Sneaker Store Tag

Für Los Angeles gilt, was auch für andere Großstädte wie New York und London gilt: Möglichkeiten, sein Geld auszugeben, gibt es (zu) viele. Die Sneaker-Szene ist wohl ähnlich groß wie die in New York. Zahlreiche Brands und Stores sind hier Zuhause oder haben zumindest eine Filiale. Das macht das Angebot vor allem im Bereich Streetwear, Streetfashion und Sneakers zunächst ziemlich überwältigend und unüberschaubar. Wir versuchen etwas Ordnung in das gefühlte Chaos zu bringen. Einige sehr bekannte Namen haben wir ganz bewusst rausgelassen. Ihr werdet sicher merken, wer damit gemeint ist! Ohnehin ist dieser Guide nicht unter dem Aspekt der Vollständigkeit zu verstehen. So würde allein die Zahl der Consignment-Stores ganze Seiten füllen. Da Euch das genauso langweilen dürfte wie uns, haben wir uns jeweils auf eine Auswahl beschränkt.

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Nice Kicks (Downtown)

Was einst in Austin als Online-Magazin für Sneakers seinen Anfang nahm, hat es längst auch ins Retail-Geschäft geschafft. Dass es sich bei dem Store in Downtown um ein Franchise-Konzept handelt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Für den Kunden, der auf der Suche nach neuen Kicks ist, mag dieser Hintergrund eher nebensächlich sein. Streetart schmückt das Innere wie Äußere des zweigeschossigen Shops, der bereits aus der Ferne kaum zu übersehen ist. Während im unteren Level verschiedenen Brands mit ihren neuen Releases vertreten sind, ist die obere Etage ausschließlich adidas vorbehalten. Die Marke mit den drei Streifen präsentiert hier ihre Schuhe (ja auch Yeezys) und die dazu passende Apparel.

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Undefeated (mehrere Locations)

Man kann trefflich darüber streiten, ob eine Größe wie Undefeated in einem solchen Guide überhaupt noch Erwähnung finden soll. Im Fall von Supreme haben wir uns gegen einen eigenen Eintrag entschieden, schließlich macht uns der Supreme-Hype ziemlich müde. Undefeated, die in LA zu Hause sind, wollen wir aber dennoch kurz erwähnen. Immerhin findet man in den einzelnen Stores oft noch Modelle und Releases, die online meist schon länger ausverkauft sind. Das ist dann auch meist der einzige Grund, warum wir zu Undefeated gehen. Ein paar der Klamotten sind auch ganz nett und zuletzt brauchten wir einen Regenschirm (bitte keine Häme, ja es regnet manchmal in LA). Die Mitarbeiter in Glendale und in Santa Monica waren bei unseren Besuchen immer besonders freundlich, keine Ahnung wieso. Manchmal stehen die Undftd-Jungs und Mädels aber auch nur gelangweilt rum.

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Kith (West Hollywood)

Das Fieg-Imperium ist nun seit über einem Jahr auch in Los Angeles angekommen. Eigentlich musste man sich fragen, wieso das so lange gedauert hat. Es war offenbar schwer, eine gute Location zu finden. Dass der Kith-Store nun am einst blühenden Sunset Strip in West Hollywood in einer Tiefgarage zu finden ist, muss man aber nicht verstehen. Vielleicht wollte Ronnie einfach mal etwas Anderes machen und hatte dabei The Park-ing aus Tokio im Sinn. Das Design des Kith-Hausbauers Snarkitecture ist natürlich erneut bis in das kleineste Detail perfekt. Auch in LA findet Ihr eine Kith-Treats-Ecke mit süßen Versuchungen und jede Menge Kith-Merchandising zusätzlich zu den üblichen Sneaker-Releases und Apparel-Marken. Der LA-Filiale haben wir bereits einen eigenen Store-Guide gewidmet.

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Juice (Arts District)

Los Angeles besitzt den ersten Juice-Store außerhalb Asiens. Das ist angesichts der Bedeutung der Stadt als Streetwear- und Fashion-Metropole natürlich keine Überraschung. Das Retail-Konzept von CLOT funktioniert auch in LA mit der für Juice/CLOT gewohnten Mischung aus Lifestyle, Streetwear und Fashion. Von den geliebten Be@rbricks über Kaws-Releases, Marken wie Fear of God und ACW bis hin zu den eigenen Releases bietet der Store eine schöne aber auch teure Auswahl. Sneakers spielen hier nur eine Nebenrolle, das sollte man wissen. Aber dafür gibt es schließlich genug andere Shops.

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Dover Street Market (Arts District)

Unsere Schwäche für das Konzept von Dover Street Market ist hinlänglich bekannt. Daran ändert sich auch in Los Angeles nichts. Der neu eröffnete LA-Shop im Arts District, der doch mehr Kunstgalerie und Concept Store ist, reiht sich nahtlos ein in unsere Begeisterung. DSM bieten ein ganz eigenes Einkaufserlebnis und selbst wenn wir mal nichts finden, was uns gefällt (kommt eigentlich nie vor), bereuen wir unseren Besuch nicht im Geringsten. Labels wie Noah und Undercover oder online ausverkaufte Nike-Releases sind weitere gute Gründe, um bei DSM vorbeizuschauen. Wer hier nicht aufpasst, ist ganz schnell eine Monatsmiete los. Also sagt später bloß nicht, wir hätten Euch nicht gewarnt! Da sich im LA-Store alles auf einer Ebene befindet (inklusive Café), spart man sich das nervige Treppenlaufen/Aufzug fahren.

