Soto Tag

Wir sparen uns alle Berlin-Klischees über Mitte-Hipster und Prenzlberg-Schwaben, wir lassen die langweiligen Postkarten-Ansichten von Reichstag und Brandenburger Tor links liegen und starten dafür gleich mit unseren Lieblingsorten, Alten wie Neuen, die wir entweder selbst entdeckt haben oder auf die uns unsere Berliner Freunde (unser Dank gilt vor allem Mr. Biancissimo Adrian, Vincent und Kirsten) aufmerksam gemacht haben. Leider reichte auch unser letzter Besuch wieder mal nicht aus, um alles auf unserer Bucket List abzuarbeiten. Berlin ist ein Phänomen. Eines, das man eigentlich nur lieben und vielleicht hin und wieder auch mal hassen kann. Erstaunt stellten wir zuletzt fest, dass uns statt der typischen Berliner Schnauze immer öfter eine beinahe unheimliche Freundlichkeit begegnete. Das fing bereits beim sehr hilfsbereiten und kommunikationsfreudigen Taxifahrer an, der uns vom Flughafen Tegel zu unserem Hotel in Mitte brachte. Was ist da los Berlin?

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Teil 1: Mitte – Prenzlauer Berg

Es gibt gerade in Mitte und Prenzlauer Berg zahllose Orte für ein gutes Frühstück oder einen Top-Brunch am Wochenende. Mindestens einmal bei jedem Berlin-Besuch starten wir im Café Entweder Oder (Oderberger Str. 15) unseren Tag. Vor allem am Wochenende sollte man besser bereits früh da sein oder vorher einen Tisch reservieren. Das Café in Prenzlauer Berg ist nämlich bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt. Wer ordentlich Hunger mitbringt, dem empfehlen wir eines der großen Frühstücks-Menüs, von denen es auch eine vegetarische Option gibt. Auch sehr lecker: Das Bauern-Omelette mit Bratkartoffeln und sauren Gurken.

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Eine Frühstücks-Alternative ist das Commonground (Rosenthaler Str. 1) am Rosenthaler Platz in Mitte. Hier lässt sich in der Woche schon ab 7.30 Uhr und am Wochenende ab 8.30 Uhr in einem schönen Ambiente frühstücken. Bei gutem Wetter empfehlen wir den ruhigen Innenhof. Das Commonground gehört zum Circus Ho(s)tel, weshalb dort auch Hotel-Gäste ihr Frühstück serviert bekommen. Die kompakte Frühstückskarte bietet verschiedene French Toast-Varianten, hausgemachtes Granola und Haus-Klassiker wie den „Commonground“-Toast belegt mit pochierten Eiern, Avocado und Salsa Verde. Der Service ist freundlich und – für Mitte durchaus erwähnenswert – ziemlich flott.

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Ebenso obligatorisch wie für manche ein Besuch des Brandenburger Tores ist für uns ein Gang über die Torstraße. Wir fangen einfach mal bei No.74 (Torstr. 74 wer hätte es gedacht) an, die in Berlin zu den besten Adressen für alle adidas Originals-Releases, Consortium-Drops, Y-3-, Raf Simons- und Stella McCartney-Kollektionen zählen. Auch die Sale-Wochen verleiten uns regelmäßig zum Geld ausgeben. Da alles nur instore verkauft wird, findet man im No.74 oft noch ältere, zum Teil sehr limitierte Releases in durchaus interessanten Größen. Dazu macht das superhilfsbereite No.74-Team das Einkaufen für uns hier immer zu einer sehr entspannten Sache. „Entspannt“ ist ohnehin eine Umschreibung, die abseits bestimmter Samstag-Releases auf das No.74 ziemlich gut zutrifft. Wir hassen bekanntlich nichts mehr als überlaufene Shopping-Malls.

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Direkt neben No.74 öffnet sich eine Schatzkammer für alle echten Turnschuhfreunde und Liebhaber von Vintage-Modellen. Die Rede ist von Paul’s Boutique (Torstr. 76), die seit 2008 auch in Mitte Zuhause sind. Das „Original“ findet Ihr natürlich noch immer im Prenzlauer Berg (Oderberger Str. 47). Am besten bringt Ihr etwas Zeit mit, denn die herrlich unsortierte Schuh- und Klamottenauswahl kann einen schon erschlagen. Jedenfalls stellt sich bei uns mitunter eine gewisse Überforderung ein und manchen Schatz übersieht man vermutlich auch in diesem Vintage-Wald aus lauter Bäumen. Gleich neben der ersten Paul’s Boutique verkauft das Goo (Oderberger Str. 45) inzwischen Designer-Labels von APC bis Y-3 als Second Hand-Ware.

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Kehren wir zurück in die Torstraße, wo der Soto Store (Torstr. 72) als Concept Store für Männermode und Streetwear längst nicht mehr wegzudenken ist. Die enge Anbindung an das an gleicher Adresse ansässige Highsnobiety-Magazin geht auf David Fischer zurück, einem der drei Gründer von Soto. Seit 2012 präsentiert sich der Store auf einer in etwa doppelt so großen Fläche. Das Sortiment ist vielfältig und umfasst sowohl klassische Sportswear (Nike, NikeLab, Puma, Fila) als auch skandinavische Brands wie Acne und Norse Projects. Weitere interessante Marken sind A Kind of Guide, Suicoke, OAMC und Maison Kitsuné. Inzwischen gehören Soto zum schwedischen Caliroots-Netzwerk, was im Store aber nicht auffällt.

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Ein weiterer Concept Store lacht uns gleich auf der anderen Straßenseite an. Und das ist im Fall des Happy Shop (Torstr. 67) durchaus wörtlich gemeint. Dazu reicht ein Blick auf die gestreifte Fassade mit ihrem angedeuteten Smile in Neon-Grün. Der Store bietet sowohl Nachwuchsdesignern als auch etablierten Brands eine Bühne. Der Clou des luftigen, mit Holzwänden ausgekleideten Stores sind seine beweglichen Kleiderstangen-Systeme, die sich bei Bedarf bis unter die knapp 6 Meter hohe Decke fahren lassen. Das verschafft der eigentlich kleinen Verkaufsfläche eine besondere Flexibilität. Der außen angebrachte Hashtag #happygetshappier nimmt man hier anscheinend sehr ernst.

