doch etwas abseits des großen Trubels. Vor allem der schöne Hinterhofgarten ist als Treffpunkt zum Lunch oder Dinner perfekt. Auch der Verzicht auf jegliche Fertigprodukte und Geschmacksverstärker – leider oft der Normalfall – macht dieses Veggie-Restaurant zu einer absoluten Empfehlung für alle, die gut und gleichzeitig gesund essen wollen.

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Black Rabbit Rose Magic (Hollywood)

1719 N Hudson Ave

Das Black Rabbit Rose Magic liegt mitten in Hollywood am Hollywood Boulevard, der sicherlich nicht zu den schönsten Ecken von LA zählt. Den Vergleich mit den Kölner Ringen haben wir schon öfter mal gemacht. Im Black Rabbit Rose Magic spürt man davon zum Glück nichts. Die eine Hälfte ist eine etwas dunkle Cocktail-Bar, in der man auch Essen serviert bekommt (vom Crying Tiger-Restaurant nebenan). Der andere Teil wird am Abend zu einem Theater. Für die einstündige Show, in der Musiker, Zauberkünstler und Tänzer auftreten, kann man vorab Tickets kaufen. Aber auch in der Bar sieht schon mal ein Zauberer vorbei, der Euch seine Tricks am Tisch vorstellt. Einmal in der Woche gibt es auch einen Jazz-Abend, der lustigerweise von Fred Durst (ja genau richtig gelesen) präsentiert wird. Insgesamt eine sehr stimmige, angenehm ruhige Themen-Bar.

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Lono Hollywood (Hollywood)

6611 Hollywood Blvd

Tiki-Vibes versprüht diese recht neue Bar im Herzen Hollywoods. Das Lono ist dennoch nicht mit den billigen, überfüllten Bars in der Umgebung zu vergleichen sondern ein echtes Tiki-Paradies mit einer sehr schönen, stilvollen Einrichtung. Da kann man sich fast wie in der Südsee fühlen (mitunter mussten wir auch ans Oriole in London denken). Fast noch besser als die hochprozentigen Drinks schmeckte uns das Coconut Popcorn und die anderen Fingerfood-Spezialitäten aus der Lono-Küche. Aloha und ab dafür!

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Swingers (Fairfax)

8020 Beverly Blvd

Von der Karte im Swingers Diner kann man schon etwas überfordert sein. Natürlich wird hier den ganzen Tag über Frühstück serviert, Diner-Style eben! Die Portionen sind dementsprechend groß und sättigend. Kaffee bekommt man unendlich nachgeschüttet und auch sonst wird man mit den besten Diner-Qualitäten versorgt. Zu diesen gehört ein Essen, das gleich mal ordentlich Power für den ganzen Tag liefert. Oder man merkt, dass man zu viel gegessen hat. Sucht Euch was aus! Wir würden ohne die Swingers-Pancakes am liebsten keinen Morgen mehr das Haus verlassen. Herzhafter geht es bei dem Breakfast Burrito, dem Fried Egg Sandwich und dem Klassiker Steak & Eggs zu.

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Coffee Commissary (West Hollywood)

801 N Fairfax Ave

Jeden Morgen das gleiche Ritual: Erst einmal einen Kaffee holen! Und das taten wir im Coffee Commissary um die Ecke. Neben der Location in West Hollywood finden sich auch in Culver City, Hollywood und Burbank Filialen des Kaffeerösters, dessen Statement „In Pursuit of the Perfect Cup“ auch ganz gut auf uns passen würde. Denn ohne einen guten Kaffee wollen wir auch im Urlaub nicht in den Tag starten. Und die Kaffeetasse von hier ist ohnehin das beste Mitbringsel (für uns selber).

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Adults Only (Hollywood)

7065 1/2 Sunset Boulevard

Der Eingang zu dieser Speakeasy-Bar ist unser persönliches Highlight. Wie der Name schon vermuten lässt, versteckt sich die Bar hinter der Erwachsenen-Abteilung einer gefaketen Videothek (einfach draußen auf die Leuchtreklame achten). Dort laufen auf den Bildschirmen sogar noch besagte XXX-Filmchen. Die Bar selbst bietet unter der Woche bis 22 Uhr eine Happy Hour, in der bestimmte Drinks für unschlagbare 5 Dollar angeboten werden. So stellt man nicht nur sein treues Stamm-Publikum zufrieden. Natürlich kann man auch etwas mehr Geld ausgeben. Oder man spielt eine Runde Billard.

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Son of a Gun (West Hollywood)

8370 W 3rd St

Zum „Imperium“ von Jon Shook und Vinny Dotolo (Animal, Trois Mec, Jon & Vinny) gehört auch das Son of a Gun-Restaurant, in dem sich vieles um Seafood dreht. Es sollte also eigentlich klar sein, was man hier bestellt. Interessanterweise ist das Restaurant vor allem für seinen Fried Chicken-Sandwich bekannt. Der findet sich sowohl auf der Brunch- als auch auf der Dinner-Karte. Ansonsten bestellt man gleich mehrere Gerichte, die man sich dann am besten teilt. Es gibt sowohl rohe/fast rohe Delikatessen (Ceviche, Austern), verschiedene Meeresfrüchte, Fisch aber auch Fleisch (die Rippchen waren perfekt), Gemüse und Salate. Somit dürfen auch Nicht-Fisch-Fans hier durchaus einmal vorbeischauen.

Bibo Ergo Sum (West Hollywood)

116 N Robertson Blvd

Eine Cocktail-Bar, die sich an einem bestimmten Thema orientiert, wirkt manchmal etwas eindimensional oder cheesy (was auch seinen Reiz hat). Nicht so im Bibo Ergo Sum, dessen lateinischer Name übersetzt so viel heißt wie „Ich trinke, also bin ich“. Erst 2017 eröffnete die Bar im neuen Robertson Plaza in West Hollywood. Von außen weist nur eine unscheinbare Tür auf die Cocktail-Meisterwerke im Inneren hin. Diese stammen übrigens vom Bar-Team des Normandie Clubs. Das elegante Innendesign der Bar mit ihrem halbrunden Tresen spielt mit Symmetrie und Einflüssen aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Wer die Karte aufschlägt, entdeckt die Inspiration für das Menü, das nach den 3 Kapitel des Christopher-Nolan-Films „The Prestige“ über zwei rivalisierende Zauberer aufgebaut ist (The Pledge, The Turn, The Prestige). Am Besten fängt man bei den Drinks vorne an und lässt sich dann von den weiteren Kreationen überraschen. Wie in einer guten Zaubershow.