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RSVP Gallery (Downtown)

Auch in der RSVP Gallery verschmelzen klassischer Retail Store und Kunstgalerie. Ursprünglich aus Chicago ist der LA-Außenposten dem gleichen exklusiven Mix aus Kunst, Streetwear und Fashion verpflichtet. Leider sind in beiden Städten keine Fotos erlaubt, schade. Dass man hier neben Brands wie Stone Island, Bape, Sacai und Human Made auch so ziemlich alles von Off-White bekommt, ist angesichts der Rolle von Virgil Abloh bei RSVP kein Wunder. Die Bedeutung des RSVP-Konzepts für die Branche geht ohnehin schon lange über das rein Wirtschaftliche hinaus. Hier werden Trends gesetzt oder zumindest ziemlich intelligent „weiterentwickelt“.

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RipnDip (Fairfax)

Auch wenn RipnDip seinerzeit in Florida gegründet wurde, so passt das Streetwear-Label doch perfekt zu Los Angeles. Inmitten des Hype-Zentrums auf der Fairfax Avenue befindet sich RipnDips Flagship-Store, der uns mit seinen vielen Details immer wieder zum Schmunzeln bringt. Das auch bei Skatern beliebte Label hat zudem echt geniale Gadgets und ironische Designs im Sortiment. Ihr sucht eine Tote Bag mit Bob Ross? Oder eine ganz besondere Urlaubspostkarte? Oder Socken mit Fuck-Off-Attitüde? Bei RipnDip werdet Ihr garantiert fündig! Während nebenan brav in der Schlange gewartet wird, kann man hier noch ganz entspannt einkaufen.

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Flight Club (Fairfax)

Wenn auch längst nicht so schick herausgeputzt wie in New York so bleiben Flight Club doch auch in LA eine echte Institution im Consignment-Geschäft. Das inzwischen unzählige Male kopierte Geschäftsmodell scheint noch immer bestens zu funktionieren, obwohl die meisten Besucher vermutlich nur Fotos von den teuren Hype-Releases machen. Aber auch deshalb kann man bei Flight Club immer mal wieder reinschauen und angesichts mancher Preise mit dem Kopf schütteln. Was nicht gerade sehr gefragt ist, wird zudem oft zu einem durchaus fairen Kurs angeboten. In LA gibt es darüber hinaus noch gefühlt Tausende Consignment-Adressen wie Cool Kicks, Solestage oder RIF. Zum Teil befinden sich diese wie Solestage sogar gleich nebenan.

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Stampd (La Brea)

Zu den Labels, bei denen wir noch das Gefühl haben, dass Preis und Qualität in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, gehören Stampd. Die Entwürfe von Chris Stamp überzeugen meist durch ihre Einfachheit, durchdachte Details und ihre Materialqualität. Stampd-Shirts fühlen sich zum Beispiel auf der Haut einfach gut an. Manches ist uns zwar selbst bei Stampd etwas zu wild oder überzogen, doch auch weil man hier noch in Ruhe shoppen kann, gehen wir an dem Laden auf der La Brea Avenue nur sehr selten vorbei. Ein besonderes Lob gibt es für das immer wirklich bemühte Store-Team. Davon können sich andere Möchtegern-Brands viel abschauen.

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Stüssy (La Brea)

Kaum ein Brand verbinden wir so sehr mit LA und Kalifornien wie Stüssy. Den meisten dürfte es nicht viel anders gehen. Stüssy stehen für kalifornische Streetwear-Kultur wie nur wenige andere Marken. Und bis heute sind viele der Designs und Klamotten einfach zeitlos. Vermutlich kommen Stüssy nie aus der Mode. Neben einem Shop-in-Shop bei DSM lohnt auch der Besuch des Flagship-Stores. Über das Sortiment gibt es nicht wirklich viel Neues zu berichten. Da bleiben sich Stüssy treu, was gut ist. Die besonderen Stüssy-Klamotten mit Los Angeles-Print sind zudem ein nettes und wirklich erschwingliches Souvenir.

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Blends (mehrere Locations)

In und um Los Angeles sind Blends ebenfalls eine feste Größe im Sneaker-Geschäft. Neben dem Store in Downtown finden sich im noblen Beverly Hills und im Larchmont Village weitere Blends-Filialen. Das Sortiment besteht aus praktisch allen aktuellen Releases, auch die meisten Collabs und limitierten Sneaker finden sich hier. Die Apparel-Auswahl ist eher überschaubar und konzentriert sich auf Marken wie CdG, Brain Dead und Carhartt WIP. „Understanding of Nothing“ lautet die Blends-Tagline. Das ist natürlich ironisch gemeint. In Wahrheit kennen sich die Jungs und Mädels ziemlich gut im „Game“ aus.