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Vom Happy Shop ist nicht weit bis zum Berliner Ableger von Sneakersnstuff (Schönhauser Allee 6-7), die hier ihrem Standing in der Sneakerwelt angemessen „residieren“. Zumindest muss sich der Store nicht vor dem in Paris oder Stockholm verstecken. Selbst ohne das SNS-Logo wäre der überraschend großzügige Laden sofort als Sneakersnstuff-Dependance zu erkennen. Das Angebot an Sneakers und Streetwear ist entsprechend groß. Vor allem zu den bekannten Release-Terminen am Wochenende kann es bei den Berlinern schon mal etwas voller werden. SNS verfügen bekanntermaßen über die besten Accounts. Uns gefielen nicht zuletzt die vielen Details wie die Lampe mit Swoosh-Branding, der Tisch im Boost-Design oder die großzügige Women’s Ecke. Wer sich genau umsieht, wird feststellen, dass die SNS-Chefs Peter und Erik auch immer ein wachsames Auge auf ihren Berliner Shop haben.

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Auch unsere Lieblings-Japaner von Comme des Garçons sind seit einigen Jahren in der Hauptstadt angekommen – beinahe selbstverständlich in Mitte, wo das Publikum internationaler und hipper kaum sein könnte. Tür an Tür findet man hier den Black- und Pocket-Shop (Linienstr. 115) mit einerseits den aktuellen Mode-Kollektionen von Rei Kawabuko als auch den CdG-Klassikern aus dem Play-Sortiment. Die T-Shirts, Geldbörsen, Taschen, Düfte und anderen Accessoires sind sicherlich nichts für Schnäppchenjäger. Aber das haben wir auch nie behauptet. Die fast schon meditative Ruhe im Store ließe sich fast mit einem Spaziergang durch einen Zen-Garten vergleichen.

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Für einen guten Kaffee machen wir aber auch immer gerne eine Pause vom Shopping. The Barn (Schönhauserallee 8, Auguststr. 58) zählen zu den sicherlich bekanntesten Kaffeeröstern. Tatsächlich werden die hier in Berlin gerösteten Bohnen inzwischen weltweit an Cafés geliefert. The Barn nutzen ausschließlich Premium-Bohnen aus nachhaltigem Anbau. Das schmeckt man. In Berlin gehören drei Cafés zum The Barn-Imperium. Wir haben das kleine Café in der Auguststraße besucht und dort einen Flat White bestellt.

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Zum Lunch haben wir die versteckt in einem Hinterhof gelegene Chipperfield Kantine (Joachimstraße 11) gleich mehrfach besucht. Das benachbarte Architektenbüro zählt zu den weltweit ersten Adressen. In der ebenfalls sehr stylischen Kantine bekommt man aber auch als Nicht-Chipperfield-Mitarbeiter von Montag bis Freitag ein wirklich herausragendes Mittagessen serviert. Alles ist hier frisch und sehr lecker. Mit einer „normalen“ Kantine teilt sich diese allenfalls nur den Namen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für Berlin-Mitte sogar unschlagbar. Einziger Haken: Gerade ab 13 Uhr muss man schon mal auf einen freien Tisch warten.

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Ganz schön voll kann es zur Mittagszeit auch im kleinen Laden von MA’LOA Poké Bowl (Oranienburger Str. 7) am Hackeschen Markt werden. Die hawaiianischen Schalen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Man kann sich entweder aus über 20 Zutaten seine eigene Bowl zusammenstellen oder eine der vorgegebenen Menü-Optionen nehmen. Als Basis stehen dabei weißer Reis, Vollkornreis, Greens oder Zucchini-Nudeln zur Wahl. Lachs, Thunfisch oder Tofu kommen dann hinzu sowie verschiedene Toppings und eine Sauce (von süß bis scharf). Bei den Poké Bowls besteht absolute Suchtgefahr. Dafür sind sie mit ca. 10 Euro je Schale zugegeben auch nicht ganz billig. Solange aber die Qualität stimmt, ist das immer noch ein recht faires Angebot. Gleich um die Ecke kann man dann im Nike Store Berlin Mitte (Hackescher Markt 2-3) neue Laufschuhe kaufen.

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Ein absoluter Fels in der schnelllebigen Mode-/Streetwearwelt sind sicherlich Firmament (Linienstraße 40). Auch wenn Mitbegründer Jörg Haas schon vor längerer Zeit Firmament verlassen hat, um sich wieder ganz seinem „Baby“ Beinghunted zu widmen, so bleibt der Store doch eine verlässliche Anlaufstelle für Premium Streetwear aus aller Welt. Der Blick richtet sich vor allem nach Japan, wo Brands wie Porter, Visvim und Wtaps zu Hause sind. Sie gehören praktisch zur Grundausstattung von Firmament, die sich in einem unaufgeregten Ambiente auf das Wesentliche konzentrieren. Auch Kollektionen von Acronym, Bianca Chandon und Undercover findet man hier.

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Im Berliner Wood Wood-Ableger (Rochstraße 4) mit seiner Sneaker-Sektion Annex findet man skandinavische Mode und eine Auswahl aktueller Releases. Für uns ist der Store ein 50/50-Ding. Bei ungefähr jedem zweiten Besuch werden wir hier entweder bei einem der Wood Wood-Entwürfe oder einem Sneaker-Schnapper fündig. Meistens sind das Spontankäufe. Auf einem Rundgang durch Mitte kann man sicher mal reinschauen, wobei man besser bei den Sneakers nicht zu viel erwarten sollte. Gegenüber bietet der Edwin Store (Rochstraße 18) beste japanische Denim-Qualität.

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Ein unauffälliger Name und eine umso raffiniertere Küche. Dafür steht das Lokal (Linienstraße 160) in Mitte. In einem modern-minimalistischen Setting, das trotzdem gemütlich und einladend wirkt, werden hier feine Speisen aus vorwiegend regionalen Zutaten serviert. Alles, was wir im Lokal probiert haben, hat uns ausgezeichnet geschmeckt. Das Lokal steht für eine neue Restaurant-Generation, die ein entspanntes Ambiente mit einer bodenständigen Gourmet-Küche verbindet. Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, ist in Wahrheit keiner. Von uns gibt es für diese Küche eine absolute Empfehlung!

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In der Bryk Bar (Rykestraße 18) lässt sich der Tag in Berlin ziemlich entspannt und bei einem guten Drink zu einem Abschluss bringen. Hier geht es sehr locker und fast schon familiär zu. Die Barmannschaft besitzt nicht nur Entertainer-Qualitäten, ihre Mixkünste sind sogar noch besser. Besonders die verschiedenen Gin Tonics (gesmoked!) sind ein Aushängeschild der Bryk Bar, die sogar einen Haus-Gin destilliert haben. Im Prenzlauer Berg gibt es eben nicht nur Bioläden und Hipster-Cafés sondern auch einige richtig gute Bars (die uns empfohlene Bar Immertreu hatte leider Sommerpause).