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The Spare Room (Hollywood)

7000 Hollywood Blvd

Das Hotel Roosevelt am Hollywood Boulevard ist eine Institution. So schön das alte Hotel aber auch ist, wir waren mehr an dem interessiert, was sich in dessen Zwischengeschoss „versteckt“. Im Spare Room bekommt man nicht nur exzellente Drinks gemixt sondern – wer möchte – kann sich dabei auch noch auf einer der beiden Bowlingbahnen körperlich betätigen. Eine Reservierung dafür ist aber in jedem Fall zwingend erforderlich (100 Dollar pro Stunde kostet die Bahn). Aber selbst wer nur für einen guten Drink oder die Snacks in den Spare Room kommt, kann sich eine der Tischspiele ausleihen. Wie wäre es denn mit einer Runde Jenga oder Vier Gewinnt? Für Schach reichte unsere Konzentration leider nicht mehr. Warum das so war, überlassen wir Eurer Fantasie.

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Flore Vegan (Silver Lake)

3818 Sunset Blvd

Eigentlich ist es nicht allzu schwer, in Silver Lake ein veganes Restaurant zu finden. Wir waren hier zum Lunch nicht wegen sondern trotz der veganen Karte. Und selbst wenn wir hier nur einen Salat gegessen haben, so waren wir danach nicht nur wirklich satt – die Größe der Portion sagt eigentlich schon alles – sondern auch mit der veganen Option sehr zufrieden. Es muss eben nicht immer Fleisch sein. Gerade zur Mittagszeit ist das Flore ziemlich gut besucht, weshalb man durchaus mal mit Wartezeiten rechnen muss. Das Warten lohnt sich aber.

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The Semi-Tropic (Echo Park)

1412 Glendale Blvd

Das Semi-Tropic ist eine typische Neighborhood-Bar/Restaurant mitten im hippen Echo Park. Täglich von 11 bis 19 Uhr gibt es hier eine Happy Hour mit einem ausgewählten Food-Menü und verschiedenen Drinks. Auch zu dieser Zeit ist die gemütliche Bar gut besucht. Am Wochenende lässt es sich hier brunchen und ansonsten auch bis spätabends an der Bar ein Bier trinken. Dabei kommt man recht schnell mit den anderen Gästen (fast alles Einheimische) ins Gespräch. Da die Bar am Glendale Boulevard recht zentral in Echo Park liegt, kann man hier praktisch immer mal auf einen Drink vorbeischauen.

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Hier geht es zu Teil 1 unseres Dining & Drinking-Guides über Los Angeles.

Überall sieht man sie: Plakate, auf denen stolz der Slogan zu lesen ist „Building a New Chicago“. Tatsächlich hat man gelegentlich das Gefühl, irgendwer baue innerhalb der Stadt an einem zweiten Chicago. Das gilt vor allem für den aufstrebenden West Loop-District, der in den letzten Jahren einen unglaublichen Wandel vollzogen hat. Heute ist die Gegend bekannt als Ausgehviertel, für ihre vielen Top-Restaurants, Cafés und Bars. Mit Firmen wie Google zog es auch immer mehr junge Leute in den West Loop. Auch wir haben wir dort im erst 2017 eröffneten Ace Hotel gewohnt. Chicago ist zu allererst eine Food-Stadt, eine kreative Metropole, in der es praktisch zu jeder Tageszeit etwas zu entdecken gibt. Wir möchten Euch in diesem Beitrag unsere persönlichen Chicago-Highlights vorstellen und dabei – bis auf einige Ausnahmen – die üblichen Touristen-Tipps ganz bewusst links liegen lassen. Vieles spielte sich für uns im West Loop ab, was natürlich auch mit unserer Hotelwahl zusammenhing. Auch wenn wir diesen Guide nun auf 3 Tage ausgelegt haben, so empfehlen wir doch, mindestens 4 besser sogar 5 Tage für Chicago einzuplanen. Selbst dann wird einem in dieser Stadt bestimmt nicht langweilig.

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Tag 1

Beginnen wir unseren Chicago-Guide mit einem richtig guten Frühstück. Das gibt es im Little Goat Diner, das einen angenehmen Mix aus klassischem Diner und modernem All-Day-Restaurant bietet. Hier werden verschiedenen Omeletts, Pancakes und natürlich French Toast serviert. Dazu bietet die Frühstückskarte diverse raffinierte Gerichte, die zum Stil des Little Goat passen. Wie fast überall ist die Atmosphäre auch hier sehr locker und entspannt. Die Qualität des Essens hat sich in der Stadt herumgesprochen und so muss man zu gewissen Zeiten durchaus auch mit Wartezeiten rechnen.

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Nach dem Frühstück zieht es uns zum Sneaker-Store Leaders 1354 (bzw. LDRS), den man vom Little Goat aus zu Fuß in gut 10 Minuten erreicht. Überhaupt sind die Wege in Chicago alle recht kurz, zumal mit dem gut ausgebauten Nahverkehr und den vielen Bus- und Bahnlinien der CTA. Leaders führen natürlich Nike, Jordan und adidas. Dazu findet man hier aber auch Releases von Karhu, Diadora und eine kleine Apparel-Auswahl. Insgesamt stehen LDRS erkennbar für die „alte Schule“ des Sneaker-Business. Etwas fühlt sich der Store daher nach einer Zeit vor Social Media und wöchentlichen Hype-Releases an, was durchaus seinen Charme und seine Berechtigung hat.

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Wer jetzt schon wieder Hunger oder das Frühstück doch ausgelassen hat, der kann zum Lunch das Bad Hunter besuchen. Gerichte und Speisekarte des sehr Instagram-kompatiblen Restaurants sind sehr auf Gemüse und frische Zutaten ausgerichtet und doch nicht komplett vegetarisch. Die verschiedenen Salate, Sandwiches, Bowls und Burger bieten genau das, was wir von einem Lunch erwarten. Der Service ist wie fast überall sehr aufmerksam ohne sich dabei aufzudrängen. Man wird gefragt, ob man bestimmte Zutaten nicht verträgt. Auch auf Sonderwünsche wird problemlos eingegangen.