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Bodega (Downtown)

Wer den Bodega-Store in Los Angeles sucht, der begibt sich zumindest beim ersten Besuch auf eine kleine Schatzsuche. Versteckt in der hintersten Ecke des recht neuen Row-Einkaufszentrums in Downtown deutet bei der angegebenen Adresse von außen alles auf eine Lagerhalle für Obst und Gemüse (das war es früher auch einmal). Wer dann dort hineingeht, steht in einem großen, lichtdurchfluteten Sneaker- und Streetwear-Store. Dieses Prinzip des versteckten Eingangs kennt man ja bereits aus Bodegas Heimat Boston. Da uns das Store-Konzept so gut gefallen hat, haben wir Euch Bodega schon in einem eigenen Store-Guide vorgestellt. Bei unserem zweiten Besuch war das Apparel-Sortiment im Obergeschoss deutlich umfangreicher. Sport-Freaks finden dort nun auch eine Tischtennisplatte.

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Cool Kicks (Melrose)

Als Alternative zum übermächtigen Flight Club versuchen sich Cool Kicks interessant zu machen. Natürlich sind die angebotenen Sneaker in ihrer Auswahl und in ihrem Preis mit denen der Konkurrenz durchaus vergleichbar. Es gibt Unmengen an Yeezys, Off-White x Nike und viele Jordans. Das Übliche halt. Alle, die bereits von Flight Club genervt sind, müssen also Cool Kicks nicht unbedingt besuchen. Vergleichbar einer Lotterie versteckt sich inmitten dieses ganzen Hype-Wahnsinns aber auch mal ein Sneaker zu einem vernünftigen Preis. Leider handelte es sich dabei nie um ein Modell in unserer Größe. Man braucht also unbedingt etwas Glück. Am besten nimmt man sich vor, nichts zu kaufen. Dann wird man vielleicht fündig.

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Round Two & Round Two Vintage (Melrose)

Einer unserer Lieblings-Stores in LA sind zweifellos Round Two des allseits bekannten Sean Wotherspoon, wobei man hier zwischen dem klassischen Consignment-Store und dem Vintage-Store nebenan unterscheiden muss. Letzterer ist doch um einiges schöner und bietet neben Vintage-Sneakers auch eine große Auswahl an Krimskrams aus unserer Jugend. Auch die vielen 90er-Jahre-Shirts lassen unser Herz schneller schlagen. Insgesamt wartet hier auf jedes 90er-Jahre-Kind eine wunderschöne Zeitreise! Im „normalen“ RoundTwo geht es dagegen weitaus nüchterner zu. Hier ist das Sortiment durchaus mit anderen Consignment-Stores vergleichbar. Nur die Zahl der angebotenen Air Max 1/97 SW scheint doch etwas größer zu sein. Auf der anderen Straßenseite befindet sich schließlich Round Two Store Nr. 3, der einst als Galerie eröffnet wurde und in dem es heute vor allem Round Two-Merch zu kaufen gibt.

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Cactus Store (Echo Park)

Nach soviel Sneakers und Streetwear tut etwas Abwechslung richtig gut. Für den Sneaker-Detox empfehlen wir einen besuch im winzig kleinen Cactus Store in Echo Park. Der Name sagt schon alles. Hier gibt es Kakteen, von ganz klein bis ganz groß! Seltene, teure, ziemlich unscheinbare und ganz seltsame Exemplare. Aber selbst wenn man am Ende keinen grünen Freund mit nach Hause nimmt, haben Kakteen offenbar eine sehr beruhigende Wirkung auf uns. Oder sie machen einfach glücklich. Könnte auch sein. Der Cactus Store ist für uns jedenfalls einer der wunderbarsten Orte in ganz LA.

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Taschen Store (Beverly Hills)

Von Köln in die ganze Welt: So lässt sich in einem Satz die Geschichte des Taschen-Verlags beschreiben. Bekannt geworden mit provokanten Bildbänden, Coffee Table Books und limitierten Sondereditionen (zuletzt u.a. über Mickey Mouse, Stan Lee und David LaChapelle) sind die Bücher ein weltweiter Erfolg. Auch wir lieben die Taschen-Publikationen, die sich oft mit Popkultur, Kunst, Design, Reisen und Erotik beschäftigen. Für Sneakerheads gibt es das „Ultimate Sneaker Book“ des Sneaker Freaker Magazins. Das Auge liest hier jedenfalls immer mit. In Los Angeles findet sich im noblen Beverly Hills ein ziemlich stylisch eingerichteter Taschen-Store mit nahezu allen aktuellen und limitierten Releases.

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Mohawk General Store (Silver Lake)

Ein weiterer Ort für die schönen und zugegeben manchmal etwas überflüssigen Dinge des Lebens. Der Mohawk General Store ist ein Concept Store wie er sicher auch in Berlin oder New York funktionieren würde. In LA findet man ihn im schönen Silver Lake, unserem Lieblingsviertel. Neben einer feinen Auswahl an nicht ganz preiswerter Designer-Mode für Männer und Frauen (Maison Margiela, Dries Van Noten, Jil Sander, Issey Miyake, Universal Works, John Elliott) gibt es auch jede Menge Home Goods, Accessoires und Designer-Chic – das meiste davon stammt von kleinen, unabhängigen Labels aus den USA, Asien und Europa. Das Shopping-Erlebnis hier ist gefühlt Lichtjahre entfernt von der Hektik einer amerikanischen Shopping-Mall.