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In der Champions League der Trinkkultur spielen Buck and Breck (Brunnenstraße 177). Von außen gibt man sich „speakeasy“. Vor der angegebenen Adresse deutet nur eine kleine Aufschrift unterhalb des Klingelschilds auf den Barhimmel, der sich dahinter verbirgt. Schon mehrmals haben es Buck and Breck auf die Liste der weltbesten Bars geschafft. Vergesst alles, was Ihr über typische Happy Hour-Cocktails wisst. Die exzellenten, ziemlich kräftigen Longdrinks des Buck and Breck sind gleich mehrere Lichtjahre davon entfernt. Bereits die Karte lässt die Herzen echter Mixology-Kenner höher schlagen. Aber Vorsicht: Die meist kleinen Drinks haben es in sich! Es herrscht striktes Handy-Verbot und eine stilvolle, aber gleichzeitig recht lockere Bar-Atmosphäre. Wer die qualitativ besten Longdrinks in Berlin sucht, kommt am Buck and Breck nicht vorbei (ein kleiner Hinweis: hier gilt Cash only).

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Ein absolutes Touristen-Ding ist sicherlich der sonntägliche Flohmarkt am Mauerpark, den aber auch viele Berliner regelmäßig besuchen (sagen wir jetzt einfach so). Und weil der genau entlang der alten Grenze zwischen West- und Ost-Berlin verläuft, kann man hier im Vorbeigehen ein wichtiges Kapitel deutsch-deutscher Geschichte besichtigen – zumindest wenn man sich für die aufgestellten Infotafeln interessiert und nicht nur die Fressbuden ansteuert. Ansonsten gibt es die übliche Flohmarkt-Romantik, die man entweder liebt oder hasst. Sucht es Euch aus!

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Teil 2: Kreuzberg – Neukölln

Unweit des Görlitzer Parks bietet das Restaurant Bastard (Reichenberger Str. 122) ab 9 Uhr ein großartiges Frühstück, wozu selbstgebackenes Brot und eine Deluxe-Version des Klassikers Strammer Max gehören. Hier fühlten wir uns auf Anhieb wie Zuhause. Die scheinbar große Zahl an Stammgästen deutet auch darauf hin, dass das Bastard-Team vieles richtig macht. Mittags serviert man rustikale Gerichte und Speisen und ab dem frühen Abend gibt es im Restaurant Bastard ganz oldschool „Abendbrot“. Viel besser und entspannter als hier lässt sich ein Tag in Berlin nicht beginnen.

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Wie kommen wir jetzt vom Bastard zu Overkill? Der Weg ist nicht weit, zumindest wenn man sich durch den Görlitzer Park traut, der aus den bekannten Gründen nicht das beste Image hat. Am Schlesischen Tor steht das Overkill-Hauptquartier (Köpenicker Str. 195A) – eine echte Institution im internationalen Turnschuhgeschäft, die man eigentlich nicht mehr vorstellen muss. Marc und seine Mannschaft haben mit ihren zahlreichen Projekten, Events, Collabos und dem vielleicht größten Sortiment unter allen deutschen Sneakerstores über die letzten Jahre für viel Aufsehen gesorgt. Für uns ist ein Besuch im Store bei jedem Berlin-Besuch Pflicht. Wir wissen noch ganz genau, wie wir bei unserem ersten Besuch von der riesigen Sneakerwand förmlich erschlagen wurden. Und dass die Overkill-Crew selbst die besten Schuhe rockt, beweist unser On-Feet-Shot.

Berlin City Guide-49 Berlin City Guide-52 Berlin City Guide-51Berlin City Guide-50 Direkt neben dem Hauptgeschäft sind seit dem letzten Jahr Overkill Women (Köpenicker Str. 194) zu finden. Hier dürfen die Ladies ihrer Sneakersucht nachgehen. Und von denen gibt es bekanntlich immer mehr. Das helle Design des erfreulich geräumigen Stores mit seinen Metall-Applikationen wirkt modern, clean und dennoch nicht unterkühlt. Es ist nach unserem Geschmack genau die richtige Mischung gefunden worden. Das gilt auch für die Präsentation der Sneakers und der dazu passenden Apparel. Diese stehen hier übersichtlich nach Brands sortiert in den Regalen. Kleine Glasboxen, die offensichtlich als Eyecatcher funktionieren, sorgen zudem für eine gewisse Auflockerung. Und welcher Sneakerstore besitzt schon eine vergoldete Palme?

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Etwas versteckt in einem Kreuzberger Hinterhof hat der Voo Store (Oranienstraße 24) seit dem Jahr 2010 ein echtes Einkaufsparadies für alle Fashion-Liebhaber etabliert. Der modern-minimalistische Concept Store bietet eine feine Sneaker-Auswahl (von Tom Sachs’ Mars Yard 2.0 bis zum Yeezy Boost 350), große Modelabels wie A.P.C., Acne und seit kurzem Prada, Streetwear von Gosha bis Stone Island, und schließlich viele eher kleinere Brands, denen Einkäufer und Store-Manager Herbert Hofmann aber nicht weniger Aufmerksamkeit schenkt. Das Ergebnis ist ein unverwechselbarer Look, zu dem auch verschiedene Home Accessoires, Bücher, Magazine und Düfte gehören. Stil- und Modebewusstsein sind für uns das Kennzeichen des Voo Stores (hier geht’s zu unserem ausführlichen Store Guide). An gleicher Adresse zeigen im Übrigen die Baristas von Companion Coffee ihr Können.

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Der 032c Workshop (Alexandrinenstraße 118) des gleichnamigen Berliner Kulturmagazins steht Besuchern immer von Dienstag bis Freitag offen. Herzstück des Workshops, der oft auch als Event-Kulisse genutzt wird, ist eine 8 Meter lange Glasvitrine mit wechselnden Exponaten aus den Bereichen Popkultur, Mode und Design. Bei einem Spaziergang durch Kreuzberg kann man hier durchaus einmal reinschauen. Für die meisten Events benötigt man hingegen eine persönliche Einladung und recht gute Kontakte in die Kreativszene der Hauptstadt.