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Unsere zweite Shopping-Station liegt fast schon in Sichtweite des Bad Hunter. Gemeint sind Notre, von denen wir in Zukunft noch einiges erwarten. Das liegt zum einen am Ehrgeiz von Mitbesitzer Michael und seinem Team, zum anderen an den guten Kontakten von Notre zu den großen Sneaker-Brands. Darüber hinaus ist man auch mit der Kreativszene Chicagos bestens vernetzt. Über das wirklich innovative Event anlässlich das „Air Max Day“ zusammen mit dem Gourmet-Restaurant Next, welches zur Alinea-Gruppe von Grant Achatz gehört, haben zuletzt auch Hypebeast und andere Seiten ausführlich berichtet. Der cleane, minimalistisch eingerichtete Store mit seiner erstklassigen Markenauswahl (von Raf Simons über Visvim, 424 und Stone Island bis hin zu Cav Empt) wird bis Jahresende an gleicher Adresse deutlich vergrößert. Zu Notre kommen bereits heute alle wichtigen (limitierten) Releases. Wer gerade vor Ort ist, kann durchaus sein Glück bei einem Instore-Raffle für einen Yeezy oder Off-White x Nike versuchen.

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Da wir gerade schon das Next Restaurant bzw. Alinea erwähnt haben, bleiben wir doch am besten gleich dort. Wer das Alinea und dessen Chef Grant Achatz noch nicht kennt, der sollte sich unbedingt die „Chef’s Table“-Folge auf Netflix ansehen. So ist das Next auch im West Loop zu Hause (das Alinea befindet sich in Lincoln Park, das man vom West Loop aus mit dem Bus in nur 10 Minuten erreicht). Küchenchef im Next ist Ed Tinoco, dessen Story wir Euch noch in einem besonderen Feature vorstellen werden. Denn Ed ist mit seinen gerade einmal 27 Jahren nicht nur ein kreatives Genie in der Küche sondern auch ein echter Sneakerhead. Wer sich für ein Essen im Next entscheidet, den erwartet kein einfaches Menü sondern ein kunstvolles Gesamtkonzept, das sich sogar im Design des Restaurants widerspiegelt (die Menüs wechseln vier Mal im Jahr). Essen als Erlebnis.

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Gleiches lässt sich über The Aviary mit Blick auf Cocktails sagen. Die Cocktailbar der Alinea-Familie verspricht ebenfalls eine in dieser Perfektion nur ganz selten anzutreffende Kombination aus besten Spirits, Kreativität und einer einzigartigen Präsentation. Sowohl für das Next als auch für das The Aviary gilt, dass eine Reservierung vorab über ein sogenanntes Ticketing-System läuft. Der Gast kauft wie für ein Konzert online ein Ticket für einen bestimmten Abend und ein bestimmtes Menü. Bei The Aviary hat man neben der À la carte-Option die Wahl zwischen einem 3- und 5-Gänge-Cocktail-Tasting Menü (jeweils mit oder ohne Food Pairing). Viele der wirklich außergewöhnlichen Cocktail-Kreationen im Aviary stammen übrigens von Eds Frau Alexis, der Head Bartenderin. Natürlich kann man auch spontan sein Glück im The Aviary versuchen, allerdings sollte man selbst unter der Woche besser mit längeren Wartezeiten rechnen.

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Eine Reservierung erfordert auch die Speakeasy Bar The Office unterhalb des Aviary. Machen wir es kurz: Die Bar gehört zum Besten, was es im Bereich Speakeasy gibt. Das liegt zum einen an den Mixology-Künsten der Bar-Crew, zum anderen an der Auswahl alter Spirits und der Idee, auf eine klassische Karte weitgehend zu verzichten. Als Gast wird man vielmehr nach seinen Vorlieben und Wünschen gefragt. Daraus entstehen dann Drinks, die es in dieser Qualität nur in ganz wenigen Bars gibt (ein ähnliches Konzept bieten Attaboy in New York). Die intime Atmosphäre im The Office mit seinen wenigen Plätzen gefiel uns ebenso gut wie die Drinks. Und mit dem Bartender kommt man natürlich vor allem bei einem Platz an der Bar schnell ins Gespräch.

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Tag 2

Am zweiten Tag fahren wir zum Frühstück mit der Blue Line ins Viertel Logan Square. Das Longman & Eagle erinnert zunächst an einen typischen Gastro-Pub oder an eine gewöhnliche Whiskey-Bar. Wer dann aber etwas genau hinsieht, entdeckt die Auszeichnung des Guide Michelin über der Küche. Tatsächlich bietet die Frühstücks/-Lunch-Karte versteckt hinter scheinbar bekannten Gerichten sehr überraschende und leckere Kreationen. Das im Longman & Eagle jeden Tag die Möglichkeit zum Brunch besteht, ist ein weiteres Plus. Bei unserem nächsten Chicago-Trip müssen wir dann unbedingt die Bar und ihre Drinks testen. Manchmal reicht die Zeit für alles einfach nicht aus.

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Es liegen nur drei Bahn-Stationen zwischen Logan Square und dem Szeneviertel Wicker Park. Hollywood hat diesem sogar einen Kinofilm gewidmet, der ist aber nicht sonderlich gut. Für einen Chicago-Aufenthalt gehört die Gegend zwischen Damen und Division Street weiterhin zu unseren Favoriten, was vor allem an den zahlreichen Stores, Restaurants und Bars liegt. Das kulturelle wie kulinarische Angebot ist hier ziemlich vielfältig und damit ein Spiegelbild der recht jungen, multikulturellen Bewohner des Viertels. Vieles spielt sich dabei auf der Damen und der Milwaukee Avenue ab. Unser Tipp für einen guten Drink ist das The Violet Hour, das täglich ab 18 Uhr geöffnet hat.

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Steigt man mit der Blue Line an der Haltestellte Division aus, so steht man auf der Milwaukee Avenue als erstes vor Stash, die an gleicher Stelle seit inzwischen 5 Jahren vor allem Sneakers von Nike und Jordan verkaufen. Die Wurzeln von Stash gehen auf den alten Store von Diana’s Shoes zurück, den wohl außerhalb Chicagos nur wenige gekannt haben dürften. Seit unserem ersten Besuch hat sich die Sneaker-Boutique noch einmal vergrößert und die Verkaufsfläche von Diana’s Shoes übernommen. Aktuelle und auch ältere Releases von Nike und Jordan bilden weiterhin den Schwerpunkt des Sortiments, das zuletzt aber auch um Marken wie Vans, adidas und New Balance erweitert wurde.

