Made in UK Tag

Wir kommen so langsam auch in ein Alter, wo es schwer fällt, alle Kerzen auf der Geburtstagstorte zu platzieren. Über Details und Einzelheiten wollen wir an dieser Stelle besser nicht sprechen. Und selbst wenn wir uns einbilden, dass wir uns noch ganz gut gehalten haben, so merkt man beim Blick in den Spiegel, dass die Zeit nicht spurlos an einem vorübergeht. Damit wollen wir es auch belassen, schließlich soll es hier um Sneaker gehen. Ganz und gar zeitlos sind viele Modelle von New Balance. Während in diesen Tagen der NB 990 als „Vater“ aller Dadshoes allgegenwärtig ist und von 20-jährigen Influencern gefeiert wird – wir verkneifen uns dazu besser einen Kommentar – sollte ein anderer Klassiker keinesfalls vergessen werden. Die Rede ist vom New Balance 1500!

New Balance 1500 WWN New Balance 1500 WWN

Das Modell bringt es immerhin bereits auf ein gutes Vierteljahrhundert. In dieser Zeit haben sich andere Sneaker immer wieder verändert, angepasst an neue Trends und Technologien. Nicht so der NB 1500. Hier sah New Balance zum Glück von überambitionierten Design-Experimenten ab. Ein Upgrade war auch überhaupt nicht nötig. Die bewährte Encap-Midsole sorgt schließlich auch heute noch für ein nahezu optimales Laufgefühl, wobei ich zugeben muss, dass ich tatsächlich noch in einem Paar 1500er gelaufen bin. Wie so viele andere New Balance-Silhouetten ist der 1500 für mich vielmehr ein erwachsener Lifestyle-Sneaker, der mit britischem Understatement und meist eher zurückhaltenden Colorways nahezu jedes Outfit komplettiert. Und zum Flexen auf Instagram wurde er glücklicherweise auch noch nicht missbraucht. Ich hoffe mal, dass sich daran auch in der Zukunft nichts ändert.

Über den Einfluss der Marke auf bestimmte (Sub-)Kulturen ließe sich darüber hinaus ganze Bücher füllen. New Balance haben das, was andere Brands so gerne hätten: Geschichte, Stil und ein tiefes Verständnis für das Wesentliche. Bei dem im nordenglischen Flimby gefertigten 1500 finden sich all diese Elemente in ihrer besten Form. Der hier abgebildete New Balance 1500 WWN ist nun seit kurzem bei ausgewählten Sneaker Stores wie asphaltgold und BSTN erhältlich. Das helle Leder erweist sich ebenso wie das Mesh leider als Schmutzmagnet. Hier helfen dann aber die bekannten Sneaker Cleaner (genauso gut sind ein Schwamm oder eine nicht allzu harte Bürste und etwas lauwarmes Wasser). Der 1500 WWN präsentiert sich gerade im blitzsauberen Zustand als echte Schönheit, zu dem man durchaus auch im Jahr 2019 Pinroll tragen darf. Die Jüngeren können an dieser Stelle googeln, was damit gemeint sein könnte. Ich freue mich in der Zwischenzeit auf weitere großartige 1500-Releases in den nächsten Monaten. New Balance zeigen jedem echten Sneaker-Liebhaber, dass aus Großbritannien noch immer Gutes kommt. Daran ändert sogar dieser verdammte Brexit nichts.

Hinweis: Der Schuh wurde uns freundlicherweise von New Balance zur Verfügung gestellt. Ein großes Danke an das Suderman, wo die Fotos entstanden sind. Wenn Ihr in Köln Lust auf gute Drinks habt, schaut unbedingt hier mal vorbei!