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Wir benötigten als nächstes erst einmal einen Kaffee. Als entspannten Rückzugsort mitten im pulsierenden Berlin/Neukölln empfehlen wir das Isla Berlin (Hermannstraße 37). Dieses gehört zu einer neuen Café-Generation, in der Minimalismus nicht nur bei der Einrichtung den Ton angibt. Neben den bekannten Kaffee-Varianten von Espresso über Flat White, Americano bis Cappuccino kann man noch zwischen Wasser, Limo, Tee, Saft und einer heißen Schokolade wählen. Das war’s! Passend dazu gibt es Kuchen, Gebäck und Cookies. Am Wochenende wird hier auch gebruncht, was wir aber nicht selbst getestet haben (also ohne Gewähr). Eigentlich würden wir ein solches Café eher in Mitte oder Prenzlauer Berg vermuten. So kann man sich täuschen.

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Von außen ebenfalls recht unscheinbar wirkte auf uns das Neues Off-Kino (Hermannstraße 20), das zur York-Kinogruppe gehört. Hinter der grauen, etwas baufälligen Fassade versteckt sich dann aber ein wunderschönes Kino im klassischen 1950er-Jahre-Stil. So etwas findet man in Köln nicht mehr. Das Neues Off verfügt nur über einen Saal. Dort werden täglich Filme im Original mit Untertiteln (OmU) gezeigt – ein weiteres Plus dieses nostalgischen Kinos, in dem man noch auf echte Filmfans und Kinoleidenschaft trifft.

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In der Markthalle Neun (Eisenbahnstraße 42/43) in Kreuzberg findet jeden Donnerstag ein Street Food-Markt statt. Ab 17 Uhr laden unzählige Stände zu einer kulinarischen Weltreise an. Koreanische Burger, japanisches Tako-yaki, Berliner Bouletten, vietnamesische Reisgerichte, indisches Naan-Brot, vegane Spezialitäten – die riesige Auswahl kann einen schon etwas überfordern. Und dabei haben wir noch kein Wort über die verschiedenen Desserts verloren! Einziger Nachteil in diesem Schlemmerparadies: In der Halle kann es am Abend sehr, sehr voll werden. Ihr schaut daher am besten kurz nach der Eröffnung um 17 Uhr mit dem entsprechenden Hunger vorbei.

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Nicht nur am Donnerstag gibt es im 44eins (Elbestraße 28/29) raffinierte Gerichte aus saisonale und regionalen Zutaten auf einem wirklich hohen Niveau. Bereits die Location der Otto-Reichel-Höfe – eine alte Industriehalle aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts – hat sich die Maximalpunktzahl verdient. Im 44eins wird das Prinzip des Fine Dining mit einer lockeren Atmosphäre verbunden. Die hohen Decken und das rustikale Industriedesign der Halle verleihen einem Dinner hier noch mehr Charakter. Aus zwei Menüvorschlägen und 3 bis 6-Gängen kann man sich sein ganz individuelles Wunschmenü zusammenstellen. Auch die Drinks und Weine können mit der Qualität des Essens locker mithalten. Eine Reservierung ist aber in jedem Fall sehr empfehlenswert. Als Alternative können wir die nahe gelegene Föllerei (Weichselstraße 30) empfehlen. Auch dort bekommt man qualitativ beste Gerichte mit deutsch-französischem Einschlag serviert.

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Teil 3: Der „alte“ Westen – Stadtmitte

Weiter geht unsere Berlin-Tour im alten Westteil, genauer in Charlottenburg. Dort in der Kantstraße gibt es nicht nur zahllose gute asiatische Restaurants, über die unser Freund Adrian aka Biancissimo bereits ausführlich gebloggt hat, sondern mit dem Stilwerk (Kantstraße 17) auch einen „Tempel“ für alle Möbelfreunde und Designliebhaber. Auf insgesamt 20.000 (!) Quadratmeter und verteilt auf 55 Stores finden in dieser etwas anderen (weil angenehm ruhigen) Shopping Mall die besten Möbel-/Designer-Marken wie USM, Vitra und Kartell einen Platz. Wer will, kann hier gleich seine gesamte Wohnung neu einrichten oder auch nur ein schickes Accessoire mitnehmen. Letzteres passt vielleicht sogar noch ins Handgepäck.

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Seit einigen Monaten ist auch der in Köln beheimatete Taschen-Verlag wieder mit einem neuen, perfekt durchdesignten Store (Schlüterstraße 39) in der Hauptstadt vertreten. In unmittelbarer Nähe zum Ku’damm liegt dieses Retail-Juwel, das sich live noch schöner als auf jedem Foto präsentiert. Taschen sind vor allem bekannt für ihre großen Fotobände, limitierten Editionen wie dem Marvel-Buch (75 Jahre Marvel) und dem Bildband über Muhammad Ali (GOAT), sowie für viele sehr hochwertige Bücher über Kunst, Reisen, Fotografie und Popkultur. Nicht vergessen sollte man in dieser Aufzählung die durchaus provokanten Werke aus den Bereichen schwuler Subkultur, Erotik und S/M. Den Sammler-Editionen ist im Berliner Store sogar ein eigener Raum gewidmet.

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Das What do you fancy love?-Café (Knesebeckstraße 68/69 und Linienstraße 41) liegt zwischen Savignyplatz und Ku’damm nicht weit vom Taschen Store entfernt. Es bietet viele leckere hausgemachte Kuchen (Empfehlung: Der Mascarpone-Käsekuchen), Müslis, Salate, Säfte und Bagels. Die Einrichtung ist hip und dennoch einladend, das Publikum sehr gemischt. In der Linienstraße in Mitte gibt es noch ein zweites Fancy-Café, das sich ebenfalls für einen Snack, zum Lunch oder für eine Kaffeepause anbietet.

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Auch das Bikini Berlin (Budapester Str. 38-50) passt nicht in den genormten Rahmen eines üblichen Einkaufszentrums. Stattdessen vereint das Bikini Berlin als „Concept Shopping Mall“ unter einem Dach viele moderne Brands und Designer. Man findet hier beispielsweise den Lifestyle-/Fashion-Store AM+ von Andreas Murkudis, den industriell angehauchten Design-Shop LNFA und das dänische Modelabel Samsøe & Samsøe. In mehreren Pop-up-Boxen stellen darüber hinaus verschiedene Marken temporär ihre Entwürfe vor. Das erinnert etwas an den Boxpark in Shoreditch. Wie dort ist auch für Essen und Trinken gesorgt – vom Café bis zum Lunch auf der Dachterrasse.