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Etwas weiter nördlich betritt man bei Wormhole Coffee tatsächlich fast ein Wurmloch, das in ein Paralleluniversum zu führen scheint. Zumindest haben wir noch kein Café gesehen, dass derart liebevoll und detailverliebt die 80er- und 90er-Jahre feiert. In jeder Ecke gibt es hier etwas zu entdecken, das bei uns gleich einen Nostalgie-Flashback auslöste. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass im Wormhole Coffee dank der hauseigenen Rösterei der Halfwit Coffee Roasters wirklich großartige Kaffees und Kaffeevarianten angeboten werden. Man versteht such auch als Aufklärer und Botschafter in Sache Kaffee, der für Halfwit viel mehr als nur ein Wachmacher oder Genussmittel ist.

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Auch bei Saint Alfred scheint die Zeit irgendwie stehen geblieben zu sein. Und das ist jetzt gar nicht mal böse gemeint. Während andere Sneaker-Stores expandieren oder immer neue Konzepte umsetzen, hat sich bei Saint Alfred in den letzten 5 Jahren kaum etwas verändert. Der Store sieht nicht nur exakt gleich aus, auch an der unaufgeregten Art der Saint Alfred-Crew hat sich praktisch nichts verändert. Man versteht sich trotz des durchaus vorhandenen Online-Auftritts vor allem als Teil der Chicagoer Sneaker-Community. Der hohe Anteil an Stammkunden scheint ihnen Recht zu geben. Saint Alfred führen neben Sneakers von Nike, adidas, Vans und New Balance auch Fashion-Releases wie den Ozweego von Raf Simons, japanische Brands wie Visvim und Apparel von angesagten Labels wie Cav Empt. Wir würden jede Wette eingehen, dass Saint Alfred genau mit diesem Konzept auch noch in 5 Jahren im Wicker Park an gleicher Stelle anzutreffen sind.

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Nach dieser kleinen Shopping-Runde zieht es uns ins Small Cheval. Der Wicker Park-Außenposten von Au Cheval aus dem West Loop bietet genau 3 Menüoptionen: Hamburger, Cheeseburger und die hausgemachten Golden Fries. Das war’s! Und weil weniger manchmal mehr ist, wundert es uns nicht, dass im Small Cheval genau mit diesem einfachen Konzept Burger-Fans glücklich gemacht werden. Für uns ist der Small/Au Cheval-Burger der beste, den wir seit vielen Jahren gegessen haben (der Double Cheeseburger im Au Cheval hat sogar drei Pattys). Im Au Cheval muss man daher abends schon mal 1 bis 2 Stunden auf einen Tisch warten. Wir empfehlen Euch daher, möglichst früh da zu sein oder es unter der Woche ab ca. 22 Uhr zu versuchen. Wir hatten jedenfalls Glück und bekamen sofort einen Platz im recht kleinen Restaurant, das auch als Brunch-Hotspot am Wochenende bekannt ist.

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Kein Guide über Chicago wäre ohne eine Erwähnung der RSVP Gallery komplett. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2009 ist die von außen ziemlich unscheinbare Boutique das Aushängeschild der Chicagoer Streetwear-Szene. Auch Don C und Virgil Abloh, die damals die RSVP Gallery gründeten, muss man niemandem mehr vorstellen. Wenngleich Sortiment und Konzept von RSVP inzwischen von vielen kopiert wird – hier vermischten sich erstmals Fashion, Streetwear, Kunst und Musik –, so ist und bleibt der Store in der Damen Avenue doch unbestreitbar das Original. Warum man im Store bis heute keine Fotos machen darf, verstehen wir dennoch nicht so ganz. Vermutlich ist auch diese Regel Teil des RSVP-Mythos.

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Fragt man, wer der berühmteste Chicagoer sei, so hört man als Antwort ziemlich oft Michael Jordan (Barack Obama und Kanye West sind zugegeben auch harte Konkurrenz). Dabei ist dieser doch in Brooklyn geboren. Aber natürlich strahlen die Erfolge mit den Chicago Bulls und Jordans Legendenstatus auch auf die Stadt und ihre sportliche Historie aus. Heldenverehrung sei daher gestattet, wenn man im United Center die überlebensgroße Michael Jordan-Statue besucht – Touristen-Schnappschuss inklusive. Die Spiele der Bulls waren in dieser Saison dagegen meist eine nicht so schöne Angelegenheit. Aber als Kölner wollen wir uns jetzt lieber nicht beschweren.

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Alle BBQ-Fans haben am Abend ein Date mit Green Street Smoked Meats, wo das Fleisch zuvor 12 bis 16 Stunden butterweich „gesmoked“ wurde. Egal ob Sliced oder Chopped Brisket, ob Pastrami oder Pulled Pork, hier ist für alle Fleischliebhaber das Paradies auf Erden. In einer gemütlichen Halle mit großer Bar und ebenso großer Bierauswahl findet täglich ab 11 Uhr ein echtes BBQ-Festessen statt. Ehrlich, ohne Schnickschnack und zu echt fairen Preise. Auch der Kartoffelsalat ist bei Green Street Smoked Meats ein echtes Highlight, wobei das Vegetarier nur bedingt trösten dürfte. Wer dagegen Ramen bevorzugt, findet an gleicher Adresse im Keller bei High Five Ramen sein persönliches Suppen-Glück. Die 16 Plätze im kleinen Restaurant sind auch fast immer belegt. Ihr habt die Wahl!

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Nach dem Abendessen finden BBQ- und Ramen-Fans gegenüber im Soho House in der Fox Bar wieder zusammen. In der Umgebung eines britischen Sport-Pubs werden hier neben Bier aber auch starke Longdrinks und Cocktails serviert. Ein nettes Gimmick ist das alte Münztelefon, über das sich Pizza bestellen lässt. Auf dem Telefon haben wir dann sogar einen Overkill-Sticker entdeckt. Später am Abend suchen DJs aus der Vinyl-Sammlung der Bar ihre Lieblingstracks raus. Gerade unter der Woche kann man in der Fox Bar den Tag entspannt zu Ende gehen lassen. Wir haben uns in der Bar jedenfalls gleich wohl gefühlt.

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Tag 3

Wer uns kennt, der weiß inzwischen, dass es uns in eigentlich jeder US-City regelmäßig in jüdische Delis und Diner verschlägt. Chicago macht diesbezüglich keine Ausnahme. Allerdings mussten wir dafür nach Downtown fahren, was wir eigentlich nicht so gerne machen. Doch das Eleven City Diner war es uns wert (die Location am Logan Square wurde inzwischen geschlossen). Hier gibt es natürlich den ganzen Tag über Frühstück, dazu Diner-typische Portionen und viele Specials zu Frühstück und Lunch. Rueben Pastrami-Sandwiches schmecken im Eleven City Diner genau so gut wie die üppig gefüllten Omeletts und Deli-Specials wie Latkes, Knish und Cheese Blintzes. Unser Magen macht noch heute Luftsprünge wenn er an das Essen hier zurückdenkt. Ebenfalls typisch Diner wird der Kaffee natürlich endlos nachgeschüttet.