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Beständigkeit und Verlässlichkeit sind Dinge, die ich an New Balance besonders schätze. Andere Marken mögen New Balance in der Frequenz ihrer Releases längst weit überholt haben – was man durchaus auch kritisch sehen kann – oder das Designrad um einiges radikaler drehen, dafür stehen die „Made in UK“– und „Made in USA“-Modelle für qualitativ verlässliches Turnschuhhandwerk verpackt in viele zeitlose Silhouetten, von denen nicht wenige selbst echte Klassiker sind (mit diesem Ausdruck soll man ja sparsam umgehen). Den Klassikerstatus hat sich vor allem der 1500 seit seinem Debüt vor einem Vierteljahrhundert längst verdient. Über Collabs wie den legendären „Black Beard“ von Crooked Tongues, die alten Solebox-Entwürfe von Hikmet oder auch unzählige solide General Releases gewann das Modell eine große und bis heute recht treue Fangemeinde. Ich ärgere mich noch heute, dass ich damals meinen SNS aus dem RGB-Pack viel zu günstig verkauft habe.

NB1500 HKT-14 Doch bevor das hier zu einem typischen Nörgel-Beitrag eines Ü30-Sneakerheads wird – früher war eben nicht alles besser –, versuche ich mich an den eigentlichen Anlass dieses Posts zu erinnern. Und den halte ich jetzt in meinen Händen. Es ist der New Balance MH1500KT, dessen etwas sperriger Name schon auf den ersten Blick mit der bekannten 1500er-Silhouette für New Balance-Verhältnisse radikal bricht. Dabei handelt es sich eigentlich nur um eine durchaus kluge „Erweiterung“ und das wortwörtlich. Als Mid Top versucht sich der 1500 optisch wie funktional an einem Kompromiss zwischen Turnschuh und Winterboot, den auch andere Brands für ihre Modelle entdeckt haben. Bei Nike sollen unter anderem der Air Max 90 Ultra Mid und der Special Field AF1 diese Lücke schließen, adidas brachte zuletzt den NMD XR1 in einer winterfesten Mid-Top-Variante auf den Markt. Die Liste ließe sich fortsetzen. Offenbar ist die Nachfrage nach einem solchen Hybrid-Design groß. Als passionierter Sneakerhead will man demzufolge auch bei Kälte und Schnee nicht gleich zu einem hässlichen Winterschuh wechseln.

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Meine ersten Erfahrungen mit dem MH1500KT und dem Kölner Winter waren bislang recht positiv. Die erkennbar verstärkte und daher recht strapazierfähige Mudguard lässt nicht jeden Matsch und jedes Wasser gleich bis zu den Füßen durch. Gleiches gilt für den Bereich der Toebox. Auch rund um die Ferse findet sich das verstärkte, synthetische Obermaterial, das sich in der Hand zunächst etwas hart anfühlt. Beim Tragen spürt man davon aber glücklicherweise nichts, was auch der Polsterung unterhalb der Knöchel zu verdanken ist. Hier zeigt sich zudem ein wesentlicher Vorteil des Mid Top gegenüber der klassischen Ausführung. Für ausreichend Stabilität und Halt ist bei diesem 1500 also gesorgt. Allerdings wurde bei der schicken Gum-Sohle auf eine spezielle Trail-Ausführung verzichtet. Als Winter-Sneaker für die Stadt dürfte das aber ohnehin keine so entscheidende Rolle spielen. Da kommt es doch eher auf Komfort und Style an.

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Diesen und noch einen farblich komplementären Colorway findet Ihr bei unseren Freunden von Afew und 43einhalb. Das gezeigte Modell wurde uns von New Balance zur Verfügung gestellt. Auch das wollen wir nicht unerwähnt lassen.

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Als Blog hat man natürlich zunächst die neuen Releases, Collabos und Modelle im Blick. So sehr das viele sicher interessiert, es kommt dadurch auch zu einer gewissen Gleichheit. Nicht wenige News und Posts ähneln sich – es geht schließlich um die gleichen Schuhe –, und noch mehr wiederholen sich von Seite zu Seite. Nachdem wir schon in unregelmäßigen Abständen in der „Classics on Feet“-Serie alte Schätze vor die Kamera geholt haben (Fortsetzung folgt versprochen), wollen wir mit dieser Rubrik vor allem auf Releases schauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen mehr oder weniger übersehen wurden.