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In der Nürnberger Straße begegnet man einem Roboter. Der steht im Berliner Solebox-Store (Nürnberger Str. 14), in dem passend zu Mr. Robot ein cleanes, futuristisches Industriedesign dominiert. Zwar wurden in den letzten 2 Jahren weitere Solebox-Stores in München, Wien und Amsterdam eröffnet, das Original steht aber weiterhin in Berlin. Über den Eigentümerwechsel hinter den Kulissen dürfte fast jeder Sneakerhead informiert sein, weshalb wir uns eine Chronik dieser Ereignisse ersparen. Ein echter Coup gelang Solebox zuletzt mit der Aufnahme von Bape in das Brand-Sortiment. Der Ansturm auf den ersten Bape-Drop im letzten Sommer konnte jedenfalls mühelos mit dem eines limitierten Sneaker-Releases mithalten.

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Wir fahren als nächstes in den Bezirk Tiergarten. Unser Ziel sind die beiden Concept Stores von Andreas Murkudis (Potsdamer Straße 77 & 81). Dieser wurde einst als Geschäftsführer des Berliner „Museum der Dinge“ bekannt. In seinen beiden Stores hält er ebenso alle Fäden in der Hand. Hier kommt nur das auf eine der sorgsam arrangierten Verkaufsflächen, was er selbst ausgewählt hat. Das kann Mode sein, aber auch Spirituosen oder Home Accessoires. Lokale Designer sind für Murkudis ebenso ein Thema wie Weltmarken wie Balenciaga. Zusammen mit Birkenstock stellte er bei unserem Besuch die Birkenstock-Box – gewissermaßen einen Pop-up-Store mit limitierten Birkenstock-Entwürfen – vor die 1000 qm große Halle mit dem Hauptgeschäft.

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Etwas anders ist auch das Konzept vom Oukan-Store (Kronenstraße 71). Die Kombination aus asiatischem Restaurant in der oberen Etage und Fashion-Store funktioniert sicherlich nicht überall. Aber in Berlin hat das Konzept schnell viele Freunde gefunden. Auch die Mode, die im Oukan verkauft wird, ist asiatisch inspiriert. Man findet hier Designer wie Issey Miyake und Juun J., der auch schon mit adidas zusammengearbeitet hat. Die Preise sind wie erwartet ambitioniert und viele Entwürfe sicherlich nichts für den modischen Mainstream. Oukan selbst bezeichnet die Mode als „Avant-Garde“. Das trifft die Sache ziemlich gut.

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Statt im Oukan haben wir uns jedoch für ein Mittagessen im Yarok (Wilhelmstraße 41A) entschieden. Das syrische Restaurant bietet bodenständiges arabisches Essen, darunter Klassiker wie Falafel, Hummus, Kabab, Couscous und Schawarma (das arabische Pendant zum Gyros/Döner) zu wirklich fairen Preisen. Neben dem Restaurant in der Wilhelmstraße mit Blick auf’s Bundesfinanzministerium gibt es die leckere Yarok-Küche auch in Mitte (Torstraße 195). So schmeckt richtige Küche für Herz und Bauch.

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Ein deutlich größeres Budget benötigt man für einen Einkauf im The Corner (Französische Straße 40). Der edle Concept Store am Gendarmenmarkt führt neben Designer-Ware von A wie Acne bis V wie Valentino (sorry nichts mit Z gefunden) auch Sneakers, sämtliche Yeezy-Seasons sowie Hypekram von Vetements und Off-White. Hier stehen NMDs neben Rick Owens, Nike Cortez neben Balenciaga-Runner. Für den guten Duft gibt es Aesop. Nicht weit entfernt ist das Borchardt. Auch das passt irgendwie.

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Zum Ende unseres Guides mit unseren ganz persönlichen Empfehlungen wollen wir noch unbedingt erwähnen, dass wir zuletzt nicht alles noch einmal besuchen konnten, was in Berlin zu unseren Lieblingsorten zählt. Aus diesem Grund haben wir wieder einen kompakten Guide mit allen Adressen als PDF-Dokument erstellt – zum Runterladen, Ausdrucken und Mitnehmen.

Zeitgleich in New York und Berlin fand am vergangenen Freitag der Release des ersten gemeinsamen Sneaker-Projekts von Kith bzw. Ronnie Fieg und Highsnobiety statt. Dazu holte die deutsch-amerikanische Connection mit Puma einen bei solchen Collabs ebenfalls erfahrenen Partner ins Boot. Anlass war der 10. Geburtstag des weltweit gelesenen, einflussreichen Lifestyle- und Street-Culture-Magazins. Nach einer überaus ereignisreichen Dekade, in der auch die Sneaker-Szene viele Veränderungen durchlaufen hat, war die Zeit reif für eine Zusammenarbeit zwischen diesen prominenten Köpfe/Marken.

Für Ronnie Fieg sollte das Jubiläum nicht einfach mit zwei „normalen“ Collabs gefeiert werden. Stattdessen nahm Fieg, den man für seinen geschäftlichen Weitblick und sein Marketing-Geschick ehrlich Respekt zollen muss, einige Änderungen am Puma R698 und Blaze of Glory vor. Letzterer erhielt nicht nur ein Upper aus gestepptem Nubuck-Leder sondern auch einen zusätzlichen Strap und ebenfalls gesteppte Innensohlen. Farblich wurde das Paar an die US-Flagge und damit der Heimat von Kith/Fieg angepasst. Der modifizierte R698 (eigentlich nennt er sich nun RF698S) spielt hingegen auf die deutschen Wurzeln des von David Fischer geleiteten Highsnobiety-Magazins an. Bei diesem Modell, dessen Obermaterial ebenfalls aus gestepptem Nubuck besteht, wurde die übliche Zunge durch einen Sockliner aus Mesh/Neopren ersetzt. Auch die für Puma so typischen Formstripes erhielten ein kleines Update samt reflektierender Deutschland-Flagge aus 3M.

Auf den ersten Promo-Bildern und auch bei der wieder einmal perfekten Präsentation des Packs im New Yorker Kith-Store machte der RF698S eigentlich den etwas stärkeren Eindruck auf uns. Wenn wir uns jetzt aber beide Schuhe noch einmal genauer auf unseren eigenen Fotos vom Release anschauen, dann kommen an dieser Meinung doch leise Zweifel auf. So sieht gerade der Blaze of Glory aus fast jeder Einstellung wirklich stark aus. Wer Fieg kennt, der weiß, dass er auf das Drumherum gleichsam sehr viel Wert legt. Und so gab es zum Release nicht nur eine Kith-Edition des Highsnobiety-Magazins mit besonderen Cover-Gimmick sondern auch eine Special Box, die multifunktional zur Aufbewahrung der Magazine genutzt werden kann.