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So gestärkt schauen wir bei Succezz vorbei, die ganz in der Nähe zu Hause sind. Allein das Sortiment des Sneaker-Shops ist zugegeben wenig aufsehenerregend, noch immer macht die Anordnung der Kicks nach Farben aber optisch einiges her. Allerdings ist sie für den Kunden, der ein bestimmtes Paar sucht, auch etwas verwirrend. Wer sowieso mal in Downtown ist, kann bei Succezz sicher einmal reinschauen. Mit etwas Glück gibt es auch einen Schnapper in der Sale-Ecke zu entdecken.

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Entlang des Wassers und vorbei am Art Institute of Chicago gehen wir nach Norden bis zum Millennium Park mit seinem Wahrzeichen, der Bean, die offiziell Cloud Gate heißt. Es sei uns erlaubt, für einen kurzen Moment mal so richtig die Touristen-Nummer durchzuziehen. Ein Foto vor erwähnter Bohne darf auch im Sneakerzimmer-Fotoalbum nicht fehlen. Zum Glück haben bei 5 Grad nicht Millionen anderer Touristen die gleiche Idee und so lässt es sich recht entspannt das Urlaubsmotiv schießen. „Been there, done that“ könnte man auch dazu sagen. Etwas Ähnliches ließe sich auch über den Gang über die berühmte Magnificent Mile nördlich des Chicago River sagen. Hier reihen sich große Hotels, Kaufhäuser und Restaurantketten aneinander.

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Deutlich mehr begeisterte uns der Besuch des CIBC Theatre im gleichnamigen Theatre District von Chicago. Dort sahen wir einst „The Book of Mormon“ – ein Musical für alle Musical-Hasser! Heute wird im historischen Theater, das 1906 unter dem Namen Majestic eröffnet wurde, das Erfolgs-Musical „Hamilton“ gezeigt. Wir kennen nur die Aufführung in Los Angeles, sind aber sicher, dass auch das Chicagoer Ensemble absolut sehenswert ist. Bleibt nur das Problem, rechtzeitig an ein Ticket zu kommen. Wir würden einfach mal an der Tageskasse nachfragen. Manchmal sind dort tatsächlich noch Restkarten erhältlich.

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Verlassen wir Downtown und fahren als nächstes ins East Village zu Boneyard Chicago. Der Store bietet eine recht spannende Mischung aus Vintage-Klamotten und aktuellen Hype-Releases in einem Consignment-Modell. Die Preise sind gegenüber Flightclub und anderen Consignment-Stores durchaus nicht uninteressant, dafür ist die Auswahl deutlich kleiner. Man braucht also vor allem Glück. An Boneyard wird noch etwas anderes wieder einmal deutlich: Heute kommt scheinbar kein Consignment-Shop ohne Supreme-Wand und Hypebeast-Kram aus. Aber wer zahlt dafür eigentlich diese Preise?

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Unsere Lunch-Empfehlung wäre dieses Mal das Summer House Santa Monica in Lincoln Park. Was schon nach Meer und kalifornischer Sonne klingt, entpuppt sich tatsächlich als Restaurant mit Beach House-Flair. Die Gerichte von Küchenchef Jeff Mahin sind ebenfalls sehr von der West Coast inspiriert. Er setzt auf frische und saisonale Zutaten und eine abwechslungsreiche Karte, die von Sandwiches über die Taco-Gerichte bis hin zu Salaten, verschiedenen Vorspeisen (Hummus) und Grill-Gerichten (darunter der „Impossible Burger“ für Vegetarier) zum Lunch eigentlich keine Wünsche offen lässt. Beim nächsten Mal müssen wir hier unbedingt den Brunch testen.

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Immer eine gute Idee ist es, bei Standing Passengers einen Kaffee zu holen. Oder auch einen Cookie oder einen Muffin. Das Café ist zugleich Art Space und Treffpunkt der Kreativen im Viertel. Es gibt eigenes Merchandise und freies Wlan. Hier würden wir öfters einfach mal so abhängen. Eine Alternative für alle Coffee-Junkies ist das Sip Coffee House auf der Grand Avenue. Hier gefielen uns neben dem guten Kaffee vor allem die sehr ruhige Atmosphäre und die Idee, sich die Tasse für seinen Kaffee selbst aussuchen zu können. Dazu werden auch im Sip Coffee House ebenfalls Cookies und anderes Gebäck angeboten.

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In der Nähe lassen sich auf der Hubbard Street zahlreiche Graffitis und Murals entdecken. Dabei gilt eigentlich für ganz Chicago, dass Street Art und Graffiti allgegenwärtig ist. Man sollte sich besser an jeder Ecke einmal umdrehen, ansonsten könnte man etwas wirklich Tolles verpassen oder übersehen. Wir wollen gar nicht wissen, an wie vielen Kunstwerken wir einfach so vorbeigelaufen sind. Chicago ist wunderbar bunt und vielfältig. Auch deshalb lieben wir diese Stadt!

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Bevor es gleich zum Abendessen zurück in den West Loop geht, wollen wir noch kurz in den Fat Tiger Workshop reinschauen. Der cleane, erfreulich ruhige Store dient als Zentrum für die Chicagoer Streetwear-Szene. Hinter Fat Tiger stehen vier kreative Chicagoer (Vic Llyod, Desmond Owusu, Joe Freshgoods, King Rello), die ihre Mode und Engagement auch immer als politisches Statement und Einsatz für die farbige Community verstehen. Ihre „Fuck Donald“-Klamotten sind ohnehin ein eindeutiges Statement. Verschiedene Collabs und Pop-up-Aktionen dürften für Fat Tiger nur der Anfang gewesen sein. Bestimmt hören wir von diesem Quartett in Zukunft noch einiges mehr.