Den Anfang macht eine Collabo zwischen Starcow aus Paris und New Balance – genauer New Balance UK. Im Herbst 2014 erschien ihr 1500-Duo, von dem wir hier den blaugrauen Colorway einmal näher vorstellen wollen. Sowohl dieser als auch sein olivgrüner Begleiter wurden in der berühmten Flimby-Fabrik von New Balance hergestellt. Und beide Modelle landeten damals wenig beachtet im Sale. Ähnlich übersehen wurden damals auch die von mir so geliebten Norse Projects NB 1500 „Danish Weather“ (suche den grauen übrigens noch mal in einer US9,5). Dass der Sale-Malus wenig über die Qualität eines Schuhs aussagt, zeigen diese Beispiele. Inzwischen ist der Output an wöchentlichen Releases derart hoch, dass eine solche Entwicklung eigentlich zu erwarten gewesen ist.

Der blaugraue 1500 besitzt zwar die durchaus umstrittene Toebox der meisten neueren „Made in UK“-Releases, am Fuß macht der Starcow x NB dann aber einen ziemlich guten Eindruck. Dazu gefällt mir ganz einfach der Colorway, der sich typisch New Balance eher zurücknimmt und lediglich mit einigen orangenen Akzenten aufwartet. Ansonsten ist hier weniger eindeutig mehr. Auf ein sichtbares Branding wurde folglich ebenfalls verzichtet. Nur die mit einem Digital Camo-Muster bedruckten Innensohlen verweisen auf den Collabo-Partner aus Paris. An der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren. Der Mix aus Mesh und Suede gehört auch bei New Balance praktisch zur bewährten Grundausstattung. Eine schwarze Midsole und dunkelgraue Laces runden den einfachen und zugleich zeitlosen Look dieses Flimby-Originals ab.

Ich würde mir wünschen, dass Starcow und New Balance ihre Zusammenarbeit fortsetzen. Vielleicht könnte ein neues Projekt auch die Aufmerksamkeit auf die alten Releases lenken. Sie hätten es verdient.

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Den Release der ersten TGWO-Collabo konnten wir als Kölner natürlich nicht auslassen. Noch mehr freut es uns aber, wie viel Resonanz das „Autobahn“-Pack überall ausgelöst hat. Dass sich die Schuhe so schnell verkauften, ist aber nicht allein der Limitierung zu verdanken. Denn beide 577er „Made in England“ sind vollauf gelungen und jeder für sich ein Qualitätsprodukt. Natürlich zeigt sich erst im Doppelpack die ganze Story hinter der „Autobahn“-Idee der TGWO-Jungs.

Bis heute können wir nicht genau sagen, ob wir den „Day“ oder den „Night“ den Vorzug geben würden (müssten wir auswählen). Die Wahl wäre wohl situations- und stimmungsabhängig. Für den „Day“ spricht unserer Meinung nach der CW. Die Mischung aus kräftigem Blau, das die deutsche Autobahnbeschilderung symbolisieren soll, dem hellen Grau (Asphalt) und den weißen Akzenten (Mittelstreifen) ist New Balance-typisch und passt daher perfekt zum Modell. Von der Materialseite aus besticht der Schuh durch seinen Mix aus hochwertigem Suede und Leder. Dazu gibt es eine perforierte Toebox und eine passend zum Autobahn-Thema bestickte Zunge. Die Liebe zum Detail zeigt sich beim „Day“ nicht zuletzt, wenn man einen Blick in ihn hineinwirft. So ziert die Innensohlen das Muster des alten, rosanen Führerscheins (Vorlage war hier übrigens Alex’ Original-Führerschein).

Der „Night“ hat hingegen andere Talente. Und die spielt er seinem Namen gemäß aus, sobald es dunkel wird. Natürlich sieht der Schuh auch bei Tageslicht ziemlich schick aus. Das wollen wir nicht verschweigen. In der Farbgebung des „Night“ spiegelt sich das nächtliche Bild der Autobahn wider. Dieses besteht zum einen aus unterschiedlichen Grautönen (bis hin zu schwarz), zum anderen aus einem roten bzw. weißen Fersenbereich, der dank 3M-Einsatz das auftreffende Licht reflektiert und im Fall des weißen sogar über ein Glow-in-the-Dark-Feature verfügt. Wir haben versucht, diese Spielerei auf einigen Fotos festzuhalten. Wer sich jetzt fragt, wieso der Schuh zwei unterschiedlich farbige Fersen besitzt, muss nur einmal bei Dunkelheit den Verkehr auf einer Autobahn oder Schnellstrasse beobachten. Die Antwort geben aber bereits die dazu passenden Innensohlen. Beim Material zeigt sich zudem noch ein wesentlicher Unterschied zum „Day“. So besitzt der „Night“ an beiden Seitenpartien ein Glattleder-Stück. Dadurch erscheint er fast noch etwas edler als sein blau-grauer Buddy. Auch bei der Qualität des Leders mögen wir nicht meckern. Hier bleibt New Balance seinem guten Ruf treu.