Dass beide Modelle des „Tale of two Cities“-Packs instore nach knapp zwei Stunden ausverkauft waren – online dauerte es erwartungsgemäß nur wenige Minuten – überrascht nicht. Die im Umgang mit solchen Releases geübte Kith-Truppe sorgte jedenfalls für einen schnellen, reibungslosen und geordneten Ablauf. Kein Stress, keine Hektik.

And finally: Big thanks to Adam and Lucas for giving us the opportunity to take our own shots of this Kith-release!

E. & M.Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release Kith x Highsnobiety x Puma Release

Es ist Sommer, jawohl! Und ganz nach Sommer sieht auch die Collab des Trios Puma, LC23 und Backdoor aus Bologna aus. Ihr R698 „Made in Italy“ passt perfekt zu Sommer, Sonne und mediterranem Lifestyle. Selbst wenn einem der italienische Hintergrund  bekannt wäre, würde man doch intuitiv den schuh damit in Verbindung bringen. Ohnehin würde der helle Sneaker bei fiesem Regenwetter viel zu schnell dreckig. Vom Modelabel LC23 kam die Idee zum weichen Textil-Upper, vom Sneakerstore Backdoor die Farbwahl aus Rot und Schwarz auf Sohle und Zunge. 140 Euro soll der R698 kosten. Erhältlich ist dieser ab Freitag u.a. bei SlamJam (Midnight Release), Solebox und Soto.

Dass wir durchaus große Film- bzw. Serienjunkies sind, dürfte bekannt sein. In die Filmgeschichte bewegen sich Bodega aus Boston und adidas Originals mit ihrem ersten ZX Flux-Projekt. Obwohl der ZX Flux inzwischen in unzähligen Farb- und Materialvarianten inzwischen erschienen ist, wollte man zusammen doch auf dem Modell eine Collab auf den Weg bringen. Das Ergebnis ist eine Verbeugung vom SciFi-Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick, in dem neben dem Schwarz des Weltalls auch viele Rot- und Gelbtöne den visuellen Stil maßgeblich beeinflussten. Das Gelb und Orange lässt sich zudem als Anspielung auf die Raumanzüge der Astronauten verstehen. Suede-Akzente und ein subtiles Branding runden den cleanen Gesamteindruck des Bodega ZX Flux ab. Overkill, TGWO und Uebervart haben den „2001“- ZX Flux ab Samstag auf Lager (Preis: 120 Euro).

In dieses Jahr fallen ja so einige Jubiläen. 25 Jahre Reebok Ventilator, Asics Gel-Lyte III und ebenfalls ein Vierteljahrhundert Air Max 90. Nicht vergessen wollen wir aber die 20 Jahre Air Max 95. Nachdem der Klassiker schon seit einigen Tagen wieder bei Nike ID als Custom-Option erhältlich ist, legt Nike an diesem Wochenende gleich mit mehreren Releases nach. So erscheint zum Geburtstag erneut der legendäre „Neon“-Colorway – sozusagen das Pendant zum „Infrared“ beim Air Max 90. Geht immer, keine Frage. Origineller ist allerdings der zweite AM95-Release. Der Air Max 95 „Greedy“ vereint gleich vier (!) OG-Colorways (neben dem Neon sind das die Farbvarianten Grape, Team Orange und Hot Red), was aus ihm eine ziemlich bunte Angelegenheit macht.  Wer sich soviel Farbe zutraut, kann im Nike-Store (Samstag Morgen 9 Uhr) zuschlagen. Dort wird dann auch zeitgleich der AM95 Neon erhältlich sein.

Am Samstag hat nicht nur der Mann Geburtstag (das Alter lässt sich ja leicht in Erfahrung bringen), auch der Gel-Lyte III wird in seinem „Geburtstagsjahr“ mit einer weiteren Collab gefeiert. Dieses Mal sind es atmos aus Tokio, die ihre Collab endlich auspacken dürfen. Ihr nahezu komplett weißer Entwurf sorgte ja schon für einige Kontroversen. „Einfallslos“ und „langweilig“ waren noch einige der harmloseren Kommentare. Wie schon bei ihrem letzten Instapump-Entwurf bleib man ganz auf der angesagten, fashiontauglichen „All White“-Schiene. Tatsächlich muss man sich fragen, ob es dafür eine Collab gebraucht hätte. Immerhin wurde der Gel-Lyte III längst mehrfach in einem sehr ähnlichen Design als General Release vorgestellt. Ein zweiter Blick offenbart dann doch einige Details wie das komplett in Silber gehaltene Branding des atmos Gel-Lyte III, was ebenso wie das Weiß als Anspielung auf einen eleganten Geburtstagstisch zu verstehen ist. Auch beim weißen Leder soll der „Birthday Dinner“ alles andere als Durchschnitt sein, so das Versprechen. All White-Fans und Gel-Lyte III-Sammler werden u.a. bei Overkill, Titelhelden, Sneakers 76 und asphaltgold fündig (jeweils Instore first).

Damit man als Turnschuhfan aus dem Feiern gar nicht erst rauskommt, sind auch Reebok mit ihrem Ventilator in dieser Woche wieder an Bord. Ihre Collab-Weltreise ist inzwischen in der Schweiz angekommen. Dort ist die Heimat von Titolo, die ihre Idee zur Ventilator-Collab dieses Mal aber aus der Ferne nahmen. Der „Desert Dawn“ spielt mit den Farben der Wüste, die sich hier angefangen von der sandfarbenen Toebox bis zum kräftigen Rot der Morgensonne im Colorblocking wiederfinden. Auch die Materialien machen einen starken Eindruck. Mit ziemlicher Sicherheit wird man sich an diesen Ventilator auch am Ende des Jahres noch erinnern – viele andere dürften dann hingegen längst vergessen sein. Abgesehen von Titolo wird der „Desert Dawn“ am Samstag auch bei END, Solebox und SNS verkauft.