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Sneakersnstuff (Venice)

Ein prominenter Neuzugang für LAs Sneakerszene sind Sneakersnstuff. Nachdem die Schweden bereits in New York eine erste Filiale auf der anderen Seite des Atlantiks eröffnet haben, zog es sie nun an die Westküste. Im etwas heruntergerockten Venice Beach direkt am Strand ist der türkisblaue Store kaum zu übersehen. Neben vielen tollen Details im Store-Design, welche die Lage am Muscle Beach aufgreifen, besitzt der SNS-Shop auch eine Souvenir-Abteilung. Ein kluger Schachzug angesichts der vielen Touristen, die Tag für Tag am Laden vorbeilaufen und die vielleicht gar nicht wissen, wer SNS überhaupt sind. Das Sortiment unterschiedet sich hingegen nicht von dem anderer Sneaker-Shops – wie sollte es auch? Alle großen Brands sind hier zu finden. Für die besonders heißen Releases muss man sich vorher online auf der SNS-Seite beim jeweiligen Raffle eintragen und kann dann mit etwas Glück den Schuh später instore kaufen. „Viel Erfolg“ muss man Erik und Peter für ihr neues „Baby“ wohl kaum wünschen. Das wird ein Selbstläufer!

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Wild Style (Melrose)

Zwischen Fairfax und La Brea sind die meisten Streetwear-/Sneaker-/Streetfashion-Stores zu Hause so auch Wild Style, die Labels wie Cav Empt, Rokit, Pleasures, 424, Nana-Nana, Maharishi und Y-3 im Sortiment führen. Das ist durch die Bank recht hochpreisig und geht schon deutlich in die Fashion-Ecke (so genau lassen sich Streetwear und Fashion ohnehin nicht mehr unterscheiden). Hierzu passen auch Kollektionen von Raf Simons und Philipp Lim. Neben besonderen adidas-Releases werden auch alle Yeezys-Fans bei Wild Style fündig.

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Opening Ceremony (West Hollywood)

Ein Beleg für die Fusion von Fashion und Streetwear sind sicherlich auch Opening Ceremony. Das Mode-Label aus New York ist in LA mit einem recht verwinkelten Concept Store vertreten, in dem neben den eigenen Kollektionen auch zahlreiche andere Labels wie Carne Bollente und Helmut Lang zu finden sind. Die Sneaker-Ecke ist dagegen eher überschaubar und nicht wirklich erwähnenswert. Die heimlichen Stars bei Opening Ceremony sind ohnehin die extravaganten Verkäufer, die allenfalls noch von der DSM-Crew übertroffen werden. Auch hier sollte man besser nicht ohne das entsprechende Budget den Store betreten. Oder man schaut erst am letzten Urlaubstag vorbei, wenn man weiß, was die Kreditkarte noch hergibt.

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Poketo (Little Tokyo/Downtown/Koreatown/Culver City)

Solche Orte lieben wir. Poketo sind das Musterbeispiel für einen Store, der all die wunderschönen Dinge des Lebens zusammenträgt. Hochwertige und meist auch nachhaltige Designer-Accessoires für das eigene Zuhause, zum Verschenken und einfach nur zum Ansehen bietet dieser Lifestyle-Concept Store, von dem es in Los Angeles inzwischen mehrere Filialen (darunter eine im The Line-Hotel) gibt. Wir schauen hier immer gerne vorbei und werden dabei eigentlich immer fündig. Es gibt Kalender, in Leder eingebundene Notebooks, Pflanzen, Duftkerzen, Schmuck oder auch ganz besondere Postkarten. Das umfangreiche Sortiment reicht von Blumenvasen über Lampen bis hin zu Geschirr und Kinderspielzeug. Regelmäßig finden in den stilvoll eingerichteten Poketo-Stores auch Workshops und Kunst-Events statt.

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Bait (Melrose)

Es ist zugegeben eher eine Chronistenpflicht, dass wir Bait in diesem Store Guide auflisten. Der Sneaker-Retailer ist schließlich in einem Dutzend US-Städte zu finden und fast schon eine Kette mit einem doch überall fast identischen Sortiment. Der Store auf der Melrose Avenue liegt recht zentral und bekommt die meisten limitierten Releases. Diese werden dann aber normalerweise über Instore-Raffles oder mittels klassischem Campout (First Come, First Served) vergeben. Man sollte hier also besser nichts Spektakuläres erwarten.

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The Last Bookstore (Downtown)

Der Name ist sicherlich nicht frei von Ironie gewählt. Denn natürlich ist The Last Bookstore nicht der Letzte seiner Art. In Zeiten eines übermächtigen Online-Konkurrenten freut es uns aber dennoch, dass auch ein solcher Ort weiterhin existiert. Denn das hier ist kein normaler Buchladen. Mit seiner riesigen Auswahl, den ruhigen Leseecken und einer Reihe besonderer Features (lasst Euch überraschen) gehört The Last Bookstore fast schon zum Kulturprogramm von Los Angeles. Wir würden daher selbst Nicht-Bücherfans einen Besuch empfehlen.

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Sumi’s (Los Feliz)

Zu den eher versteckten Shops zählen Sumi’s in Los Feliz. Hier findet man die Entwürfe junger Designer aus Los Angeles und der Umgebung. Es gibt Schmuck, Home Accessoires, Taschen (aus Leder bis hin zu klassischen Tote Bags) und Kinderspielsachen. Auch wer nur ein kleines Geschenk sucht, ist bei Sumi’s richtig. Die Poster und Postkarten sind besonders originell. Wer sich fragt, was auf dem ersten Bild zu sehen ist, so glauben wir zumindest, dass es sich um Handpuppen handelte. So ganz sicher sind wir uns aber nicht!