Etwas gelitten hat dieser in den letzten Jahren jedoch bei vielen „Made in UK“-Modellen was die Form anbelangt und so war in diesem Fall durchaus Skepsis angebracht. Gerade der 1500er aber auch der 577 wirkten aufgrund ihrer veränderten Toebox im Profil oftmals unförmig und klobig. Die beiden „Autobahn“-577er sind zumindest in unseren Größen (US7 & 9,5) von diesem Schreckensbild weit entfernt. Allein in der Draufsicht mag manch einer den Anblick gewöhnungsbedürftig finden. Wir stören uns daran jedoch nicht wirklich, zumal das Gesamtpaket einfach überzeugt. Mit kleinen Zugaben wie dem Air Freshener im Autobahn-CW und Einlegepapier mit heimischem Strassenkarten-Aufdruck wurde das Konzept der ersten TGWO-Collabo konsequent zu Ende gedacht.

Nun sind wir natürlich gespannt, was Alex und Oli als Nächstes austüfteln. Man munkelt, dass es nicht mehr lange dauert, bis dieses Geheimnis gelüftet wird. Aber auch darüber werden wir sicher berichten. Solange bleiben wir erst einmal Fußgänger auf der Autobahn.

E. & M.

Der Herbst steht vor der Türe, da kommt die Collabo zwischen Dänemarks Fashion-Marke Norse Projects gerade zur rechten Zeit. Ich muss zugeben, dass die ersten Fotos der beiden 1500er „Made in UK“ wenig Begeisterung bei mir auslösten. Zu unscheinbar war das, was man uns da nach den sorgfältig getimten Teasern präsentierte. Dazu hat sich der 1500er mit seiner unschönen Toebox in den letzten Jahren zu einem echten Sorgenfall entwickelt (Hanons „Chosen Few“ einmal ausgenommen). Als wir nun aber kürzlich zum Release des „Danish Weather“-Packs zufällig bei Sneakersnstuff vor Ort waren, habe ich mir die Schuhe noch einmal näher angeschaut. Fotos sind schließlich das eine, der eigene Eindruck das andere.

Live konnte vor allem der grau-blaue Norse überzeugen. Das Toebox-Problem will ich gar nicht kleinreden, hier ist es aber nicht ganz so auffällig, was auch dem CW zu verdanken ist, der doch eher subtil und zurückgenommen wirkt. Klassische NB-Farben könnte man auch dazu sagen, welche die zweite Phase des dänischen/nordischen Herbstes symbolisieren sollen. Der Wechsel des Laubs von grün zu orange/braun soll sich hingegen im anderen CW zeigen. Überhaupt passt gerade der grau/blaue 1500er sehr gut zu der eher dezenten, klassischen Designlinie der Dänen.

Ich will den Schuh gar nicht auf ein Podest stellen – dort gehört er für mich nicht hin. Die künstliche Verknappung ist wie bei anderen Collabos nicht zuletzt ein Marketing-Instrument (mehr als den Retail-Preis würde ich hierfür nicht ausgeben). Somit bleibt es bei einem soliden, aber keineswegs großen Wurf mit einer netten Hintergrundstory und eher unscheinbaren Details wie dem veränderten New Balance-Logo. Das Tragegefühl lässt New Balance-typisch jedoch kaum Wünsche offen und so werde ich in diesem Herbst vermutlich sehr oft zum Norse greifen. Passt eigentlich immer – zu jedem Outfit, zu jeder Gelegenheit.

M.