Aber nicht nur Running-Ikonen feiern 2015 einen runden Geburtstag. Auch Sneakerstores werden älter. So wie „Highs and Lows“ aus Perth, die zuletzt mit ihrem Gel-Lyte V „Medic“ eine starke Collab vorlegten. Das HAL-Team feiert dieses Jahr seinen immerhin 10. Geburtstag. Aus diesem guten Grund hat man gleich mehrere Specials in der Pipeline. Die nächste HAL-Collab steht mit Reeboks LX8500 bereits in den Startlöchern. Nach dem Release Down Under folgt am kommenden Samstag der Verkaufsstart in Europa (Solebox, Hanon, END). Beim Design hat man sich an die klassischen HAL-Farben gehalten, die schon 2010 in einer Reebok-Collab rund um den GL6000 Verwendung fanden. Ein echter Hingucker ist darüber hinaus die dazu passende Jacke, welche bei HAL leider schon ausverkauft ist.

Mit großer Freude fiebern nicht nur wir der Rückkehr eines der besten Presto-Colorways entgegen. Am Samstag erscheint endlich der „Unholy Cumulus“ (aka Oriental Poppy) als limitierter Quickstrike-Release. Unser letzter „Classics on Feet“-Beitrag beschäftigte sich erst kürzlich mit dem OG aus dem Jahr 2000. Nun interessiert uns natürlich, inwieweit sich die Neuauflage vom „Original“ unterscheidet. Zumindest auf einigen Fotos zeigten sich doch farblich recht deutliche Unterschiede. Der Ansturm wird voraussichtlich groß sein und die Nachfrage vermutlich größer als das Angebot (Restocks sind gleichwohl sehr wahrscheinlich). Um 9 Uhr sollte der Presto bei Nike online gehen (Directlink).

Das Geheimnis um die neue Collab von Concepts und Nike SB, die mit einem mysteriösen Teaser in Blair Witch-Optik begann, wurde nun vor ein paar Tagen gelüftet. Das dreiteilige „Grail“-Pack übersetzt drei der beliebtesten Nike SB-Modelle (Dunk High & Low sowie den relativ neuen Janoski Max) in einen farben- und detailreichen Look, welcher an christliche und orientalische Mystik bzw. Symbolik angelehnt wurde. Der Dunk High „Stained Glass“ spiegelt das Design von alten Kirchenfenstern, der Dunk Low „Grail“ wirkt mit seinem schimmernden Upper sogar noch etwas auffälliger. Beim Janoski Max „Mosaic“ sagt der Name eigentlich schon alles über die dahinter stehende Idee. Wie immer bei Concepts stimmt auch die Verpackung. So wird das Pack in den beiden Concepts-Stores in Cambridge bzw. New York in limitierten Zement- bzw. Holzboxen (100 bzw. 300) erhältlich sein. Aber auch die „normalen“ Boxen, die auch für den Online-Release am Samstag um 18 Uhr deutscher Zeit bestimmt sind, können sich sehen lassen. Interessant für manche: Concepts bietet jetzt neben der Zahlung mit Kreditkarte auch eine Paypal-Option an.

Viele weitere Links zu den Releases dieser Woche findet Ihr wie immer zu gegebener Zeit unter unserem Twitter-Account @sneakerzimmer.

Bilder: Concepts, Titolo, Reebok/HAL, Puma, adidas/Bodega, atmos/Asics

Auf den „Bushwhacker“ folgt der „Kushwhacker“. Knapp drei Jahre nach ihrer ersten Saucony-Collab hat sich das australische Stammhaus von Sneaker Freaker wieder mit Saucony zusammen getan. An diesem Samstag erscheint nun mit einer kleinen Verzögerung der violett-graue Grid SD auch hierzulande. Die verfügbaren Stückzahlen sind bei den einzelnen Stores aber wie wir hören recht limitiert, weshalb der Schuh zunächst meist instore verkauft wird. Bei 43einhalb soll der Online-Release in der kommenden Woche folgen (falls noch Paare vorhanden sind). Overkill kündigte den Online-Release für Samstag 12 Uhr an. Bei TGWO, wo am Freitag Abend ein kleines Release-Event stattfindet, hat man sich für ein Instore-Raffle entschieden. Ihr könnt die Tickets, die zum Kauf eines Paares berechtigen, während des Abends gewinnen. 140 Euro müsst Ihr für den von der medizinischen Marijuana-Züchtung „Purple Haze“ inspirierten Schuh anlegen.

Recht kurzfristig wurde für Samstag der Release der NikeLab x Pigalle-Kollektion bestätigt. Diese umfasst neben von traditionellen Basketball-Styles beeinflusste Klamotten auch den NikeLab x Pigalle Dunk Lux, der mit Premium-Materialien, Pigalle-Branding, einer zusätzlichen Verstärkung aus Gummi und einer recht auffälligen, transparenten Mudguard ausgestattet wurde. Der Clou: Hinten ist der Schuh offen. Ab 9 Uhr sollte die gesamte Kollektion auf NikeLab erhältlich sein. Daneben werdet Ihr auch bei SOTO Berlin und END fündig.

Schon am Freitag dürfte ein weiterer „umkämpfter“ Release viele Sneakerfans nervös auf Smartphone, Tablet oder Computer starren lassen. Dann nämlich geht der lang erwartete Flyknit Racer „Multicolor 2.0“ aka „Rainbow“ an den Start. Im Online-Store von Nike wird der Racer für 9 Uhr erwartet. Wie lange es dieses Mal dauert, bis die erste Ladung ausverkauft ist, wissen wir nicht. Vermutlich werden die meisten Größen aber schon nach wenigen Minuten wieder aus dem Store verschwunden sein. Dann heißt es wieder einmal warten auf den Restock oder den Re-Restock. 160 Euro soll der „Multicolor 2.0“ kosten – ein noch vertretbarer Kurs.

Wer heute beim Sock Dart „Independence Day“-Pack leer ausgegangen ist oder den amerikanischen Unabhängigkeitstag nur zu gerne in einer etwas anderen Fußbekleidung verbringen möchte, für den hat Nike den Bennassi JDI-Slipper in den drei Farben Rot, Blau und Weiß als limitierter Quickstrike im Angebot – 3D-Sterne-Aufdruck inklusive. Um 0.01 Uhr geht das patriotische Slipper-Trio bei 43einhalb online. Bei Nike sollte es wieder der morgendliche 9 Uhr-Termin werden (zeitgleich zum Flyknit Racer). Ebenfalls ganz auf den „Stars & Stripes“-Fan zugeschnitten scheint die Nike „Basketball-USA-Collection“. Diese umfasst den Kyrie 1, KD8, Kobe X und LeBron XII. Foot Patrol und Nike führen alle Modelle ab Samstag Morgen.