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Es ist ein Klischee, dass über LA immer die Sonne scheint. Aber es stimmt. Genauso wie das der ziemlich entspannten Leute an der Westcoast. Ganz besonders trifft letzteres auf das Team von Round Two Hollywood zu. Auf der Melrose Avenue in Fairfax befinden sich die insgesamt drei Shops von Round Two praktisch Tür an Tür. Gemeint sind der Consignment Store, der Vintage Shop sowie die nur auf Termin geöffnete Gallery. Alle drei Round Two-Stores gehören den Freunden Sean Wotherspoon, Chris Russow und Luke Fracher. Was einst als Webseite für Vintage-Klamotten und Sneakers begann, ist heute fast schon ein kleines Streetwear-Imperium. Vielleicht wäre der Begriff Streetwear-Kollektiv besser, schließlich klingt „Imperium“ nach einem großen, anonymen Konzern und Round Two ist eigentlich das genaue Gegenteil davon. Hier arbeiten vielmehr Sneakerheads und Vintage-Liebhaber, deren Herz spürbar für das schlägt was sie tun.

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Beginnen wir unseren kleinen Round Two-Rundgang im Vintage-Shop. Obwohl Wotherspoon Jahrgang 1990 ist und somit die 1980er nicht selbst erlebt hat, so scheint er sich doch auch diesem Jahrzehnt auf besondere Weise verbunden zu fühlen. Zumindest entdeckten wir viele Fundstücke und Devotionalien aus jener Zeit wie den Apple-Klappstuhl oder echte Vintage-Schmuckstücke von Nike. Daneben leben auch die mode- und musikmäßig durchaus gewagten 90er bei Round Two Vintage weiter. Fast könnte man sagen, dass Sean und seine Kumpels ihnen hier ein zweites Zuhause eingerichtet haben. Legendäre Brands wie British Knights, Polo und Guess gehören zum festen Inventar des Shops. Gleiches gilt für andere Fundstücke aus der damaligen Popkultur. Fan-Shirts der Backstreet Boys hängen hier wie selbstverständlich neben Rambo- und Freddy Krüger-Andenken.

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In jeder Ecke gibt es etwas zu bestaunen, was uns sofort zurück in die 90er katapultiert. Seien es Beavis and Butthead, Filmposter von Boyz n the Hood oder auch die vielen Band-Klamotten von Nirvana, Metallica oder 2 Pac. Neben ihrer Begeisterung für Sneakers und Streetwear leben die Round Two-Jungs (wir nennen sie einfach so auch wenn sie schon lange keine Teenager mehr sind) ihre große Leidenschaft für B-Movies und andere „Schmuddelecken“ der amerikanischen Subkultur aus. Rob Zombie und John Waters würden sich hier sofort wie Zuhause fühlen. Auch Sportarten wie Baseball und Basketball – beides amerikanische Kulturgüter – spielen bei Round Two natürlich eine besondere Rolle. Es ist nur ein kleines Detail, aber die Idee, alte Baseball-Sammelkarten zu Pricetags umzufunktionieren, hatte es uns ganz besonders angetan. Bei unserem zweiten Besuch haben wir dann noch ein altes Paar Prestos zu einem fast unschlagbaren Preis entdeckt.

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Aus der herrlich nostalgischen Zeitmaschine des Vintage Shops sind es lediglich wenige Meter bis zum Hypeshit der Gegenwart. Willkommen in der anderen Round Two-Realität! Der deutlich größere der beiden Consignment-Stores erfreut alle Hypekids und Supreme-Jünger. Und davon gibt es bekanntlich mehr als genug. Es geht hier doch deutlich lebhafter zu als im herrlich verträumten Vintage-Store. Und selbst wenn die Kundenzahl höher ist und viele sicher nur für ein Foto der teuren Botten vorbeischauen, bleibt der besondere Geist der Round Two-Familie immer spürbar. Man könnte Round Two auch als den etwas anderen Consignment-Store beschreiben. Sean und seine Crew beweisen, dass sich Geschäftliches und ein inzwischen recht seltener Community-Gedanke nicht ausschließen müssen. Obwohl Flight Club und Round Two in Teilen ein recht ähnliches Business betreiben, so könnten beide Shops gefühlt doch kaum weiter voneinander entfernt sein.

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Wer will, kann sich bei Round Two problemlos einmal von Kopf bis Fuß in Yeezys/Supreme/Bape einkleiden – das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Zu den Preisen lässt sich sagen, dass diese durchaus stark variieren. Wie man auch Round Twos Instagram-Account entnehmen kann, wo die täglichen Neuzugänge vorgestellt werden, sind manchmal bei den Sneakers echte Schnapper darunter. Wir haben dort zum Beispiel den blau-grauen Supreme AM98 fast zum damaligen Retailkurs erwischt. Etwas Glück gehört natürlich auch dazu. Aber solange diese „Jagd“ nach einem begehrten Paar nicht in Stress ausartet, ist dagegen nichts einzuwenden. Trotz einiger begehrter adidas-Collabos und erwähnter Yeezys bleiben Nike und Jordan mit klarem Abstand die Könige im Round Two-Universum. Das liegt an Seans eigener Geschichte, immerhin ist er genau mit diesen Brands aufgewachsen (auch seine Vorliebe zu Guess erklärt sich so). Ebenso deutlich ist die Begeisterung für Basketball und Michael Jordan.