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Nun aber geht’s zum Dinner. Und da haben wir mal wieder die Qual der Wahl. Gutes Essen gehört in Chicago schließlich praktisch dazu wie die Luft zum Atmen und Michael Jordan. Wir entscheiden uns für die Fulton Market Kitchen im West Loop. Von außen ziemlich unscheinbar, präsentiert sich die Kitchen drinnen als Mischung aus moderner Cocktailbar, Art Space und Restaurant. Oft finden hier auch besondere Events statt. Die Karte ist zugegeben nicht allzu groß und doch haben wir später das Gefühl, noch unbedingt ein zweites Mal hier essen zu müssen. Denn alle Gerichte waren einfach zu gut! Das Gleiche gilt auch für die unglaublich detailverliebten Cocktail-Kreationen des Fulton Kitchen Bar-Teams (probiert das „Lumberjack’s Breakfast“).

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Am besten noch vor dem Abendessen – oder eben auch danach – sollte Ihr im Waydown einen Drink nehmen. Das Waydown ist die Rooftop-Bar des Ace Hotels, von dem Ihr einen grandiosen Ausblick über den West Loop und große Teile Chicagos und deren Skyline habt. Bei gutem Wetter ist auch die Außenterrasse des Waydown geöffnet. Hier oben lässt es ziemlich entspannt die letzten Stunden in dieser großartigen Stadt genießen. Wir hoffen, Ihr lasst Euch von unserer Begeisterung für Chicago anstecken!

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Nachdem wir schon unseren Store-Guide zu Nice Kicks veröffentlicht haben, möchten wir Euch noch ein paar Ideen und Tipps für einen San Francisco-Besuch im Schnelldurchgang vorstellen. Dabei gilt auch für San Francisco: Je mehr Zeit man hat, umso besser. Ganz gut sind 5 bis 6 Tage, vor allem wenn man auch noch ein paar Ausflüge ins Umland (Napa Valley, Nationalparks, Berkeley) unternehmen möchte. Für unseren San Francisco-Quickie beginnen wir nun aber mit der wichtigsten Mahlzeit des Tages, dem Frühstück. Wir möchten schließlich nicht mit einem hungrigen Magen die Stadt erkunden.

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Tag 1

Diese Gefahr besteht in den Cafés von The Grove zugegeben nicht. Es gibt gleich mehrere dieser gemütlichen Restaurants mit großer Frühstücksauwahl (bis in den Nachmittag) in San Francisco. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Adresse im Hayes Valley oder das Lokal an der Fillmore Street besucht. Beide bieten amerikanische Breakfast-Spezialitäten, eine gute Auswahl an Kaffeespezialitäten und süße Snacks von Cookies bis Kuchen. Für uns war das immer eine gute Basis für den weiteren Tag.

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Wenn man im The Grove im Hayes Valley gefrühstückt hat, kann man danach gleich mal bei Undefeated vorbeischauen. Der Store liegt schließlich nur wenige Gehminuten entfernt. Vorstellen muss man Undefeated, eine Institution an der Westküste, ohnehin nicht. Trotz des großen Namens geht es in den Shops immer erfreulich uneitel zu. Die Crews sind sehr hilfsbereit und freundlich, man kann die Sneakerauswahl in Ruhe checken und am Ende vielleicht noch ein paar Undefeated-Goodies wie Socken oder T-Shirts mitnehmen. Mit etwas Glück findet ja auch gerade ein interessanter Release statt. Zumindest führen Undefeated nahezu alle aktuellen Collabos.

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Ungefähr auf halben Weg zwischen The Grove und Undefeated liegen zudem zwei weitere durchaus interessante Stores. Zum einen sind damit Aether Apparel gemeint, die Outdoor-Bekleidung für eine anspruchsvolle, urbane Zielgruppe entwerfen. Die hohe Qualität der Aether-Kollektionen hat natürlich ihren Preis. Am besten probiert man gleich vor Ort einmal etwas an. Spätestens dann relativiert sich auch der auf den ersten Blick vielleicht ambitionierte Preis (wobei man bedenken muss, was vergleichbare Kleidung anderer Labels kostet). Ein anderer Fashion-Store im Hayes Valley sind Acrimony. Hier dürften Liebhaber von Luxus-Streetwear mit Sicherheit etwas Passendes finden. Acrimony führen Labels wie Aime Leon Dore, Stampd, OAMC, Y-3 und Reigning Champ. Auch die Yeezy-Kollektionen sind hier erhältlich.

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Als nächstes nehmen wir uns etwas Zeit für eine kleine Touristen-Exkursion. Wir gehen die Hayes Street Richtung Westen und werden dann sicher schon bald auf andere Touris treffen, die das gleiche Ziel haben. Gemeint sind die weltbekannten Painted Ladies, die eine Straße am Alamo Square Park „bewohnen“. Diese für San Francisco typischen Wohnhäuser sind zusammen mit der Golden Gate Bridge und Alcatraz eines der beliebtesten Fotomotive. Was die Bewohner wohl davon halten, wenn ihre Häuser jeden Tag hunderte Male fotografiert werden?

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Über die Fillmore Street gehen wir danach ins gleichnamige Viertel. Vom Alamo Square aus braucht man dafür knapp 20 Minuten. Man sollte allerdings das besondere Höhenprofil der Stadt nicht unterschätzen. Es geht oft recht steil nach oben und dann auch wieder recht steil nach unten. Spätestens am nächsten Morgen merkt man, jeden Kilometer in den Beinen. Entlang der Fillmore Street findet man jede Menge Restaurants und Cafés. Beliebt sind auch die Farmer’s Markets. In der La Boulangerie gibt es ziemlich leckere Pastries und guten Kaffee, mit denen wir fast jeden Morgen in den Tag gestartet sind. Eis-Liebhaber sollten unbedingt im Salt & Straw vorbeischauen.

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Im Osten grenzt Fillmore an Japantown. Hier findet man viele japanische und koreanische Restaurants. Im Japantown Peace Plaza sind die Stores mit japanischem Kitsch besonders dicht gedrängt. Ein Highlight und beliebtes Instagram-Motiv sind die Eis- und Crepes-Kreationen vom Belly Good Cafe. Ein Bild sagt hier mehr als 1000 Worte, wobei wir zugeben müssen, dass die Eiscrepes nicht nur hinreißend bekloppt aussehen sondern auch verdammt lecker sind.

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Zum Lunch zieht es uns in den Mission District. Wir nehmen dieses Mal Uber, was uns von Japantown aus zwischen 12 und 15 Dollar kostet. Unser Ziel ist das gemütliche jüdische Deli von Wise Sons, wo wir uns für einen Pastrami-Sandwich mit Cole Slaw und Kartoffelsalat entscheiden. Danach brauchen wir erst einmal eine kleine Verdauungspause. Und danach etwas Süßes. Letzteres bekommen wir bei Humphry Slocombe. Deren Eis ist längst weit über San Francisco hinaus bekannt. Die kreativen Rezepturen reichen von Matchadoodle über Secret Breakfast (Mit Müsli und Whiskey) bis Hong Kong Milk Tea. Wer länger in San Francisco bleibt, wird bei Humphry Slocombe garantiert zum Wiederholungstäter.