Eigentlich berichten wir nur selten über Vans. In dieser Woche gibt es dafür aber einen mehr als guten Grund. Immerhin präsentiert Vault by Vans und das japanische Multitalent Takashi Murakami eine im typischen Stil des Künstlers designte Slip-On-Kollektion bestehend aus insgesamt 6 unterschiedlichen Colorways/Prints. Die sommerlichen Modelle kommen am Samstag in erwartungsgemäß geringer Auflage u.a. zu Uebervart, END und Dover Street Market (dort auch in den E-Shop).

Ein schickes Doppel in edlem Leder bringt Puma in dieser Woche heraus. Die beiden Blaze of Glory NL aus dem „DKNSTRKT“-Pack, zu dem auch zwei XS850 gehören, kommen verpackt in schwarzes bzw. braunes Glattleder. Diese Premium-Ausführung erklärt auch den im Vergleich zu anderen BoG-Releases etwas höheren Verkaufspreis von 160 Euro. Dass der Blaze of Glory zu unseren Lieblingssilhouetten von Puma zählt, dürfte längst kein Geheimnis mehr sein und so sind wir gespannt, ob das Pack den guten ersten Eindruck bestätigen kann. Die On-Feet-Bilder von asphaltgold, wo die beiden BoG in der Nacht zu Freitag als Mitternachts-Release angekündigt sind, machen jedenfalls so richtig Lust auf den Schuh. Auch zu 43einhalb und Titelhelden kommen beide BoG bereits heute Nacht.

Manchmal ist ganz einfach Geduld gefragt. Auf eine harte Probe wurde diese zuletzt bei allen gestellt, die auf das „Adventurer Pack“ von Puma und Solebox warteten. Seit den ersten Bildern ist inzwischen eine kleine Ewigkeit vergangen. An diesem Freitag ist es nun aber endlich soweit. Dann werden die beiden XS850 zunächst im Berliner Solebox-Store verkauft und noch am gleichen Tag voraussichtlich ab 13 Uhr auch online. Bleibt nur die Frage: Schwarz/Blau oder Hellblau? Wer noch etwas mehr Bedenkzeit braucht, bitte sehr! Einen Tag später kommt das Pack auch zu Sneakers 76 und Foot Patrol.

Ziemlich gute Nerven und mehr als nur etwas Glück wird man brachen, möchte man einen AJ1 „Shattered Backboard“ erwischen. Mit diesem Schuh ehrt das Jordan-Brand einen legendären Dunk von „His Airness“ aus dem Jahr 1985, als MJ bei einem Dunk nicht nur den gegnerischen Spielern sondern auch dem Basketballkorb keine Chance ließ. Das daraufhin zersplitternde Glas sieht noch heute wahnsinnig spektakulär aus (den Clip findet man auf Youtube). Der „Shattered Backboard“ wurde in die Farben von Jordans damaliger Spielkleidung verpackt. Release ist Samstag Morgen 9 Uhr bei Nike.

Ein echter Kampf – das war eigentlich schon seit seiner Ankündigung klar – wird auch das Vorhaben, auf irgendwelchen Wegen an einen Yeezy Boost 350 heranzukommen. Aufgrund des gewaltigen Interesses und um tagelanges Campout zu vermeiden werden viele Stores Kanyes neue Wunderwaffe nur über Raffles verkaufen. Auch wenn der Schuh zu erstaunlich vielen Läden kommt, ist die Chance doch eher gering, tatsächlich an ein Paar zu kommen. Trotz des ambitionierten Preises von 200 Euro (inkl. Kanye-Aufschlag) ist der Yeezy Boost 350 schon jetzt ein gewaltiger Erfolg für adidas. Auch uns gefällt dieser um Welten besser als sein Boot-artiger Vorgänger, mit dem wir so gar nichts anfangen konnten. Allen Yeezy Boost-Jägern wünschen wir viel Erfolg! Hoffentlich seid Ihr erfolgreich!

Viele weitere Links zu den Releases dieser Woche findet Ihr wie immer zu gegebener Zeit unter unserem Twitter-Account @sneakerzimmer.

Fotos: Overkill, Nike, Hanon, Vans/DSM, Foot Patrol, asphaltgold, Solebox, Ubiq

Weiter ging es am nächsten Tag auf die Seek, wo Nike sein Camo-Pack vorstellte. Zum Release der ersten beiden Länder-Packs Frankreich und Italien schauten wir bei Wood Wood vorbei – mehr dazu später. Ansonsten hatte die auf Designer-Fashion ausgelegte Seek für uns eher wenig zu bieten. BBC und Gourmet waren auch vor Ort, wobei Gourmet sehr farbenreiche, auffällig gemusterte CWs zeigte. Stop Nr. 3 war dann die eher auf Streetwear spezialisierte Bright, wo Puma gleich mehrere starke Releases präsentierte. Sehr limitiert werden drei neue, mit Cork verarbeitete Blaze-CWs sein. Diese sollten Anfang 2014 nur zu wenigen Händlern wie TGWO und Solebox kommen. Bereits im Oktober released Puma gleich vier Farbvarianten des Trinomic XT-1. Dieser Retro-Runner hat uns mit am besten gefallen. Der voraussichtliche Preis von 99 Euro ist zudem mehr als fair. Überhaupt darf man von Puma in Zukunft noch einiges erwarten.

Abseits der Messen besuchten wir die Party von Soto, Le Berlinois & Cast Eyewear, den Release des Civilist-Dunk und das von Reebok und Overkill ausgerichtete Gettogether mit Graffiti-Legende Stash. Der vollendete vor Publikum sein letztes Kunstwerk. Dazu gab es die Präsentation der vier neuen, u.a. von ihm designten Reebok Classics.

Schließlich endete unser Berlin-Trip mit einem Kurzzeit-Camp-Out vor Overkill. Dort stand der Deutschland-Release des Le Coq sportif x Sneaker Freaker an. Die zehn Paare gingen in entspannter Atmosphäre kurz nach Ladenöffnung über die Theke. Auch hierzu wird es noch einen ausführlichen Post geben, versprochen! Dass wir mit dem Wetter derart Glück hatten, machte die Tage in Berlin so richtig rund. Dazu freut es uns, so viele neue und alte Gesichter getroffen zu haben (besonders liebe Grüsse nach Dortmund). Unsere über Airbnb gebuchte Wohnung war ebenfalls ein kleines Schmuckstück, in das wir uns gleich verguckt hatten. Berlin, wir kommen wieder!

E. & M.