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Von der Decke hängen ein Tommy Hilfiger-Zeppelin und die in roter Farbe eingetauchten Jordans. Genau diese Details sind es, die aus Round Two mehr als nur einen nüchternen, unpersönlichen Consignment-Marktplatz machen. Komplettiert wird das Round Two-Hauptquartier auf der Melrose Avenue von der exklusiven Gallery auf der anderen Straßenseite. Diese ist nur nach vorheriger Anmeldung geöffnet. Sean hat durch diese Räume auch schon Travis Scott oder ASAP Rocky geführt. Überhaupt sind Round Two bei den Promis überaus beliebt. Dass man sich aber dennoch weder abgehoben noch überheblich gibt, macht das alles nur noch sympathischer. Von solchen Stores mit einer echten Seele können wir einfach nicht genug bekommen. Und mit seinem im Voting siegreichen Air Max-Design zum Air Max Day 2018 hat sich Sean selbst das schönste Geschenk gemacht.

Den YouTubeKanal von Round Two findet Ihr hier.

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Barcelona ist mit Sicherheit eine der schönsten Städte Europas und immer eine Reise wert. Nach drei Jahren waren wir wieder einmal in der katalanischen Metropole. Der Anlass hierfür war eine Einladung zum Pre-Opening des neuen Stores von Sivasdescalzo. Ursprünglich kommt das Team aus Madrid, wo zugleich ihr erster Store aufmachte. Es folgte Barcelona. Dabei war der erste Barcelona-Store, den wir damals auch besuchten, ziemlich klein und unscheinbar. Von der neuen Location unweit des Tetuan-Platzes in der Calle Bailén (Nr. 18) kann man beides wahrlich nicht behaupten.

SVD Pre-OpeningSVD Pre-Opening SVD Pre-Opening Vermutlich hat man sich auch das Sivasdescalzo gewünscht, dass die Vorbereitungen und Bauarbeiten bis zur „richtigen“ Eröffnung schon etwas weiter gewesen wären. Denn David, der Marketing-Chef bei Sivasdescalzo, führte die Presse vor der anschließenden Party noch durch eine richtige Baustelle. Zwar waren schon einige Sneaker ausgestellt, das Feintuning – wozu später auch das ausgefeilte Lichtdesign und große Touch-Displays gehören werden – stand aber bei unserem Rundgang noch aus. Zum Glück bekam man dennoch schon einen ganz guten Eindruck von den durchaus beeindruckenden Dimensionen (über 500qm verteilt auf zwei Etagen) und dem innovativen Store-Konzept, für dessen Architektur der Spanier Antoni Pallejà verantwortlich ist. Inspiriert wurde er vom Industriedesign des frühen 20. Jahrhunderts sowie von klaren geometrischen Formen und offenen Räumen.

SVD Pre-Opening SVD Pre-OpeningDa fallen einem zunächst die beiden Eingänge aus, wovon der rechte den Kunden gleich vor einen Touchscreen führt, auf dem ihm die neuesten, zu ihm passenden Produkte angezeigt werden. Dazu wird auch sein Profil über Kameras auf das Display projiziert. Dieser Eingang soll zudem zu den besonders Produktpräsentationen führen. Eingang Nr. 2 bringt den Kunden gleich zu einer von mehreren, großen Sneakerwalls und dahinter in den wirklich großzügigen Hauptraum des Stores mit einer großen Videoleinwand. Dort wo beim Pre-Opening später Star-DJ Tiga auflegte, sollen später einmal Sitzmöglichkeiten installiert werden. Genau solche Ideen würden wir uns bei der Weiterentwicklung im Retail-Segment öfters wünschen (oder solche Konzepte wie das von The Park-ing in Tokio).

SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-OpeningDas ganze Store-Design wirkt durchdacht, stylisch und recht minimalistisch (aber nicht kühl oder seelenlos). Das gilt vor allem für die untere, zweite Ebene, die sich hauptsächlich den Premium-Modellen und Fashion-Themen widmen wird. Hier findet man dann Releases von Rick Owens, Raf Simons, NikeLab und natürlich von Kanye West. Der neue Yeezy Boost 750 war leider nur ein Ausstellungsexemplar. Gleichzeitig wird es hier aber auch eine Lounge-Ecke und eine Café-Bar geben und – wer es lieber sportlich mag – eine Tischtennisplatte, die einmal Pallejà als Schreibtisch diente. Der Ansatz eines multifunktionalen Konzeptstores ist gleich erkennbar. In Zukunft will Sivasdescalzo die Räumlichkeiten auch für Produktpräsentation und Fashion-Shows nutzen.

SVD Pre-OpeningVerbunden sind beide Ebenen über eine große Glasfront zur Innenseite, umfasst von dunklem, aus Indien importierten Marmor. Durch das einfallende Tageslicht wirkt der Laden innen heller als gedacht. Wir können uns schon jetzt vorstellen, dass man sich in diesem Store durchaus länger aufhalten wird passend zur Intention als neuer Treffpunkt von Barcelonas Sneakerszene.