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Direkt gegenüber von Humphry Slocombe gehen wir nun in die kleine Balmy Alley. Was es dort zu sehen gibt, ist kein Geheimnis. Beide Seiten der kleinen Gasse schmückt kreative und sehr bunte Streetart. Auch andere Kunstinstallationen lassen sich nebenbei entdecken. Es gibt noch ein paar weitere kleine Straßen im Mission District, die ähnlich bunt bemalt sind. Wer schon mal in Miami war, dem kommt vermutlich gleich Wynwood in den Sinn. Ok, in diesem Fall müsste man eher von einem Mini-Wynwood sprechen. Schön ist es nichtsdestoweniger.

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Über die Mission Street gehen wir als nächstes Richtung Norden bis an die 16th Street. Das dauert zu Fuß eine knappe halbe Stunde. Unser Ziel ist der Bait-Store, wobei wir auf dem Weg dorthin erst noch einmal im Therapy-Shop reinschauen. Der ist tatsächlich mit einer Therapie zu vergleichen. Hier gibt es allerlei Geschenkartikel, Souvenirs und Krimskrams, den man garantiert nicht braucht. Und dennoch gehen wir jede Wette ein, dass auch Ihr ein paar Dollar raushaut. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kanye-Malbuch? Oder warum müssen es immer diese langweiligen Postkarten sein, die man der Verwandtschaft aus dem Urlaub schickt? Der Therapy-Store hilft Euch, beim Pimpen der Urlaubspost.

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Bei Bait angekommen erwartet uns der bekannte Mix aus Sneakers, Klamotten und Collector’s Toys. Auch viele online längst ausverkaufte „Bait exclusives“ sind in den Stores meist noch erhältlich. Und selbst wenn man einmal nichts findet, so sind die großen Be@rbricks immer ein Hingucker. Man kann schließlich nicht alle in den eigenen vier Wänden unterbringen. Und praktischerweise ist direkt neben Bait mit ABV eine der besten Mission District-Bars zuhause. Diese ist täglich bereits ab 14 Uhr geöffnet. Am besten nimmt man hier gleich an der Bar Platz.

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Rund 800 Meter westlich von ABV schließt sich das für seine queere Subkultur weltbekannte Castro-Viertel an. Hier gingen in den 1970ern Jahren Schwule und Lesben für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung auf die Straße. Auch Harvey Milk, der erste offen schwule Politiker in den USA, lebte seinerzeit im Castro-Viertel. Heute sind viele Straßen im Castro in bunten Regenbogenfarben angemalt. Als essbares Souvenir eignet sich hier ein Einkauf bei Hot Cookie, die unterem allerlei Süßkram in Penisform verkaufen (hihi).

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So langsam können wir uns jetzt auf unser Abendessen vorbereiten (wer den Eindruck hat, in diesem Guide ginge es eigentlich nur ums Essen, dem geben wir Recht). Es gibt viele Spitzen-Restaurants in San Francisco, doch ein Erlebnis wie im Lazy Bear wird man so schnell nicht zu finden. Entstanden ist das Restaurant von David Barzelay (der Name Lazy Bear ist ein Anagramm aus seinem Nachnamen) aus einer privaten Dinner-Reihe. Inzwischen kann Barzelay auf Gäste aus aller Welt und zwei Michelin-Sterne stolz sein. Einen so perfekten Service in einer absolut entspannten Atmosphäre haben wir selten erlebt. Das Lazy Bear verkauft nicht bloß ein Dinner-Menü (ca. 12 Gänge!) sondern auch ein Erlebnis. Dazu gehört, dass man mit den anderen Gästen zuvor in einer Art Wohnzimmer einen Aperitif serviert bekommt. Es gibt Fingerfood und ein kleines Notizbuch, in dem man noch mal das gesamte Menü nachschlagen kann. An zwei langen Tischen wird danach das Essen serviert. Die Gäste werden dazu ermuntert, Fragen zu stellen und die offene Küche zu besuchen. Für einen Abend im Lazy Bear muss man im Vorfeld online Tickets kaufen. Das klingt leichter gesagt als getan. Aber wie sagt man auf Englisch so schön? Ein Once-in-a-Lifetime-Erlebnis!

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Tag 2

Am nächsten Morgen wachen wir mit den Gedanken an den letzten Abend im Lazy Bear auf. Fühlt sich irgendwie unwirklich an. Haben wir das tatsächlich erlebt? Noch etwas verwundert machen wir uns auf den Weg zu unserem Frühstück. Dafür fahren wir von unserem Hotel in Japantown aus mit dem Bus (Linie 2 oder 3) ins Jane auf die Larkin Street (es gibt auch noch ein Jane auf der Fillmore Street). Erst einmal brauchen wir einen Kaffee und dazu ein Avocado-Toast. Wer keine Avocados mag, wird hier natürlich auch mit Croissants, Granola, Sandwiches und Frühstückseier bestens versorgt. Am besten hält man sich mit dem Essen noch etwas zurück, denn gleich in der Nähe befindet sich Mr. Holmes Bakehouse, die vor allem für ihre süchtig machenden „Cruffins“ (ein Mix aus Croissant und Muffin) bekannt sind.

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Sollte Ihr an einem Wochenende in San Francisco sein, dann gehört ein Brunch fast schon zum Pflichtprogramm (quasi die kulinarische Golden Gate-/Alcatraz-Tour). Einen der besten findet Ihr im Nopa auf der Divisadero Street (nahe dem Alamo Square Park mit den Painted Ladies). Dort solltet Ihr am besten aber einen Tisch reservieren, ansonsten kann es zu sehr langen Wartezeiten kommen. Wir empfehlen gleich zu Beginn des Brunches um 11 Uhr dort zu sein. Später wird es im Nopa nämlich sehr voll und dementsprechend laut.

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Vom Nopa aus ist es nicht weit bis ins Hippie-Viertel Haight Ashbury. Zu Fuß braucht man vielleicht eine Viertelstunde bis ins alternative Flower Power-Paradies. Oder was davon übrig geblieben ist. Denn natürlich pflegt man hier seine bunte Vergangenheit, die als Touristenmagnet immer noch funktioniert. Auf der Haight Street sind zudem bis heute noch viele alternative Shops vertreten. Aber neben einer gut konservierten Nostalgie gibt es auch ein neues, modernes Haight-Ashbury.