Mit Le Coq sportif haben Sivasdescalzo zuletzt ihre erste Sneaker-Collabo herausgebracht. Angesichts des neuen Flagschiffs, das in seinen Dimensionen die Madrider Dependance angeblich locker hinter sich lassen soll, dürften Projekte mit anderen Brands nur eine Frage der Zeit sein. David machte auf uns zumindest den Eindruck, dass man auch in dieser Hinsicht von Sivasdescalzo noch so manches in den nächsten Monaten erwarten darf. Wir sind gespannt!

SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening „Sivasdescalzo“ bedeutet auf deutsch so viel wie „Wenn Du barfuss wärst“. Zumindest ist das wohl die beste Art, wie man es übersetzen könnte. Die Kurzform Sivas, wie auch wir gerne benutzt haben, ergibt hingegen gar keinen Sinn. Aus diesem Grund und weil die Aussprache für Nicht-Spanier durchaus schwierig ist, tritt man fortan unter der Abkürzung „SVD“ auf. Der neue Name wurde dann zu Beginn des Abends auch feierlich enthüllt. Wie wir erfahren haben, plant man bei SVD die Eröffnung weiterer Stores in anderen europäischen Ländern. Ein Ziel der Expansion dürfte Deutschland sein. Dafür spricht auch, dass gleich mehrere deutsche Blogger und Influencer zum Pre-Opening vor Ort waren.

Der Ehrgeiz der SVD-Crew ist schon bemerkenswert. Für die Präsentation des neuen Barcelona-Stores scheute man weder Kosten noch Mühen. Schade war lediglich, dass manche der spannenden Features noch nicht fertig waren und zu Beginn vieles noch eher an eine Baustelle erinnerte. Die Leidenschaft, mit der man bei SVD die Neueröffnung angepackt hat, lässt uns Barcelona aber mit einem guten Gefühl verlassen. Schon heute verfügt man bei allen wichtigen Brands über Top-Accounts. In der spanischen Sneakerszene scheint das SVD-Team zudem extrem gut vernetzt zu sein. Die Messlatte auch für andere Stores liegt damit jedenfalls ein ganzes Stück höher.

Wir werden Euch natürlich über die offizielle Eröffnung auf dem Laufenden halten. Dann gibt es für alle Turnschuhverrückten einen Grund mehr, das schöne Barcelona zu besuchen.

E. & M.SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening IMG_6409 SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening SVD Pre-Opening

Miami GuideEs ist schon etwas her, als wir in Miami waren und uns dort natürlich auch die für Sneakerheads interessanten Spots angesehen haben. Aber getreu der Devise „Besser spät als nie“ möchten wir nun mit Euch einen kleinen Rundgang durch die Heimatstadt von LeBron James und Pitbull (haha) machen.

Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami GuideLos geht’s in Miami Beach. Dort war auch unser kleines, über Airbnb gebuchtes Apartment. Als Ausgangspunkt um die Stadt zu erkunden – vieles spielt sich ganz einfach in Miami Beach ab – war das sicher ideal. Nur wenige Gehminuten entfernt auf der Washington Avenue befindet sich einer von gleich mehreren „Soles“-Stores in Miami und Umgebung. Als bodenständigen Sneaker-Shop könnte man diesen am besten beschreiben. Viel Basketball-Zeug – auch Klamotten, Caps –, eine breite Auswahl an den neuesten Lifestyle-Runnern und eine kleine Ahnengalerie berühmter Kunden sind dessen wesentliche Merkmale. Hier holte ich mir meinen schwarzen Lunarfly 306, der auch bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit angenehm leicht zu tragen war. Vor allem bei Jordan-Releases veranstaltet Soles regelmäßig Raffles, bei denen nur die glücklichen Gewinner eines Tickets den Schuh erhalten.

Praktisch um die Ecke befindet sich mit „1973 by Mr. R“ ein auf den ersten Blick unscheinbares Sportgeschäft mit einem Sneakerangebot, das neben einigen Lifestyle-Modellen auch viel Performance- und echtes Running-Equipment anbietet. Wir entdeckten hier beispielsweise ältere Pump Furys. Der Laden ist in Miami eine echte Institution. Weil die Mieten auf der Lincoln Road Mall immer teurer worden, entschied man sich zum Umzug in die Nähe des Ocean Drive. Seit über 40 Jahren ist man inzwischen Sports- und Sneakergeschäft tätig. Und manche der Mitarbeiter sind echte Unikate!Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami Guide

Direkt gegenüber liegt „ATC“ (1601 Washington Ave). Das steht für „Air Traffic Control“, was zugleich das Thema des Consignment-Shops widerspiegelt. Alles sieht hier aus wie am Flughafen – Gepäckband, auf dem die Sneaker hereingefahren werden inklusive. Die Preise waren allerdings eher unverschämt und auch die Auswahl dieses „Mini-Flightclubs“ recht übersichtlich. Wenn man schon mal in de Gegend ist, kann man sicher mal reinschauen. Ansonsten sollte man besser nicht allzu große Erwartungen haben.Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami Guide

In einer knappen halben Stunden von Miami Beach aus kommt man mit dem Mietwagen oder dem Bus zur Aventura Mall, einem Shopping Center zwischen Miami und Fort Lauderdale. Dort gibt es gleich zwei interessante Sneaker-Boutiquen. Im ersten Obergeschoss findet Ihr „Uptown“, die zwar sehr Nike-lastig sind, daneben aber auch einige adidas- und Asics-Sachen im Angebot hatten. Auch für New Balance „Made in USA“-Releases und Jeremy Scott-Kreationen ist der durchaus stylische Store eine gute Anlaufstelle. Eine Etage tiefer hat „Unknwn“, der 2011 eröffnete Laden von LeBron James, seinen Platz. Der Shop führt neben einer feinen Sneaker-Auswahl mit Quickstrikes und limitierten Releases auch Fashion-Labels wie A.P.C. und Comme des Garcons. Das ganze Konzept samt Tablet-Wand zielt mehr auf den typischen Hypebeast-Leser. Darüber hinaus darf man einige LeBron-Stücke bestaunen. Ist alles nett anzusehen, gekauft haben wir dort aber nichts.Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami Guide

Miami Guide Miami Guide IMG_8839 Miami Guide Miami Guide Miami GuideWeiter geht es nach Downtown Miami, wo die Foot Soldiers (oder FTSLDRS) zu finden sind. Hier kamen wir gleich ins Gespräch über die Sneakerszene in Miami, das Bloggen und den Sneaker-Hype. Der Shop ist vor allem für seine Klamotten bekannt, die gerne mit befreundeten „Schauspielerinnen“ wie Abella Anderson bedruckt sind. „Miami hates you“ ist die sympathische Tagline der Fußsoldaten. Die Auswahl an Sneakern, die mehr in den Skatebereich geht, ist hingegen übersichtlich.Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami GuideMiami Guide

Geht man die 1st Avenue weiter hinunter (Hausnr. 244) landet man früher oder später an der von außen eher unscheinbaren „Shoe Gallery“. Hinter der undurchsichtigen Eingangstür versteckt sich jedoch ein ziemlich großer und gut sortierter Sneaker- und Klamottenladen, der bei unserem Besuch sogar noch so manche, andernorts längst ausverkaufte Collabo wie den Nice Kicks x New Balance „Grand Anse“ oder den Bodega Insta Pump Fury auf Lager hatte. Hier lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen. Der kleine „Walk of Fame“ am Eingang ist ein weiteres, nettes Detail. Von den Jungs kommt am nächsten Wochenende auch eine eigene Pump Fury-Collabo heraus. Der Story hinter ihrem Design ist wirklich originell und passt zu Miami (Strand+Pool+Luftmatratze).Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami Guide

Etwas außerhalb von Miami liegt „Solefly“ (8099 S Dixie Highway) zwischen „Dunkin’ Donuts“ und „Subway“ (kein Scherz, siehe Beweisfoto). Hier haben wir uns wirklich gefragt, ob man an diesem Ort einen Sneakerstore vermuten würde. Auch wir wären fast dran vorbeigefahren. Insofern wundert es nicht, dass wir bei unserem Besuch die einzigen Kunden waren. Interessant ist der Shop weniger für sein solides Sneaker-Sortiment – gibt es so auch woanders – sondern eher für die Auswahl an Edel-Joggerpants unterschiedlicher Marken.Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami Guide Miami Guide

Zum Schluss gibt es noch zwei Tipps für Schnäppchenjäger. Wenn Ihr auf dem Weg in die Keys oder Everglades seid, solltet Ihr unbedingt im „Florida Keys Outlet Center“ (250 E Palm Drive) vorbeischauen. Vor allem der Nike Factory Store lockt mit unschlagbaren Deals. Da werden auf 50 Dollar Free Flyknits auch schon mal 20% Rabatt gewährt. Das Angebot an Sneakern wechselt täglich, oftmals sogar von Stunde zu Stunde. So werden leere Boxen gleich mit neuer Ware aufgefüllt. Da ist es natürlich teilweise Glückssache, ob man in seiner Größe das Passende entdeckt. Wir haben hier jeweils bei einem Free Flyknit für umgerechnet 30 Euro (!) zugeschlagen.Miami Guide Miami Guide

Gleich mehre Nummern größer ist das berühmte „Sawgrass Mills Outlet“ (12801 W Sunrise Blvd) 5 km westlich von Fort Lauderdale. Hier finden sich neben Nike auch viele andere Sportswear- und Fashionbrands (J.Crew Factory Store, Cole Haan, adidas, Asics). Aus Zeitgründen haben wir es leider (oder zum Glück?) nicht geschafft dort hinzufahren. Wird dann beim nächsten Miami-Trip nachgeholt. Wem nicht so die Lust nach Outlet steht, wird vielleicht im Y-3 Store (1115 Lincoln Road) auf Miami Beaches Einkaufsmeile Lincoln Road fündig. Hier kann man seine Dollars durchaus etwas schneller ausgeben.

Damit endet unsere Tour durch Miamis Sneaker Hotspots. Eine Reise lohnt sich in jedem Fall, nicht nur wegen der vielen Stores und Boutiquen. Wer so richtig gut Essen gehen möchte, dem können wir das Yardbird (1600 Lennox Avenue) empfehlen. Am besten sollte man hier schon vorab einen Tisch reservieren. Die Chicken-Spezialitäten und Burger-Köstlichkeiten schlagen so ziemlich alles. Nicht nur zur Happy Hour zwischen 18 und 20 Uhr lockt die benachbarte Haven-Lounge (Lincoln Road Mall) mit besten Cocktails, Edel-Snacks, Seafood, Sashimi und – natürlich – Burgern. Life’s good!

E. & M.