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Zu diesem „Neuen“ gehören auch seit Anfang 2016 Nice Kicks. Viele kennen mit Sicherheit deren News-Seite. Nice Kicks betreiben daneben auch drei Stores, wovon der in San Francisco ganz klar der schönste ist. Auf zwei Ebenen werden hier alle Sneakersüchtigen garantiert glücklich gemacht. Der Shop führt alle großen Sneaker-Labels, limitierte Releases und Collabos. Den Nice Kicks-Store in San Francisco haben wir erst zuletzt in einem ausführlichen Store Guide vorgestellt. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall!

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Am westlichen Ende der Haight Street wartet bei den Flywheel Coffee Roasters ein neuer Koffein-Shot auf uns. Die Rösterei befindet sich im gleichen Haus. Wer will, kann sogar beim Rösten der Mischungen zusehen. Dass die Qualität des Kaffees hier erstklassig ist, muss man eigentlich nicht mehr erwähnen. Die Angestellten sind aber nicht gute Baristas sondern auch sehr entspannte, freundliche Gastgeber. Selbst wenn es mal etwas voller wird, geht man seiner Kaffeekunst noch immer mit der gleichen Leidenschaft nach.

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Mit dem Bus (Linie 8, umsteigen an der Powell Street in die Linie N Richtung Ocean Beach) fahren wir als Nächstes ins Viertel North Bay im Nordosten. Das dauert knapp 40 Minuten. Ein kleiner Tipp zum Bus- und Bahnfahren in San Francisco: Das geht mit der MuniMobile-App ziemlich problemlos und bargeldlos. Ihr baucht nur eine Kreditkarte oder einen Paypal-Account. Ihr könnt mit der App verschiedene Tickets kaufen und diese dann vor dem ersten Fahrtantritt mit nur einem Klick aktivieren. Einfacher geht es kaum!

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Perfekt getimt zur Lunch-Zeit besuchen wir Molinari Delicatessen, eine Institution in der von vielen italienischen Einwanderern bewohnten North Bay. Wer den Laden betritt, glaubt sofort in Italien zu sein. Fast alle Produkte stammen von dort (leider lassen sich Gerüche nicht digital übermitteln). Man zieht eine Nummer, wählt aus dem Brotkasten sein Brot und lässt es sich dann reichhaltig belegen. Käse, Wurst, Saucen – alles zusammen ergibt das perfekte Sandwich. Das genießt man dann am besten auf einer Bank mit Blick auf den Washington Square.

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Es stimmt schon, dass Essen glücklich macht. Aber auch Shoppen kann glücklich machen. Den Beweis liefern The Darkside Initiative auf der anderen Seite des Washington Squares. Der Store besitzt eine feine Sneaker-Auswahl und einen NikeLab-Account. Daneben pflegt man eine besondere Liebe für japanische Brands wie Neighborhood und Wtaps. Mit dieser Ausrichtung lässt sich der Store durchaus mit Firmament vergleichen. Zumindest war das unser erster Gedanke. Auf dem Rückweg nach Japantown kann man noch die weltberühmten Serpentinen der Lombard Street besuchen. Mit dem Auto würden wir dort nicht runterfahren, was aber weniger an den engen Kurven als an den mitunter sehr unverschämten Touristen liegt, die für ein Foto scheinbar alle Regeln des Anstands vergessen.

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Wir sind bekanntlich keine Liebhaber der meist unpersönlichen Downtown-Büro/Shopping-Ghettos in vielen amerikanischen Großstädten. San Francisco ist in dieser Hinsicht leider keine Ausnahme. Ein Besuch im fünfgeschossigen Niketown gehört da bereits zu den interessanteren Dingen, die Downtown zu bieten hat. Überraschungen sollte man aber besser keine erwarten. Dafür ist der neue Acne Store in der Geary Street schon ein kleines Designjuwel. Selbst wer mit der Mode der Skandinavier wenig anfangen kann, dürfte vom Shop beeindruckt sein. Dieser funktioniert als durchgestylte Hommage an San Franciscos weltberühmte Golden Gate Bridge.

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Nach dem gestrigen Gourmet-Dinner im Lazy Bear schonen wir heute das Urlaubsbudget mit einem Essen bei der Flying Falafel. Dabei sind die Kirchererbsen-Spezialitäten dieses unscheinbaren Fast-Food-Spots an der Market Street kaum weniger lecker. Wir empfehlen die Flying Falafel Pocket im Pita-Brot inklusive Salat und Pommes (!). Einfach reinbeißen und genießen! Die Falafel gibt es auch in einer scharfen Variante.

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Nach dem Fastfood-Dinner zieht es uns ins Bourbon & Branch in der Jones Street. Dabei kann die Gegend im Dunklen schon etwas unheimlich wirken. Viele düstere Ecken und die Drogenproblematik sind dafür verantwortlich. Wer etwas ängstlich ist, fährt am besten gleich per Uber/Taxi bis zur angegebenen Adresse. Diese Fahrt lohnt sich. Das Bourbon & Branch zählt zu den weltbesten Speakeasy-Bars, was angesichts der Lage sicherlich etwas verwundert. Von außen deutet nämlich nichts darauf hin. Man klingelt und nennt seinen Namen. Wichtig ist, dass man eine Reservierung hat (diese lässt sich über Yelp vereinbaren). Ansonsten kann man es auch in der Library nebenan versuchen, die ebenfalls einige Drinks der exzellenten Bourbon & Branch-Karte anbietet.

Als Alternative bietet sich ein Besuch der Polk Street mit ihren vielen Bars an. Wir haben das Harper & Rye besucht. Hier gibt es starke Longdrinks, eine große Auswahl an Bieren und Weinen. Eine ehrliche, unprätentiöse Neighborhood-Bar, in die es – ebenfalls sehr angenehm – kaum Touristen und dafür vor allem Einheimische zieht. Und nur einen Steinwurf davon entfernt kann man im Miller’s East Coast Deli den ganzen Tag über leckeres jüdisches Essen genießen. So schmeckt bestes Soul Food!

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Damit endet unser San Francisco-Schnelldurchlauf. Wer noch weitere Empfehlungen benötigt, kann uns gerne schreiben. Es lohnt sich in jedem Fall, ein paar Tage mehr für einen Besuch einzuplanen.